Khan, Abdul Qadeer

Abdul Qadeer Khan

Abdul Qadeer Khan (Urdu ‏‏عبد القدیر خان‎‎; geb. 1. April 1936 in Bhopal, Indien) ist ein pakistanischer Ingenieur und gilt als „Vater der islamischen Atombombe“. In Pakistan und anderen islamischen Ländern wird er als Volksheld verehrt. Bekannt wurde Khan 1998 beim ersten Atombombentest in Pakistan. Zudem hat er das Wissen zum Bau einer Atombombe an Nordkorea weitergegeben. Ferner stand er im Kontakt mit China, Irak, Iran und Libyen.

Werdegang

Abdul Qadeer Khan wurde am 1. April 1936 in Bhopal/Indien geboren. Indien war zu diesem Zeitpunkt noch eine britische Kolonie. 1952 flohen seine Eltern mit ihm nach Pakistan. Danach studierte Khan in Europa Maschinenbau. Von 1972 bis 1975 arbeitete er für das Physical Dynamics Research Laboratory (FDO), ein Unterauftragnehmer der niederländischen Niederlassung der Urenco-Gruppe, der Ultra-Centrifuge Nederland (UCN), in der UCN-Anlage in Almelo. Er heiratete eine südafrikanische Frau in den Niederlanden und hat mit ihr zwei gemeinsame Kinder. In dieser Zeit arbeitete Khan für den pakistanischen Geheimdienst. Dank lockeren Sicherheitsmaßnahmen bei Urenco hatte er leicht Zugang zu fortschrittlichsten Zentrifugenentwürfen, welcher ihm den Aufbau einer pakistanischen Urananreicherung ermöglichte. 1975 reiste er mit seiner Familie nach Pakistan zurück. In der selben Zeit verliert Pakistan seinen rechtmäßigen Anteil Ostpakistan, woraus sich später der Staat Bangladesh entwickelte. Durch seinen Patriotismus angetrieben, wollte Khan für Pakistan die Atombombe bauen. Pakistan sollte keinen weiteren Krieg mehr verlieren.

Khan hatte zunächst Kontakte in China, mit den Chinesen tauschte er weitere Baupläne aus. In dieser Zeit wird Khan bereits eng vom CIA beschattet. Teilweise geschmuggelt, teilweise legal kaufte er Materialen zum Bau einer Atombombe, darunter Gaszentrifugen (Gas-Ultrazentrifugen). Die legalen Einkäufe wurden mit einer zivilen Nutzung begründet. Die VSA stellten die Überwachung Khans nach der Invasion der Sowjetunion in Afghanistan ein. Die VSA lieferte über Pakistan ihre Waffen nach Afghanistan.

Im Mai 1998 zündete Pakistan seine erste Atombombe. Indien besitzt die Atombombe bereits seit 1974. Abdul Qadeer Khan wird in Pakistan zum Volkshelden. In dieser Zeit wechselte Khan vom Atomwaffenforscher zum Atomwaffenhändler. Khan ließ seine Geschäfte über Zwischenmänner regeln. Er handelte mit Nordkorea und soll Kontakte mit dem Irak, Libyen und dem Iran gehabt haben. Khan verdiente Millionen mit seinen Geschäften.

Abdul Qadeer Khan wurde vom CIA erwischt und mußte sich am 4. Februar 2004 öffentlich im pakistanischen Fernsehen entschuldigen. Danach wurde Khan unter Hausarrest gestellt. 2009 wurde er begnadigt, darf aber Pakistan nicht mehr verlassen.

Literatur

• Gordon Corera: Shopping for Bombs