Kellen

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel beschreibt Kellen als Stadtteil von Kleve; für weitere Bedeutungen siehe Kellen (Auswahlseite).
Der Memorienstein des Laien Grimold in der Katholischen Kirche von Kellen
„Zur Erinnerung an die schwere Besatzungszeit 1918–1926“. Denkmal bei Kleve-Kellen

Der Ortsteil Kellen gehört zur Stadt Kleve am Niederrhein. Er liegt östlich der Stadt, am alten Seitenarm des Rheins.

Geschichte

Die frühmittelalterliche Siedlung Kellen ist älter als die Stadt Kleve. Die auf die Gründung Willibrords[1] zurückgehende Kellener Kirche ist das Wahrzeichen des Vorortes. Weiter wird er von dem Rokokoschlößchen Schmidthausen geschmückt. Kellen war im 19. Jahrhundert von der Industrialisierung weitgehend betroffen. Wichtigster Zweig der Betätigung der Kellener Arbeiter war die Margarineherstellung in der Fabrik des jüdischen Großindustriellen Samuel van den Bergh, deren übriggebliebener Baubestand vom Klevener Bahnhof aus zu sehen ist und aus der später der Großbetrieb Unilever entstand. Nach van den Bergh wurde eine Straße im Ortsteil Kellen benannt. Von Johannes Hendrik Feldmeijer, Sprecher des Agraramtes der Nationaal-Socialistische Beweging (NSB) und späterem Führer der Niederländischen SS, wurde er Solomon van den Bergh genannt. In seinen Redebeiträgen kritisierte Feldmeijer in den 1930er Jahren die Margarineeinkäufe der niederländischen Regierung für die Soldaten ihres Heeres, und betonte, daß dieses Vorgehen die niederländischen Bauern schädigen würde.[2]

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Herr Salomon van den Bergh, der Mann der Unilever, ist ein Mitglied der Liberalen Staatspartei und ebenfalls deren Mandathalter in der Ersten Kammer der Generalstaaten. Sein Sohn Sidney van den Bergh, sein ältester Sohn, ist ein Mitglied der Freisinnigen Demokratischen Partei. Sein jüngster Sohn, Dr. George van den Bergh, ist ein Mitglied des Planungsausschusses der SDAP. Schaut euch das neue Gemisch neben der Margarinemischung an!

– Johann Heinrich Feldmeijer, Redebeitrag Der Bauer entwacht im August 1937 in Luntern

Die Herstellung der Margarine in Kleve und der Verkauf in den Niederlanden belegen die grenzüberschreitende Tätigkeit des jüdischen Großindustriellen.

Die Katholische Kirche

Erste urkundliche Erwähnung fand der Sakralbau im Jahre 1069, als durch Papst Alexander II. bestätigt wurde, daß die Kirche in Kennele zum Kloster Echternach gehörte. An der Stelle einer Taufkapelle entstand um das Jahr 1000 das romanische Kirchenschiff. Aus dem 10. Jahrhundert stammt ein in der Turmhalle befindlicher Memorienstein des Laien Grimold, der in der Kirche begraben sein soll, und somit als altbekanntester Einwohner Kellens gilt. Ein gotischer Chorraum und ein Glockenturm wurden um 1400 angebaut. Nach einem Zusammenbruch im Jahre 1590 mußte der Turm neu erbaut werden.

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GRIMOLD LAICUS

– Inschrift im Memorienstein des Laien Grimold, Katholische Kirche in Kellen

Bis zum Jahre 1905 diente der Rasen an der Kirche den Gemeindemitgliedern als Begräbnisstätte, ältestes Grabkreuz auf diesem Friedhof ist das Kreuz von Hendrick von der Viehweide aus dem Jahre 1618. Im inneren Kirchenraum befinden sich eine Kanzel von 1724 und Kirchenfenster aus den Jahren 19551985, was ein Platzen der historischen Fenster infolge der alliierten Bombenangriffe auf Kleve im Zweiten Weltkrieg vermuten läßt. Die Holzskulptur der Heiligen Anna Selbdritt wurde im 15. Jahrhundert von Dries Holthuys hergestellt.

Bildergalerie

Literatur

  • Bas Kromhout: De Voorman, Henk Feldmeijer en de Nederlandse SS, Verlag Atlas Contact 2012, ISBN 978-90-254-3837-1

Fußnoten

  1. Aufgrund der Zugehörigkeit zum Kloster Echternach sowie des Tätigkeitsbereiches dieses Apostels des Niederrheins soll die erste Kirche Kellens von ihm errichtet worden sein. Das wäre dann im 8. Jahrhundert gewesen. Ob sich an dieser Stelle zuvor ein germanisches Heiligtum befand, ist unbekannt, jedoch aufgrund der Nähe zum Reichswald anzunehmen.
  2. Bas Kromhout, De Voorman, Seite 66–68