Juan Carlos I.

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Juan Carlos I. (Lebensrune.png 5. Januar 1938 in Rom als Juan Carlos Alfonso Víctor María de Borbón y Borbón-Dos Sicilias) war König von Spanien.

Er wurde als Staatsoberhaupt von seinem Amtsvorgänger General Franco als sein Nachfolger bestimmt. Am 22. November 1975, zwei Tage nach dem Tod Francos, wurde er zum König Juan Carlos I. proklamiert.

Im Zuge der unter anderem durch Juan Carlos hervorgerufenen institutionellen Krise des spanischen Königtums verzichtete dieser im Sommer 2013 auf seine Yacht „Fortuna“. Die 51 Meter lange Yacht war das dritte Schiff gleichen Namens, das der segelbegeisterte Monarch in den vergangenen drei Jahrzehnten besessen hatte. Die erste, noch vergleichsweise bescheidene Fortuna erwarb er selbst. Die zweite war eine Aufmerksamkeit des saudischen Königs Fahd.

Am 2. Juni 2014 gab Juan Carlos I. seine Abdankung bekannt.

Werdegang

Herkunft

Juan Carlos I. Alfonso Víctor María de Borbón y Borbón-Dos Sicilias wurde am 5. Januar 1938 in Rom geboren, wo seine Eltern seit 1931 mit dem spanischen König Alfons XIII. im Exil lebten. Juans Großvater Alfons XIII. starb 1941 in Rom, nachdem er zuvor auf seine Thronrechte zugunsten seines dritten Sohnes, des Vaters von Juan, Juan de Borbón (1913–1993), verzichtet hatte. Juans Mutter (1910–2000) war die Prinzessin María de las Mercedes de Bourbon Orleans und spätere Gräfin von Barcelona. Juans vier Jahre jüngerer Bruder Alfonso kam am 29. März 1956 beim Reinigen eines Revolvers durch Juan ums Leben.

Familie

Juan ist seit 14. Mai 1962 mit Prinzessin Sophia von Griechenland verheiratet. Die älteste Tochter Elena (geb. 20.12.1963), eine Lehrerin, heiratete im März 1995 den Bankkaufmann Jaime de Marichalar und hat zwei Kinder. Das Ehepaar trennte sich 2007 und wurde 2009 geschieden. Tochter Cristina (geb. 13.6.1965), die Politikwissenschaft studierte, heiratete im Oktober 1997 den baskischen Handballspieler Inaki Urdangarin und hat drei Söhne und eine Tochter. Kronprinz Felipe (geb. 29.1.1968) studierte nach dem Militärdienst an der Madrider Universität Rechts- und Wirtschaftswissenschaften und heiratete 2004 die Journalistin Letizia Ortiz Rocasolano. Felipe hat zwei Töchter, Leonor und Sofía. Der sportbegeisterte Monarch nahm u. a. 1972 an den olympischen Segelwettbewerben in Kiel und 1989 an den Segelweltmeisterschaften in Griechenland teil. Auch Karate, Ski- und Motoradfahren zählten zu seinen Hobbys. Außerdem ist er aktiver Funkamateur und ein Anhänger des inzwischen umstrittenen Stierkampfs.

Juan Carlos I. soll neben seiner Frau Sofía angeblich 5000 Frauen – darunter auch Adelige wie Corinna zu Sayn-Wittgenstein und Prinzessin Diana – beglückt haben.[1][2][3]

Wirken

Juans Großvater, König Alfons XIII., sowie der Rest der Familie war 1931 nach der Ausrufung der Zweiten Spanischen Republik ins Exil gegangen. Daher wurde Juan Carlos am 5. Januar 1938 auch im Exil in Rom geboren. Seine Kindheitstage verbrachte er zunächst in Italien, Portugal und der Schweiz. Erst als ihn Francisco Franco dazu auserwählte, nach dessen Tod spanischer König und neuer Staatschef zu werden, betritt Juan Carlos im Alter von zehn Jahren erstmals spanischen Boden – ohne seine Familie. In Madrid legt er das Abitur ab und wird auf Militärakademien für seine künftige Aufgabe gedrillt. Die Jugend des Diktatoren-Schülers wurde von einem dramatischen Ereignis überschattet: Der damals 18jährige war der einzige Zeuge, als sich beim Reinigen einer Waffe ein Schuss löste und die Kugel seinen vier Jahre jüngeren Bruder Alfonso in die Stirn traf. Gerichtlich untersucht wurde der Zwischenfall nie – auch nicht, wer von den beiden Kindern den Schuß ausgelöst hat. Francos sicherte bereits vor seinem Tod im Jahr 1975 die Nachfolge per Volksabstimmung ab, wonach Spanien wieder zur Monarchie erklärt wird. Somit wurde Juan Carlos ab dann als König und Staatschef eingesetzt.

Im Juli 1974 erkrankte Franco ernsthaft, worauf Juan für kurze Zeit die Staatsführung übernahm. Im Oktober 1975 verschlechterte sich der Gesundheitszustand Francos, doch erst Anfang November übergab man Juan, der zunächst eine Vertretung ohne klare Kompetenzen abgelehnt hatte, die Amtsgeschäfte. Wenig später starb General Franco am 20. November 1975. Zwei Tage später bestieg Juan als Juan Carlos I. den Thron von Spanien.

Juan Carlos I. unterstützte die Demokratisierung des Staates. So entließ er im Juli 1976 Ministerpräsident Carlos Arias Navarro und ernannte Adolfo Suárez, der ihm schon längere Zeit persönlich bekanntwar, zu dessen Nachfolger. Die Demokratisierung Spaniens durch die Selbstauflösung der Franco-Institutionen kam nunmehr entscheidend voran. Im November 1976 beschlossen die Cortes (das spanische Parlament) die Reformgesetze, die am 15. Dezember durch einen Volksentscheid mit 94 % Ja-Stimmen (Wahlbeteiligung: 77,6 %) bestätigt wurden.

Als Repräsentant des neuen Spanien erläuterte Juan im Ausland den Reformwillen der Regierung und betonte stets das Bekenntnis zur Demokratie. Im Inland festigte er seine Anerkennung durch Besuche in den Provinzen. Mit der Zulassung der Kommunistischen Partei (KPS) gegen rechten Widerstand zur ersten freien Parlamentswahl in Spanien am 15. Juni 1976 baute der Monarch auch die Vorbehalte auf der äußersten Linken ab. Die wachsende Popularität machte es ihm möglich, ohne Gefährdung der Staatsform den Bruch mit der Vergangenheit klarer als erwartet zu vollziehen. Mit der Rückendeckung des Königs setzte die Regierung Suárez eine breit abgestützte moderne Verfassung durch, die am 31. Oktober 1978 verabschiedet wurde. Damit übernahm Juan die für den König in einer parlamentarischen Monarchie vorgesehene reduzierte symbolische Funktion. Danach hat der Monarch die Aufgabe, als „Schiedsrichter und Lenker“ für den „regelmäßigen Gang der Institutionen“ zu sorgen. Außerdem wurde in der Verfassung die Rolle des Staatsoberhaupts und des Oberkommandierenden der Streitkräfte festgeschrieben.

Juan Carlos war fast vier Jahrzehnte lang – zwischen November 1975 und Juni 2014 – König von Spanien.

Schlagzeilen machte der damalige König, als er 2006 in Russland den Braunbären Mitrofan erlegte. 2012, mitten in der Wirtschaftskrise, mutierte Carlos zum gefallenen Helden. Bei einer Safari in Afrika erschoss er einen 50 Jahre alten Elefanten. Dessen Tod war symbolisch der Anfang seines Endes. Die Reise wurde übrigens nur deshalb publik, weil er sich bei einem Sturz die Hüfte gebrochen hatte.

Ende 2011 und im Jahr 2012 geriet das Königshaus jedoch in schwere Bedrängnis: Zunächst wurde Inaki Urdangarin, der Ehemann von Cristina, der zweitgeborenen Tochter des spanischen Königspaares, der Veruntreuung und Unterschlagung von öffentlichen Geldern – ca. 5 Mio. Euro – u. a. beim Bau der Radsportbahn Palma Arena in Mallorca angeklagt. Daraufhin schloss Juan den Schwiegersohn bis auf Weiteres von allen offiziellen Akten aus. Die Affäre spitzte sich zu, als auch Cristina eine Mitwisserschaft beim Finanzskandal nachgesagt wurde und sie deswegen im Februar 2014 vor Gericht aussagen musste.

Auch von Juan wurde zunehmend Transparenz darüber eingefordert, wie das Königshaus die 8,4 Mio. Euro, die ihm das Parlament z. B. 2011 überwiesen hatte, verwendete. Juan kam den wiederholten Aufforderungen nach und machte die Ausgaben öffentlich. Demnach bezog Juan ein Gehalt von knapp 300.000 Euro jährlich, der Kronprinz die Hälfte davon, weitere Gelder bekamen die Töchter; der größte Anteil entfiel auf die Unterhaltskosten für den Palast. 2012 zeigte Juan angesichts der wirtschaftlichen Not vieler Spanier Bescheidenheit und kürzte sein Gehalt auf 271.000 Euro, das des Kronprinzen auf 135.000 Euro.

Im April 2012 führte ein Sturz von Juan in einem Safari Camp in Botsuana, der eine Hüftprothese nötig machte, zu größerer Entrüstung: Juan hatte es versäumt, Parlament, Regierung und Öffentlichkeit darüber zu informieren, daß er an einer Elefantenjagd teilnahm. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation seines Landes stießen diese Eskapaden in der Bevölkerung auf wenig Verständnis. Zudem wurden Erinnerungen an eine Bärenjagd 2006 in Russland wach, bei der Juan einen eigens mit Wodka zahm gemachten Bären erlegt hatte. Nach der Jagd in Botsuana wurde Juan die Ehrenpräsidentschaft der spanischen Sektion der Naturschutzorganisation WWF aberkannt, die er seit 1968 innegehabt hatte. Juan entschuldigte sich für den Vorfall in Botsuana vor laufender Kamera im spanischen Fernsehen: „Es tut mir sehr leid. Ich habe einen Fehler begangen. Es wird nicht wieder vorkommen.“

Während Juan in Afrika weilte, schoss sich sein 13jähriger Enkel Froilán, Sohn von Elena, in den Fuß. Er hatte mit einem Gewehr gespielt, das ihm sein Vater gegeben hatte. Ein weiteres Skandalon für Juan wurde erst im Nachhinein enthüllt, u. a. durch das Buch von Pilar Eyre „La soledad de la Reina“ (Die Einsamkeit der Königin), das 2012 erschien und in Spanien innerhalb kurzer Zeit 100.000 Mal verkauft wurde. Eyre berichtet darin über zahlreiche Affären des Königs, u. a. mit Corinna zu Sayn-Wittgenstein, die auch auf der Afrika-Reise seine Begleiterin gewesen sei. Die goldene Hochzeit des Königspaares fand ohne jeglichen Empfang, ohne Messe oder Bankett im Mai 2012 statt. Nachdem zu Sayn-Wittgenstein auch noch in die Nähe der finanziellen Machenschaften des Schwiegersohns gerückt wurde und in drei Fernsehinterviews ihre freundschaftliche Beziehung zum König ausgebreitet hatte, litt das öffentliche Ansehen des Königs noch mehr.[4] Hinzu kamen die Vaterschaftsklagen zweier Halbgeschwister, einer Belgierin und eines Katalanen, die mit großer Wahrscheinlichkeit denselben Vater hatten und sich als uneheliche Kinder von Juan vorstellten. Die Klagen wurden mit dem Hinweis auf die Unverletzlichkeit des Königs vor Gericht zurückgewiesen, eine Entscheidung, die auch 2015, nach seinem Rücktritt als König, bestätigt wurde. Das Verfahren wurde eingestellt, und die Immunität von Juan behielt durch ein neues Gesetz auch nach seiner aktiven Zeit als König Gültigkeit.[5] Den Ansehensverlust bestätigten auch die Umfragen; im April 2013 erfuhr Juan nur noch eine Zustimmung von 42 %. Auch wegen seiner angeschlagenen Gesundheit – mehrere Operationen an Hüfte und Bandscheibe innerhalb kurzer Zeit führten zu monatelanger Abwesenheit – verlor Juan zunehmend das Vertrauen in seine Leistungsfähigkeit als König. Kronprinz Felipe, neben seiner Mutter das beliebteste Mitglied der Königsfamilie, übernahm verstärkt Repräsentationsaufgaben. Einer Abdankung Juans wurde von seiten des Königshauses jedoch mehrfach eine Absage erteilt.

Ehrungen

  • Ehrendoktor der Universitäten Neu York University, Harvard University, Sorbonne Paris, University of Oxford, Universität Bologna, University of Cambridge, Bangkok und Hebräische Universität von Jerusalem.
  • 1962 Großkreuz mit Collane des Orden Karls III.
  • 1970 Großkreuz des Turm- und Schwertordens
  • 1975 Collane des Finnischen Ordens der Weißen Rose
  • 1977 Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens der BR-Deutschland, anläßlich des Staatsbesuches am 19. April 1977 vom damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel verliehen.
  • 1978 Groß-Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
  • 1978 Orden des heiligen Jakob vom Schwert
  • 1978 Orden des Infanten Dom Henrique
  • 1980 Ritter des Nassauischen Hausordens vom Goldenen Löwen
  • 1982 Internationaler Karlspreis der Stadt Aachen
  • 1985 Collane des Falkenordens
  • 1995 Orden des Weißen Löwen
  • 1996 Großkreuz des portugiesischen Christusorden (Portugal)
  • 2000 Collane des Turm- und Schwertordens
  • 2002 Orden der Freiheit der Republik Slowenien in Gold
  • 2003 Großkreuz mit Collane des Sterns von Rumänien
  • 2007 Deutscher Medienpreis (Baden-Baden)
  • 2007 Großkreuz des Ritterorden von Avis

Verweise

Fußnoten

  1. Juan Carlos liebte 5000 Frauen – darunter Lady Di, 20 Minuten, 1. Juni 2019
  2. Laut dem Biografen Amadeo Martínez Inglés soll der König im Laufe seines Lebens knapp 5000 Frauen geliebt und beglückt haben.
  3. Neben Felipe und den beiden Töchtern Elena und Cristina soll Juan Carlos noch weitere Kinder gezeugt haben. Sowohl die Belgierin Ingrid Sartiau als auch der Spanier Alberto Solà Jiménez behaupten, daß Juan Carlos I. ihr Vater sei. Vor Gericht hatten die beiden zwar keinen Erfolg, lediglich ein DNA-Test zeigte, daß sie zu 91 Prozent ein gemeinsames Elternteil haben. Sein Vater, der 1993 verstorbene Juan de Borbón y Battenberg, soll Juan Carlos ein stolzes Vermögen von 7,8 Millionen Euro hinterlassen haben. Sowohl das Finanzamt als auch die spanische Bevölkerung wussten davon nichts, lag das Geld auf drei Konten in der Schweiz. Erst im Jahr 2013 wurde das geheime Vermögen aufgedeckt.
  4. Vgl. SZ, 5. März 2013
  5. Vgl. FAZ, 26.10.2012, TA, 12.3.2015