Hildburghausen
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Thüringen |
Landkreis: | Hildburghausen |
Provinz: | Sachsen-Meiningen |
Einwohner (2012): | 11.695 |
Bevölkerungsdichte: | 160 Ew. p. km² |
Fläche: | 72,94 km² |
Höhe: | 380 m ü. NN |
Postleitzahl: | 98646 |
Telefon-Vorwahl: | 03685 |
Kfz-Kennzeichen: | HBN |
Koordinaten: | 50° 26′ N, 10° 44′ O |
Hildburghausen befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Freistaat Thüringen |
Hildburghausen ist eine ehemalige Residenzstadt im Süden von Thüringen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Hildburghausen liegt im Tal der Werra, in etwa 372 m Höhe über NN am südwestlichen Rand des Buntsandsteinlandes zwischen dem Thüringer Wald im Norden und dem Grabfeld im Süden.
Geschichte
Hildburghausen war ursprünglich eine fränkische Siedlung aus der Zeit vor 900 und wurde 1234 als Hilpershusia oder Villa Hilperti erstmals urkundlich erwähnt. Bis zu diesem Jahr gehörte es den Grafen von Henneberg-Botenlauben und bis 1304 dem Hochstift Würzburg. Danach gehörte es den Markgrafen von Brandenburg, zur Herrschaft Coburg, ab 1316 den Grafen von Henneberg-Schleusingen und ab 1353 den Burggrafen von Nürnberg.
Bereits 1324 erhielt Hildburghausen das Stadtrecht in Verbindung mit dem Bau einer Stadtbefestigung. An die Landgrafen von Thüringen gelangte die Stadt im Jahr 1374. 1572 fiel sie an die ernestischen Herzöge von Sachsen-Coburg. Als diese 1638/40 ausstarben, kam Hildburghausen an Sachsen-Altenburg, 1672/80 dann an Sachsen-Gotha. Ab 1680 war die Stadt Residenz der Fürstentums Sachsen-Hildburghausen, ab 1702 mit voller Landeshoheit, was allerdings nur geringe wirtschaftliche Belebung brachte. Das Schloß Hildburghausen wurde 1685/95 erbaut, im April 1945 durch amerikanischen Beschuß schwer beschädigt und 1949/50 abgetragen. Das Regierungsgebäude stammt aus der Zeit um 1760. 1826 wurde Sachsen-Hildburghausen aufgelöst. Die Stadt kam an Sachsen-Meiningen, das am 5. November 1918 „Volksstaat“/Freistaat wurde, und ging mit diesem am 1. Mai 1920 im Land Thüringen auf. Bereits seit 1868 ist Hildburghausen Kreisstadt.
Die Dunkelgräfin
Eine Begebenheit von europäischem Rang hat sich Anfang des 19. Jahrhunderts in Hildburghausen zugetragen, die bis heute Historiker und Schriftsteller beschäftigt. Am 7. Februar 1807 stieg im Hotel „Gasthaus zum Englischen Hof“ am Markt 14 zu Hildburghausen eine tief verschleierte Dame mit Begleitung ab. Ihre Ankunft war angekündigt worden, jedoch ohne einen Namen. Ihren Namen kennt man auch nach nunmehr zweihundert Jahren noch nicht sicher. Das Volk nannte sie bald die Dunkelgräfin, dazu beigetragen hat Ludwig Bechstein mit seinem 1854 erschienenen Roman „Der Dunkelgraf“. Die Dunkelgräfin lebte bis 1810 in Hildburghausen, dann zog sie in das nahe Eishausen und lebte dort bis zu ihrem Tode, ohne ihr Geheimnis zu verraten. 1837 verstarb die Dame und wurde am Stadtberg in Hildburghausen beigesetzt. Man vermutet, daß es sich bei ihr um Marie Thérèse Charlotte de Bourbon, eine Tochter Ludwigs XVI. und Marie Antoinettes, handelte.
Der geheimnisvolle Vorgang läßt den Hildburghäusern bis heute keine Ruhe, immer neue Bücher werden geschrieben, Vorträge gehalten. Zum 200. Jahrestag ihrer Ankunft gab es in dem Haus, das heute anstelle des Gasthauses zum Englischen Hof steht, eine Ausstellung, und zu ihrem 175. Todestag fand vom 7. bis zum 9. September 2007 ein Kolloquium statt.
Bekannte, in Hildburghausen geborene Personen
- Joseph Bornmüller (1862–1948), Botaniker
- Friedrich von Heim (1835–?), Staatsminister für das Justiz-, Kirchen- und Schulwesen im Herzogtum Sachsen-Meiningen
- Walter Höhler (1907–?), SS-Hauptsturmführer und leitender Zahnarzt im KL Mauthausen
- Hans Meyer (1858–1929), Afrikaforscher