Thoreau, Henry David

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Henry David Thoreau (Lebensrune.png 12. Juli 1817 in Concord in Massachusetts, VSA; Todesrune.png 6. Mai 1862 ebenda) war ein VS-amerikanischer[1] Lehrer und Schriftsteller.

Leben

Nach dem Studium der Philosophie und Literatur versuchte er sich als Lehrer. Nachdem er in seiner beruflichen Existenz als Lehrer gescheitert war, zog er 1845 im Alter von 27 Jahren in eine selbstgebaute Hütte am Waldensee, wenige Kilometer von Concord entfernt. Das Grundstück dafür stellte ihm der Pastor Ralph Waldo Emerson zur Verfügung. Hier widmete Thoreau sich der Schriftstellerei über sein „Leben in den Wäldern“ und beschrieb vorrangig „alternative“ Lebensmethoden. Vier Jahre lang weigerte er sich, Steuern zu zahlen. Er starb bereits im Alter von 44 Jahren an Tuberkulose. Sein Aufsatz „Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat“, den er 1849 aus Protest gegen die VS-amerikanische Annexions-[2] und Steuerpolitik veröffentlichte, wurde erst 118 Jahre später ins Deutsche übersetzt.

„Thoreau hat schon 1849 verkündet, der Bürger habe das Recht, ja die Pflicht zur ‚civil disobedience‘ gegen den Staat, wenn die regierende Mehrheit Gesetze beschließt und Taten billigt, die der Bürger in seinem Herzen für ein schweres Unrecht hält. In diesem berühmt gewordenen Essay stellt Thoreau Kernfragen der Demokratie. Kühn deklamierte der eben 30-Jährige ein individuelles Gewissensrecht gegen ungerechte Mehrheitsentscheidungen: ‚Wenn das Gesetz dich zum Arm des Unrechts macht, dann, sage ich, brich das Gesetz.‘“[3]

Im Zuge der politischen Korrektheit wird allenthalben behauptet, Thoreau sei gegen die Negersklaverei gewesen. Mit dem Begriff der „Sklaverei“ meinte er jedoch die Steuerknechtschaft. So schreibt er dazu in seinem Buch „Walden oder Leben in den Wäldern“:

„Es ist hart, einem südlichen, härter, einem nördlichen Sklavenaufseher zu unterstehen.“

Während Thoreaus recht unscheinbarer Nachlaß weiterhin gewürdigt wird, sind jedoch tatsächlich namhafte Schriftstellerphilosophen wie Johann Gottfried Seume oder Bogumil Goltz in der BRD weitgehend vergessen.

Zitate

  • „Ich ging in die Wälder, denn ich wollte wohlüberlegt leben; intensiv leben wollte ich. Das Mark des Lebens in mich aufsaugen, um alles auszurotten, was nicht Leben war. Damit ich nicht in der Todesstunde inne würde, daß ich gar nicht gelebt hatte.“[4]

Werke (Auswahl)

englischsprachig

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Seine Großeltern väterlicherseits waren französischer und schottischer Herkunft, seine Mutter eine „Dunbar“, offenbar ebenfalls schottisch oder irisch.
  2. hierbei konkret den VS-amerikanischen Überfall auf Mexiko
  3. Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat, Diogenes
  4. Andere Übersetzung:
    „Ich zog in die Wälder, weil ich den Wunsch hatte, mit Überlegung zu leben, alle Willenskraft und Samen zu schauen und zu ergründen, ob ich nicht lernen könnte, was ich lehren sollte, um beim Sterben vor der Entdeckung bewahrt zu bleiben, daß ich nicht gelebt hatte.“