Kategorie

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Kategorie (vom altgr. kategorein, dt. aussagen, behaupten) bedeutet Ordnungsbegriff, – Grundbegriff, Art, Sorte, Gattung oder Klasse.
Kategorien sind Begriffe, die zur Einordnung der Gegenstände eines Wissensgebietes benutzt werden. Jedes Gebiet kann nach Begriffen geordnet werden, die im Prinzip nach den jeweiligen Zwecken frei wählbar sind. Wissenschaftliche Kategorien sollten jedoch allgemein, eindeutig, vollständig und überschneidungsfrei sein.

Beipiele

  • Biologie: Kategorien sind Pflanzen und Tiere, unter letzteren wiederum wirbellose Tiere und Wirbeltiere, unter diesen wiederum Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische.
  • Politik: Als Herrschaftformen unterscheidet man z.B. bei Aristoteles Monarchie, Aristokratie, Politie (gute Form der Demokratie) und Tyrannei, Oligarchie und Ochlokratie (Pöbelherrschaft, Herrschaft des Proletariats).

Auch rechts und links, liberal, konservativ, sozialistisch sind bedeutende politische Kategorien, die nicht wissenschaftlich, sondern durch Mode, Zeitgeist und Macht begründet sind.

  • Linguistik: Hauptworte, Eigenschaftsworte, Tätigkeitsworte, Präpositionen (Verhältniswörter), Bindewörder, Ausrufewörter.
  • Wirtschaftsformen: Marktwirtschaft, Planwirtschaft, Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft, Fremdwirtschaft, Eigenwirtschaft.
  • Physik: Bewegung, Stillstand, Energie, Kraft, Impuls, Drehmoment, Wärme, Strahlung, Welle, Licht, Schall.

Philosophie

In der Philosophie werden als Kateogien nur die obersten und grundlegendsten Begriffe bezeichnet. Verschiedene Philosophen haben je nach Weltentwurf oder Weltanschauung sehr unterschiedliche Kategoriensysteme vertreten.

Als Begründer der Kategorienlehre gilt Aristoteles. Er unterschied zehn Kategorien. Diese waren Substanz, Qualität und Quantität, Ort und Zeit, sowie ferner Verhältnis, Tun, Leiden, Lage, Bewegung.

Nach Kant sind Kategorien die „Stammbegriffe“, von denen sich die übrigen Begriffe ableiten lassen und die damit die Ur- oder Grundformen des Seins und der Erkenntnis darstellen. Kant unterscheidet vier Gruppen von jeweils drei Kategorien, nämlich
1. die Quantitäten: Einheit, Vielheit, Allheit,
2. die Qualitäten: Realität, Negation, Limitation,
3. die Relationen: Substanz, Kausalität, Wechselwirkung,
4. die Modalitäten: Möglichkeit, Wirklichkeit, Notwendigkeit.

Ein weitaus komplizierteres und sinnloses Kategoriensystem lieferte Hegel.
Schopenhauer verwarf von den 12 Kategorien Kants alle bis auf die Kausalität, die er aber vierfach aufgeteilt ansah[1]. Mit ihm kündigte sich eine gegenüber allen Kategorien skeptische Philosophie an, wie man sie auch bei Nietzsche findet.

Das Verhältnis von Seinskategorien und Erkenntniskategorien ist Gegenstand der Erkenntnistheorie. Im deutschen Idealismus wurde die Auffassung vertreten, daß Seinskategorien und Erkenntniskategorien identisch sind und es kein vom Bewußtsein unabhängiges Sein gibt.

Fußnoten

  1. Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde., in: Arthur Schopenhauer. Kleinere Schriften; Suhrkamp, Frankfurt a.M., 1986 ISBN 3-518-09737-7