Lessing, Irene

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Irene Gysi, geborene Lessing (* 1912 in St. Petersburg; † 2007) war eine hochrangige DDR Staatsfunktionärin.

Werdegang

Irene Gysi wurde 1912 in der damaligen russischen Hauptstadt St. Petersburg als Tochter einer Industriellenfamilie geboren. Sie entstammte einer dort verbreiteten jüdischen Familie namens Lessing.[1]

Als Kind kam sie nach Deutschland. In Zeiten des Nationalsozialismus soll sie zunächst im Untergrund politisch aktiv gewesen sein; dann ging sie nach Frankreich. Wegen „Teilnahme am illegalen Widerstand“[2] wurde sie und Klaus Gysi 1939/1940 in Frankreich interniert. 1940 kehrten beide im Auftrag der KPD nach Berlin zurück, wo sie nach Kriegsende 1945 heirateten. Die Ehe wurde 1958 geschieden.[1]

Nach 1945 machte Irene Gysi Karriere im Funktionariat der SED-Diktatur. Sie redigierte gleichgeschaltete Zeitungen, wurde leitende Mitarbeiterin der Zentralverwaltung für Industrie, avancierte zur Chefin des Verlages „Kultur und Fortschritt“, dann des ebenfalls in Ost-Berlin sitzenden Verlages „Rütten & Loening“, stieg zur Leiterin der Abteilung für kulturelle Beziehungen mit dem Ausland im DDR-Kulturministerium auf (1956-1977) und wurde 1978 bis zu ihrem Ruhestand 1988 Direktorin des DDR-Zentrums des Internationalen Theaterinstituts (ITI) der UNESCO.

Auszeichnungen

Das DDR-Regime zeichnete sie u. a. mit dem sogenannten „Vaterländischen Verdienstorden“ aus.[1]

Familie

Irene Gysi war die erste Frau von Klaus Gysi, dem ebenfalls herkunftsjüdischen DDR-Minister bzw. - Staatssekretär unter Ulbricht und Honecker, und Mutter von Gregor Gysi, dem langjährigen Wortführer der SED-Nachfolgepartei PDS. Auch ihr Bruder Gottfried Lessing reüssierte im Zeichen der SED-Diktatur; er wurde hochrangiger DDR-Diplomat.[1]

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9
  2. „Biographischen Handbuch der deutschsprachigen Emigration“