Honigtopf

Als Honigtopf (engl.: Honey pot) werden bestimmte Arten von Fallen bezeichnet, mit denen man Menschen anlocken und schaden möchte, so wie ein konkreter Topf mit Honig einen Bären anlocken würde. Dies können zum Beispiel schöne Frauen sein (Venusfalle) oder bestimmte Daten im Weltnetz, die absichtlich oder zufällig eine bestimmte Interessengruppe anlocken.

Absichtlichkeit oder zufällig

Einerseits gibt es z. B. bestimmte Seiten auf Wikipedia und Metapedia, die besonders kontrovers diskutierte Themen beinhalten, weshalb es dort regelmäßig zu einer hohen Änderungstätigkeit und zu Streitereien kommt. Vordergründig macht das den regulären Bearbeitern und Administratoren nur lästige Mehrarbeit und wird regelmäßig mit Teil- oder Vollsperrung solcher Seiten eingedämmt. Hier wird der Begriff Honigtopf intern als Synonym für eine Störung des Arbeitsfriedens durch an bestehenden Gepflogenheiten festhaltende Verfasser und aufmerksamkeitsheischende Trolle benutzt.

An anderer Stelle, z. B. Soko Chemnitz, werden Inhalte mit der Absicht erstellt, bestimmte Menschen damit anzuziehen und auszuspionieren. Auch Informatiker, die für die Sicherheit von Systemen zuständig sind, erstellen Honigtöpfe unterschiedlichster Art in den zu schützenden Firmennetzwerken, um Hacker und Eindringlinge mit kriminellen Absichten dingfest zu machen.

Aus einem zufällig entstandenen Honigtopf kann auch eine Überwachungsmaßnahme entstehen. Man muß also bei allen Phänomenen, die sich als Honigtopf eignen oder als solcher erweisen, davon ausgehen, daß sie entweder zu diesem Zwecke geschaffen wurden oder später dazu verwendet werden.

Zweck

• Identifikation von Personen mit bestimmter politischer, wirtschaftlicher oder krimineller Interessenlage
• Ablenkung und Beschäftigung von interessierten Personen, damit sie weniger Zeit für relevantere Beschäftigungen haben
• Aufhalten von Personen und Programmen, um sie auszuspionieren und untersuchen zu können
• Aufdecken von Eindringlingen, die im übertragenen Sinne darüber stolpern und somit verräterische Spuren hinterlassen
• Quelle von Desinformation, um relevante Informationen zu schützen und Lecks zu identifizieren

Beispiele

• Wikipedia-Seite Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche
• Gefälschte Präsenz der Soko Chemnitz
• Angeblich sicherer Sofortnachrichtendienst, der angeblich von Edward Snowden empfohlen wurde, durch dessen Nutzung man zu erkennen gibt, daß einem starke Verschlüsselung und Privatsphäre überdurchschnittlich wichtig sind, wodurch man die Aufmerksamkeit der Geheimdienste auf sich zieht
• Der „Lolita-Express“ von Jeffrey Epstein