Hotel-Überfall in Berlin

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Mustafa Ucarkus, Jihad Khaled Chetwie und Ahmad el-Awayti

Bei einem Hotel-Überfall in Berlin im März 2010 wollten vier ausländische Mitbürger gewaltsam ca. eine Million Euro rauben.

Tathergang

Die vier jungen Männer türkischer und arabischer Herkunft hatten am 6. März 2010 bei dem Überfall auf das Poker-Turnier im Nobelhotel „Grand Hyatt“ am Potsdamer Platz 242.000 Euro erbeutet und das Geld unter sich aufgeteilt. Die Täter stürmten mit Schusswaffen, Maschinengewehren, Handgranaten und Macheten zur Registratur, wo die Spieler ihr Startgeld entrichteten und Geld in Pokerchips umtauschten. Bei der Flucht gelang es einem Wachmann kurzzeitig, einen der Täter zu überwältigen. Ein Praktikant konnte ihm einen Großteil der Beute entreißen. Doch ein Komplize befreite den Mann. Die Räuber flohen über den Potsdamer Platz. Die Straftäter waren der Polizei bekannt, sie standen schon vorher wegen Diebstählen oder Raubüberfällen vor Gericht.[1]

Mit dem Auto des Vaters von Vedat S., einem der Täter, waren die vier Kriminellen zum Potsdamer Platz gefahren. Ein Zeuge hatte den Mercedes nach dem Überfall wegfahren sehen. Von einem Bekannten hatten die vier den Tip für den Poker-Raub bekommen. Vedat S. hat nach eigenen Angaben die Tage vor dem Coup das Pokerturnier am Potsdamer Platz ausgespäht. 651.000 Euro hätten sie haben können, 242.000 Euro erbeuteten sie tatsächlich.

Festnahmen

  • Am 13. März 2010 wurde der vorbestrafte Muhammed B. (geb. 1981) festgenommen. Er mußte aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen werden. Muhammed gehört einem der rivalisierenden Familienclans an. Für die Ermittlungsbehörden war offenbar klar, mit dem vorbestraften Berliner türkischer Abstammung einen der mindestens vier Täter gefaßt zu haben. Zwei Wohnungen, darunter eine in der Schöneberger Pallasstraße, wurden daraufhin durchsucht. Muhammed B. war 2004 nach einem Überfall auf das „Park Inn“ festgenommen worden. Seine Komplizen waren damals drei Mitglieder der berüchtigten kurdisch-libanesischen Großfamilie Al-Zein bzw. El-Zein Die Polizei verglich Muhammeds Foto von 2004 mit Bildern aus der Überwachungskamera in den Potsdamer Platz Arkaden. Sie glaubte, eine Übereinstimmung gefunden zu haben.[2]
  • Der türkischstämmige Vedat S. (geb. 1988) aus Kreuzberg stellte sich in Begleitung seines Anwaltes bei der Staatsanwaltschaft. Er wollte so in den Genuß der „Kronzeugenregelung“ gelangen.
  • Ahmad el-Awayti (geb. 1989 staatenlos), wohnhaft in Berlin-Kreuzberg, siebenmal wegen Raubes und Körperverletzung in Erscheinung getreten, Berliner Junioren-Boxmeister, beim Polizeisportverein. Eine Zivilstreife verhaftete el-Awayti am 17. März 2010 am Rosenthaler Platz in Berlin-Mitte. Er soll von Zeugen erkannt worden sein. Polizisten wurden zum Rosenthaler Platz gerufen. Grund des Einsatzes: Unbekannte sollen hier gefälschte BVG-Tickets verkaufen. Als Beamte daraufhin eine Gruppe junger Männer überprüften, war unter ihnen Ahmad. Er ließ sich widerstandslos festnehmen.
  • Mustafa Ucarkus (geb. 1989 Türkei), türkischer Staatsbürger, wohnhaft in Berlin-Neukölln, ist ein wegen Raubes und Gewaltdelikten bekannter „Intensivtäter“. Er gilt als besonders brutal und rücksichtslos. Er kam erst einem Monat zuvor aus dem Gefängnis. Mustafa („Macheten-Mann“) war zunächst in sein Heimatland Türkei geflüchtet. Sein Anwalt hatte der Polizei signalisiert, daß sich der Geflüchtete stellen wolle und der Polizei angekündigt, wo und wann Mustafa Ucarkus festgenommen werden könne. Er ließ sich am 20. März 2010 (am Morgen) auf dem Flughafen Tegel festnehmen.
  • Jihad Khaled Chetwie (geb. 1990 Berlin-Kreuzberg) war viermal wegen Raubes und Körperverletzung aufgefallen. Er ist Boxer, war Berliner Meister im Weltergewicht, trainiert bei „Viktoria 71“. Jihad Chetwie war zunächst ins Ausland geflüchtet. Er war aber am 20. März 2010 (am Abend) wieder mit einer Maschine aus der libanesischen Hauptstadt Beirut in die BRD eingereist und hatte sich den Fahndern auf dem Flughafen Berlin Tegel gestellt.
  • Ibrahim El-M. (geb. 1981 Libanon), wurde am 21. März 2010 gegen ca. 23:15 Uhr in Berlin verhaftet. Der Libanese, der als Drahtzieher und Organisator gilt, hatte das schwarze Fluchtauto nach dem Überfall im „Hyatt-Hotel“ am Potsdamer Platz gefahren. Er soll ein Onkel des bereits verhafteten Räubers Jihad Khaled Chetwie sein.

Ermittlungen

Die von Ermittlern als gefährlich eingestuften Großfamilien stammen aus dem arabisch-kurdischen Südosten der Türkei, dem Libanon und aus palästinensischen Flüchtlingslagern. Ein Dutzend dieser Großfamilien mit fast 4.000 Angehörigen gibt es in Berlin. Die Familie Al-Z., bekannt durch Hochsicherheitsprozesse gegen deren „Präsidenten“, konkurriert mit der Familie Abu-C., die auch gut verdienende „Rapper“ schützen sollen – gegen Geld. Ähnlich sei Familie Ch. aktiv, während die O.s in den spektakulären Juwelenraub im „Kaufhaus des Westens“ verwickelt gewesen sein sollen. Ähnlich wie einige Rocker oder Russen seien diese Männer im Rotlichtbereich sowie als Schutzgeldeintreiber aktiv. Sie kämpfen auch um Türen von „Clubs“, weil sie als Einlasser bestimmen, welche Geschäfte dahinter stattfinden. Dennoch gelten viele dieser arabischen Familien als dilettantisch.

„Das Milieu um die Pokerräuber ist dreist und entschlossen, aber ökonomisch kaum erfolgreich – die rauben Kioske aus und machen Straßendeals“. Anders als die Verdächtigen sollen Rocker in U-Haft ebenso eisern schweigen wie russische Gruppen. Bei Männern aus Osteuropa etwa gebe es anders als bei arabischen Familien auch Ex-Soldaten, Facharbeiter und Akademiker. „Deren Vorgehen ist weniger spektakulär, also professioneller, sicherer. Die Araber machen in Neukölln und Kreuzberg Geschäfte, die Russen in Mitte und Charlottenburg, die Rocker in den Randbezirken“.

Die Polizeigewerkschaft sieht durch kriminelle „Zuwandererfamilien“, deren Einkommen nur aus Sozialhilfe oder kriminellen Geschäften bestehe, die Sicherheit gefährdet. Streit versuchen arabische Großfamilien ohne Polizei zu regeln. 2008 sperrten junge Männer aus dem Umfeld der Familie Abu-C. einen säumigen Bekannten ein, dem sie 150.000 Euro geliehen haben sollen – für 20.000 Euro Zinsen. Im Keller einer Bar sollen sie ihn gefoltert haben, bis Verwandte das Geld zahlten.[3]

Urteil

Die vorbestraften Räuber gelobten Besserung und wollten Bewährung. Am 1. Juli 2010 erging das Urteil: Vedat S. bekam drei Jahre und neun Monate, die anderen je dreieinhalb Jahre. Sie schweigen bis heute zum Verbleib des Geldes.[4]

Siehe auch

Verweise

Allgemein Thema orientalische Großfamilien

Fußnoten

  1. B.Z., 17. März 2010: Hyatt-Überfall - Poker-Coup: Zweiter Verdächtiger gefasst
  2. "Ich war's nicht"B.Z., 14. März 2010
  3. Der Tagesspiegel, 23. März 2010: Poker-Räuber: Polizei rechnet mit noch mehr Tätern
  4. B.Z., 1. Juli 2010: Urteil - Pokerräuber: Mehr als drei Jahre Haft