Hohe Tannen weisen die Sterne
Hohe Tannen weisen die Sterne ist ein deutsches Volkslied aus Böhmen, welches in der Jugendbewegung nach dem Ersten Weltkrieg bekannt geworden ist und in dem eine große Unzufriedenheit mit dem herrschenden Materialismus und der Volksvergessenheit der 1920er Jahre („Weimarer Republik“) zum Ausdruck kommt. Der sagenhafte Riese Rübezahl tritt als Schützer und Hüter der deutschen Heimat auf. Der Liedtext entstand im frühen 20. Jahrhundert, vermutlich in den 1920er Jahren; er wird zur Melodie des älteren Volksliedes Wahre Freundschaft soll nicht wanken gesungen.
Liedtext
- Hohe Tannen weisen die Sterne
- An der Iser in schäumender Flut.
- Liegt die Heimat auch in weiter Ferne,
- Doch du, Rübezahl, hütest sie gut.
- Viele Jahre sind schon vergangen
- Und ich sehn' mich nach Hause zurück
- Wo die frohen Lieder oft erklangen
- Da erlebt' ich der Jugendzeit Glück.
- Wo die Tannen steh'n auf den Bergen
- Wild vom Sturmwind umbraust in der Nacht
- Hält der Rübezahl mit seinen Zwergen
- Alle Zeiten für uns treue Wacht.
- Hast dich uns auch zu eigen gegeben,
- Der die Sagen und Märchen erspinnt,
- Und im tiefsten Waldesfrieden,
- Die Gestalt eines Riesen annimmt.
- Komm zu uns an das lodernde Feuer,
- An die Berge bei stürmischer Nacht.
- Schütz die Zelte, die Heimat, die teure,
- Komm und halte bei uns treu die Wacht.
- Höre, Rübezahl, laß dir sagen,
- Volk und Heimat sind nimmermehr frei.
- Schwing die Keule wie in alten Tagen,
- Schlage Hader und Zwietracht entzwei.
- Drum erhebet die Gläser und trinket
- Auf das Wohl dieser Riesengestalt,
- Daß sie bald ihre Keule wieder schwinge
- Und das Volk und die Heimat befreit.
- Odalrune auf blutrotem Tuche,
- Weh voran uns zum härtesten Streit.
- Odalrune dir Zeichen aller Freien,
- Sei der Kampf unseres Lebens geweiht.
Das Lied zum Anhören
Publikationen
Das Lied ist u. a. erschienen in: Die Mundorgel (1953) und Liederbuch der Fallschirmjäger (1983).