Kinderkreuzzug

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Kindersoldaten in Landsknechtskluft. Bildliche Darstellung aus dem 19. Jahrhundert.

Beim sogenannten Kinderkreuzzug (lat. peregrinatio puerorum „Pilgerzug der Knaben, Kinder, jungen Menschen“) brachen von Köln am Rhein und vom deutschen Lothringen[1] im Frühsommer des Jahres 1212 tausende von Kindern[2], aber auch Jugendliche und Erwachsene unter der Führung visionärer Knaben zu einem unbewaffneten Kreuzzug ins Heilige Land auf. Als „pueri“ bezeichnete man im Mittelalter auch jene, denen im weitesten Sinne kindliche Attribute zugeschrieben wurden, also einfache, unschuldige Menschen meist jüngeren Alters.

Die Kölner Gruppe soll von einem charismatischen Kölner Jungen namens Nikola[u]s und die Lothringer Gruppe von einem Jungen namens Stephan angeführt worden sein. Die Bezeichnung „Kreuzzug“ ist jedoch unzutreffend, denn ein Kreuzzug konnte nur durch den Papst in Absprache mit König oder Kaiser ausgerufen werden. Auch wollten die Kinder das Heilige Land friedlich zurückerobern. Die meisten der Kinder kamen auf dem Weg um. Einige sollen es dennoch bis über die Alpen geschafft haben und ein Teil sogar bis nach Rom, um dort Papst Innozenz III. zu treffen.

Die Sage vom Rattenfänger von Hameln hat in der Begebenheit ihren Ursprung.

Seit Beginn des 13. Jahrhunderts machte sich in Europa eine Art zunehmender Kreuzzugsmüdigkeit bemerkbar. Kunst, Literatur, aber auch die Chroniken spiegeln diese Verdrossenheit in dem von Kriegen und Seuchen gezeichneten Europa wider. Die Vision von der Eroberung des „Heiligen Landes“ und der Errichtung eines Gottesreiches auf Erden verlor zusehends an Glanz und Verlockung. Dieser Entwicklung mußte die Katholische Kirche unter Innozenz III. Einhalt gebieten, stand doch ihre Existenzberechtigung auf dem Spiel. Es erscheint durchaus plausibel, hinter der Tragödie der Kinderkreuzzüge das Wirken einer ausgezeichnet funktionierenden, kriminellen Organisation zu vermuten. Nicht umsonst brachte man die Assassinen, jene orientalische Geheimsekte, die durch politisch motivierte Morde die Kreuzfahrer und die Sarazenen gleichermaßen in Schach hielt, mit den Kinderkreuzzügen in Verbindung. Aber auch diverse Sklavenhändler wurden verdächtigt, Initiatoren der Kinderkreuzzüge gewesen zu sein. Jedoch nur ein geistlicher Orden mit seinen zahlreichen Abteien und Klöstern entlang der Heerwege konnte die Kinder mit den erforderlichen geographischen Informationen versorgen und zumindest für die notwendigste Verpflegung der kleinen Kreuzfahrer sorgen. Als dann die Kinderkreuzzüge nicht die erwünschte Wirkung zeigten, dafür aber eine Eigendynamik entwickelten und schließlich die Kinder ins Verderben stürzten, da war es ein Leichtes, dieses Scheitern dem Teufel, den Sklavenhändlern, den Assassinen oder anderen dunklen Elementen zuzuschreiben. Für eine solche These sprechen der fast identische Ablauf beider Kreuzzüge sowie die sich inhaltlich gleichenden Predigten und Verheißungen von Stephan und Nikolaus. Auch ein Ausspruch von Papst Innozenz III. läßt erahnen, daß die Kinder in Wirklichkeit von Roms verlängertem Arm dirigiert wurden. Der Papst soll beim Erhalt der Kunde von den Kinderkreuzzügen gesagt haben:

„Diese Kinder beschämen uns. Denn sie ziehen frisch und munter aus, um das Heilige Land zu befreien, während wir schlafen.“[3]

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Im Zuge der politischen Korrektheit zur Zeit des BRD-Regimes wird Lothringen als „französisch“ bezeichnet. Hierbei handelt es sich jedoch um tausendjähriges deutsches Land.
  2. Es ist von bis zu 30.000 Kindern die Rede.
  3. zitiert in: Friedrich Wilken: „Geschichte der Kreuzzüge nach morgenländischen und abendländischen Berichten“, Band 6, 1830, S. 89 (PDF-Datei)