Hermes
Hermes (altgr. Ἑρμῆς) ist in der Mythologie der alten Griechen der Götterbote, des weiteren einerseits der Schutzgott der Wege, des Verkehrs, der Wanderer, der Kaufleute und der Hirten, aber auch andererseits Gott der Diebe, der Redekunst, der Gymnastik und somit der Palästra und der Magie. Zudem ist er der Begleiter der Geister der Verstorbenen nach der Unterwelt und Erfinder der Lyra. Hermes war ursprünglich ein Natur- und Hirtengott. Ihm wurden in der Antike an Wegen oft Kultsteine, die sogenannten Hermen, errichtet.
Als Götterbote, der die Botschaft der Götter an die Sterblichen ausrichtet, sind seine Botschaften kein bloßes Mitteilen, sondern etwas, das man einsehen muß. Die Wissenschaft vom Verstehen wird daher nach ihm als Hermeneutik bezeichnet.
Mythologie
Hermes ist der Sohn des Zeus und der Maia und gilt als besonders erfinderisch, willig, freundlich und um keine List verlegen. Er ist der Vater des Pan und diente Göttern und den Menschen.
Als Gott der Herden (Nomios) wurde er mit einem Widder auf den Armen oder Schultern dargestellt. Als Gott des Fundes (Hermaion) wurde sein Schutz nicht nur von den Ehrlichen, sondern auch von Dieben und Räubern in Anspruch genommen. Hermes galt auch als Hermes Logios als Schutzpatron der Redekunst und bei Wettkämpfen als Schutzpatron des Sieges.
Neben Apoll war er auch Patron der Musik. Als Psychopompos holte er die Schatten der Verstorbenen im Diesseits ab und geleitete sie in die Unterwelt des Hades. Mit seiner Hilfe gelang auch Herakles nach Kerberos. Die Römer setzten ihn dem Merkur gleich. Normalerweise wurde er als Jüngling mit Heroldsstab, Flügelschuhen und Reisehut dargestellt.
Literatur
- Christian Scherer: Hermes. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1, 2, Leipzig 1890, Sp. 2342–2432