Märchen

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Zauberwelt der Märchen.

Märchen (mhd. Maere = „Kunde, Bericht, Nachricht“) sind phantastische Geschichten, die ursprünglich als Volksmärchen mündlich überliefert wurden. Später kam mit dem Kunstmärchen auch eine literarische Gattung hinzu. Das genaue Alter vieler Volksmärchen ist nicht feststellbar, zudem haben sich die Geschichten im Laufe der Zeit wohl auch stark verändert. Bei den Märchen der Völker Europas lassen sich jedoch viele Motive finden, die auf einen Ursprung in der vorchristlichen Zeit hinweisen.

Erläuterung und Abgrenzung

Im Gegensatz zum Kunstmärchen läßt sich beim Volksmärchen kein bestimmter Urheber feststellen; die mündliche Weitergabe war für lange Zeit die ausschließliche und ist bis heute die natürliche Form der Überlieferung. Dennoch hat auch die schriftliche Überlieferung seit ihren Anfängen auf die traditionelle mündliche Erzählweise miteingewirkt; schon im Mittelalter fanden Märchen Eingang in die Literatur und wurden aus den verschiedensten Gründen schriftlich festgehalten.

Mit der Möglichkeit des Drucks in der Neuzeit hat die schriftliche Verbreitung naturgemäß eine größere Position eingenommen. Aufgrund der mündlichen Erzähltradition besitzt das Volksmärchen keine konstante Form. Vielmehr tritt es in zahlreichen und teils sehr unterschiedlichen Varianten auf. Was all diese Varianten aber als solche auszeichnet, ist die Grundstruktur der Erzählung, d. h. Thema und Ablauf der Handlung werden in ihren charakteristischen Zügen beibehalten. Die Abweichungen der Varianten voneinander sind umso größer, je älter und je weiter verbreitet ein Märchen ist.

Im Unterschied zur Sage sind Märchen in der Regel frei erfunden. Die Märchenhandlung ist weder zeitlich noch räumlich festgelegt. Das phantastische Element kommt in sprechenden Tieren und Gegenständen, Verwandlungen und Verzauberungen zum Ausdruck. Im Märchen siegt zumeist das Gute über das Böse, wobei beides in den noch aus vorchristianisierter Zeit tradierten Volksmärchen häufig noch nicht den jüdisch-christlichen Moralvorstellungen und -dogmen entspricht. Eine wichtige Rolle spielen Märchen für die Entwicklung des Nationalbewußtseins.

Die wohl bekanntesten Verfasser neuzeitlicher Märchen sind Wilhelm Hauff und Hans Christian Andersen.

Deutsche Märchen

In Deutschland wird mit dem Begriff Märchen in erster Linie die Grimmsche Volksmärchensammlung Kinder- und Hausmärchen (1812) assoziiert, jedoch gibt es noch unzählige andere deutsche Volksmärchen, da die Brüder Grimm nur einen Teil der damaligen Märchen aufzeichnen konnten.

Gedicht an Märchen
„Die Schönheit kann man wohl besingen,
Sie ist's, wovon die Sphäre tönt,
Die alles irdische vollbringen,
Zum Wohlklang sänftigt und versöhnt.
Und was ist schön, wenn nicht das eine,
Das jedes deutsches Herz ergreift?
Das Märchen, das im Mondenscheine
Durch unsre Wälder singend schweift.“
„Gunther Folkwang“ im Erfolgsroman Vanadis: Der Schicksalsweg einer Frau von Isolde Kurz

Siehe auch

Literatur

  • Emil Rüdiger: Märchen 1 & 2: Märchen und ihre Bedeutung aus eddischer Sicht (Bestellmöglichkeit)
  • Gerhard Zacharias: Satanskult und Schwarze Messe. Ein Beitrag zur Phänomenologie der Religion. Limes-Verlag, Wiesbaden ²1970 [keine ISBN zugewiesen, Erstausgabe: 1964].

Verweise