Henschel Flugzeug-Werke A.G.

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Die Henschel Flugzeugwerke A.G. (HFW) in Kassel waren bis zur Zerstörung im Jahre 1945 der bedeutendste Hersteller von Lokomotiven in Europa. Zudem wurden auch Lastwagen und Omnibusse, Panzer, Flugmotoren, Flugzeuge und Lenkflugkörper produziert. Ab 1957, nun „Henschel-Werke“, war die Firma ein Familienunternehmen, ab 1964 dann eine Aktiengesellschaft (AG).

Geschichte

Henschel & Sohn
Hs 130 E (Prototyp) mit HZ-Anlage

Gegründet wurde das Unternehmen „Henschel & Sohn“ 1810 von Georg Christian Carl Henschel in Kassel und begann 1816 mit der Produktion von Dampfmaschinenen Johann Werners älterer Bruder Carl Anton Henschel, ab 1817 Teilhaber in der Firma, ließ 1837 ein zweites Werk am Holländischen Platz, dem heutigen Standort der Universität Kassel, bauen. Das Unternehmen erlebte dann unter der Leitung von Carl Antons Sohn Oscar Henschel ab 1835 einen rasanten Aufschwung. U. a. Lokomotive (1905 wurde die erste elektrische Lokomotive gebaut und 1910 die erste Henschel-Lok mit Vergasermotor), Nutzfahrzeuge und Panzer gehörten zu den Spezialgebieten.

Nach Fürsprache von Erhard Milch wurde am 30. März 1933 schließlich die Henschel Flugzeug-Werke AG (HFW) in Kassel gegründet. Im Mai desselben Jahres schloß Henschel mit dem Karosseriebau-Unternehmen Ambi-Budd einen Nutzungsvertrag über deren Räumlichkeiten in Schönefeld auf dem heutigen Flughafen Berlin-Schönefeld ab; am 17. Juli 1933 kamen Gebäude auf dem Flugplatz Johannisthal in Berlin hinzu. Erste Flugzeugtypen für die Luftwaffe waren das Jagdflugzeug Hs 121 und der Schuleinsitzer Hs 125, die jedoch Prototypen blieben. Als Lizenzbau fertigte Henschel in kleiner Serie die Junkers W 34.

1944 umfaßten die Henschel Flugzeugwerke acht Hauptbetriebe in Berlin und Kassel mit insgesamt 17.100 Beschäftigten unter der Leitung Oscar Robert Henschels. In den nur 12 Jahren des Bestehens der Flugzeugproduktion wurden 11 Henschel-Flugzeuge konstruiert und gebaut. Das letzte und innovativste war das Henschel Hs 132, das in seinen Leistungen und Fähigkeiten bis heute beeindruckend ist. Nach 1945 begann mit der Zerstörung der deutschen Luftfahrtindustrie das langsame Sterben des Konzerns.

Panzermontage

PaK und Flak

Daneben trat Henschel auch als Mitproduzent der 8,8-cm-PaK 43 und der 2-cm-Flak 38 auf.

Literatur

  • Erna Lendvai-Dirksen: Arbeit formt das Gesicht, eine photographische Studie, 1938
  • Klaus Wartmann: Henschel-Flugzeuge 1933–1945, Verlag Rockstuhl (Bestellmöglichkeit)
  • Horst Materna: Die Geschichte der HENSCHEL Flugzeug-Werke in Schönefeld bei Berlin 1933–1945 (Bestellmöglichkeit
  • Der Henschelstern. Werkzeitschrift für alle Henschel-Betriebe und deren Tochtergesellschaften

Verweise