Ich liebe alle Frauen

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Ich liebe alle Frauen
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Filmdaten
Deutscher Titel: Ich liebe alle Frauen
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1935
Stab
Regie: Carl Lamač
Drehbuch: Ernst Marischka
Produktion: Cine-Allianz Tonfilm GmbH
Musik: Robert Stolz
Kamera: Friedl Behn-Grund
Schnitt: Ella Ensink
Besetzung
Darsteller Rollen
Jan Kiepura Jan Morena, Mitglied der Mailänder Scala / Edi Jaw
Lien Deyers Susi
Inge List Camilla Weismaier
Adele Sandrock Sängerin Susi Lang
Theo Lingen Hans Heinz Hinz, Morenas Sekretär
Rudolf Platte Bernhard, Morenas Garderobier
Fritz Imhoff Sebastian Weismaier, Gurkenhändler en gros
Margarete Kupfer Frau Schmidt, Inhaberin eines Delikatessengeschäftes
Hans Hermann Schaufuß Graf Hartenstein
Heinz Salfner H. G. Benfield, Zeitungsinhaber
Paul Beckers Taschenspieler
Karin Lüsebrink Blumenverkäuferin
Paul Bildt Ladeninhaber
Maria von Sokol
Inka Adrian
Lieselotte Aureden
Willi Schur

Ich liebe alle Frauen ist ein deutscher Spielfilm von 1935. Die Uraufführung fand am 30. August 1935 statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Kammersänger Jan Morena, berühmtester aller Tenöre, hat die durchaus verständliche Neigung, sich ab und zu auch einmal jenseits alles romantischen Bühnenzaubers so geben zu können, wie er in Wirklichkeit ist – als sympathischer Normalmensch. Vor einer Stunde hat er bereits im D-Zug so etwas wie den „Fluch der Berühmtheit“ verspüren müssen, als sich ihm ein ebenso freundlicher wie beleibter Herr aufdringlich näherte, an dem neben der mit Pathos vorgetragenen Tatsache seiner 100 Jahre alten Gurken-Engros-Firma seine reizende, kleine, 17 Jahre alte Tochter Camilla am sympathischsten war. Und nun eröffnet der ewig mit betriebsamer Nervosität geladene Impresario Hans Heinz Hinz dem verwunderten Morena, daß dieser heute Abend nach dem Operngastspiel die Gesellschaft der Fürstin Loridowska aufsuchen müßte! Schon deshalb, weil sich hier auch der für die bevorstehende Amerika-Tournee Morenas wichtige, einflußreiche Präsident des größten amerikanischen Zeitungstrusts befinden wird. Nein! Jan bedankt sich dafür, auf dieser Gesellschaft seinen Frack plus Ruhm spazieren zu führen – er denkt nicht daran, dort zu erscheinen! Hinz, der nur mit Mühe einem gelinden Verzweiflungsausbruch entgeht, entsinnt sich der Begegnung eines vergnügten, jungen Mannes in der Bahnhofshalle, der bis auf sein blondes Haar – zum Unterschied des dunkelhaarigen Morena – eine geradezu verblüffende Ähnlichkeit mit dem Sänger aufwies. Dieses blonden Jünglings müßte man habhaft werden – im Notfall könnte er vielleicht für Morena in Erscheinung treten ... meint Hinz. – Besagter Jüngling nennt sich Edi und ist seines Zeichens Verkäufer in dem appetitlichen Delikatessenlädchen der ehrsamen Witwe Schmidt, deren nette, blonde Nichte Susi das empfindsame Herz Edis entflammt hat. Die andere Leidenschaft Edis heißt: „Singen“! Eine Leidenschaft, der er mit Ausdauer nachgeht. – Da betritt Hinz das Geschäft. Er öffnet die Schleusen seiner Beredsamkeit, erzählt Edi von der seltsamen Ähnlichkeit mit dem berühmten Tenor und gibt sich als Impresario Morenas zu erkennen. Edi horcht auf. Ein Impresario? Ein richtiger Impresario?! Ehe der verdutzte Hinz seine Suada beendigt hat, legt Edi mit seinem Leib- und Hagellied los: „Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frau’n! Mein Herz ist groß! Doch was ich tu, ich denke immerzu an Eine bloß ...“ – Hinz macht Edi klar, daß es sich vorläufig nur um eine Vertretung für Morena und nicht um das Singen handelt. Edi, rosiger Zukunftsträume voll, sagt begeistert zu und kommt am Abend mit dunkelgefärbtem Haar und im Frack verabredungsgemäß zur Oper, wo ihn Hinz in Empfang nimmt. Susi, der Edis mysteriöses Verschwinden auffiel, ist ihm heimlich dorthin gefolgt und findet ihn in der Bühnengarderobe Morenas. Edi befürchtet eine Entdeckung und steckt sie kurzerhand in einen Schrank. – Inzwischen hat sich die glanzvolle Aufführung der Oper „Rigoletto“ im Theater ihrem Ende genähert. Morena, leicht verärgert über das von Hinz inszenierte Auftauchen eines Doppelgängers, hat sich bereits in seine Garderobe geflüchtet und, da das Premierenpublikum stürmisch applaudiert, schleift der geistesgegenwärtige Hinz Edi auf die Bühne, der glückstrahlend den Beifall entgegennimmt. Der sonst so pfiffige Garderobier Morenas, Bernhard, hat sich kaum über die Verblüffung ob der „Doppelexistenz“ seines Herrn erholt, als dieser auch schon Susi entdeckt, sie aus dem Schrank befreit und mit ihr – die ihn für Edi hält – über die Treppe zum Bühnenausgang verschwindet. Susi ist zwar etwas empört über die vorausgegangene „Freiheitsberaubung“, möchte aber andererseits einer Versöhnung nichts in den Weg legen. Wo könnte diese „Versöhnung“ besser gefeiert und entsprechend begossen werden, als in einem stimmungsvollen Tanzlokal? Jan hält dieses Rezept jedenfalls für zweckmäßig. Susi, von der ihr bisher entgangenen charmanten Ritterlichkeit „Edis“ aufs Angenehmste berührt, betrachtet ihren Begleiter mehr und mehr mit erstaunten und verliebten Blicken. Im weiteren Verlauf des Abends findet sich das Pärchen auf einem Rummelplatz und durchkostet die derb-fröhlichen Genüsse mit kindlicher Freude. Jan ist von der Natürlichkeit Susis bezaubert. Mit Ihr in einer Luftfahrt in der Riesenschaukel begriffen, hoch über den Köpfen der aufhorchenden Menge, erklärt er ihr seine Liebe auf seine Art, indem er seine Stimme erhebt und durch die Nacht erklingen läßt: „Schenk mir Dein Herz heute Nacht, oh bella mia. Hast mir den Frühling gebracht, oh bella mia ...“ — Während dessen ist Edi von Hinz als Jan Morena in der Gesellschaft der Fürstin eingeführt und sieht sich hier bald als umschwärmten Mittelpunkt. Besonders die kapriziöse Camilla Weismaier, die mit ihrem Vater, dem reichen Gurkenkönig – Morenas D-Zug-Bekanntschaft – ebenfalls der Gesellschaft beiwohnt, macht aus ihrer Begeisterung keinen Hehl. Ja, als sich „der Herr Kammersänger“ dem sachverständigen Weismaier als wohlunterrichteter Kenner der einschlägigen Gurkensorten offenbart und später, zum Entsetzen von Hinz, sein keckes Liedchen „Ob blond, ob braun ...“ zum Vortrag bringt, wirft sich Camilla im Überschwang ihrer Gefühle an Edis Brust ... Jan Morena ist am nächsten Morgen nicht schlecht erstaunt, aus den Zeitungen seine „Verlobung mit Fräulein Camilla Weismaier“ zu erfahren. Sein Erstaunen wird noch größer, als Camilla mit dem Hern Papa erscheint, und ihn, „den glücklichen Bräutigam“, dazu überreden möchte, seine künstlerische Laufbahn aufzugeben und dem Unternehmen des Schwiegerpapas Weismaier als Teilhaber beizutreten. Jan zieht sich geschickt zurück und überläßt, ohne es zu ahnen, dem bald darauf eintretenden Edi das Feld, der aus Susis zärtlichen Andeutungen über den nächtlichen Ausflug seine Schlüsse gezogen hat und, Aufklärung suchend, in Morenas Hotel erschienen war. Hinz sieht darin für sich eine letzte Chance, die komplizierte Situation zu entwirren und drängt mit Weismaier und Camilla, die wieder Edi für Jan ansehen, auf Edi ein, der schließlich den für Jan bestimmten Vertrag unterschreibt. Ziemlich bedrückt schleicht sich Edi von dannen – und läuft Jan in den Weg. Eine offene Aussprache von Mann zu Mann klärt die Absichten beider, und sie werden sich in jeder Beziehung einig. Am nächsten Tag hat der Zoo seine große Sensation. Jan Morena gibt sein Abschiedskonzert! Hunderte von erwartungsfreudigen Menschen drängen sich um die kleine Bühne, unter ihnen Susi und ihre Tante und Camilla in Begleitung des Herrn Papa. Morena wird nach dem Vortrag von „Martha, Martha, Du entschwandest ...“ mit jubelndem Beifall überschüttet – selbst die höchlichst verwunderte Tierwelt des Zoo nimmt neugierig und interessiert Anteil. Und dann die besondere Überraschung: Jan und Edi singen zusammen im Duett das Liebeslied „Schenk mir Dein Herz heute Nacht ...“ Herrlich schwingen sich die Stimmen empor, die beglückten Zuhörer staunen ebenso über die Schönheit des Vortrags, als über das eigenartige Spiel der Natur, die zwei so täuschend ähnliche Menschen schuf ... Der Beifall schwillt zum Orkan. Im tosenden Jubel der Menge überreicht Hinz den Sängern je eine Hälfte eines zersägten Kranzes, Camilla stürzt Edi und Susi stürzt Jan in die Arme – die Liebe und die Kunst hat vier glückliche Menschen vereint!