Kindersuchdienst

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der Kindersuchdienst des Deutschen Roten Kreuzes widmet sich Kindern, die aufgrund von Krieg, Flucht oder Vertreibung ihre Eltern verloren haben.

Der dem Deutschen Reich aufgezwungene Zweite Weltkrieg und seine immer noch andauernden Folgen haben Abermillionen von Deutschen in Mitleidenschaft gezogen: Viele verschwanden spurlos und es sind etwa 1,3 Millionen deutsche Schicksale bis zum heutigen Tage - im Juni 2012 - ungeklärt.

Der DRK-Kindersuchdienst hat unmittelbar nach Kriegsende, zusammen mit der Caritas, dem Wohlfahrtsverband der Katholischen Kirche und der Diakonie, dem Sozialverband der Evanglischen Kirche, seine Arbeit aufgenommen und trägt auch heute noch dazu bei, menschliche Schicksale aus dieser Zeit zu klären. Dies gelingt auch deshalb, weil der Suchdienst über umfangreiche Bestände verfügt, die Jahrzehnte deutscher Geschichte, vielfach anhand von Einzelschicksalen, dokumentieren.

Kinderschicksale des Zweiten Weltkriegs

Ein Suchplakat mit kleinen Kindern, mit Herkunft vornehmlich aus Schlesien, welches vom gemeinsamen damaligen Zonensuchdienst der Diakonie, dem Roten Kreuz und der Caritas, erstellt wurde

Die meisten Anfragen an den Kindersuchdienst hängen mit den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs zusammen. Sie werden von Menschen gestellt, die heute noch das Bedürfnis haben, zu erfahren, wer ihre leiblichen Eltern, wo ihre Wurzeln sind, wohin sie eigentlich gehören. Seit 1945 hat der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes etwa 500.000 solcher Kinderschicksale geklärt.

Das ganz besondere Augenmerk galt lange den 33.000 so bezeichneten „Findelkindern“. Sie wurden meist während der Flucht von ihren Familien getrennt und waren noch zu jung, um ihren eigenen Namen und ihr Alter zu kennen. Mit vielfältigen Klärungsmethoden konnte der Kindersuchdienst ihre Zahl auf 400 reduzieren.

In den 1970er-Jahren begann die Suche auch nach nichtehelichen Kindern, dieses sowohl deutscher Soldaten, als auch der kurzzeitig in Deutschland stationierter Besatzungssoldaten. Es handelt sich hierbei schätzungsweise um mehrere hunderttausend betroffene Kinder, die zwischen 1940 bis weit in die Nachkriegszeit hinein, geboren wurden.

Kinder suchen ihre Eltern:[1]

Zwangsadoptierte aus der ehemaligen DDR

An den Kindersuchdienst wenden sich zudem Menschen, die in der ehemaligen DDR zwangsadoptiert wurden. Zum Beispiel, weil ihre Eltern sogenannte Republikflucht begangen hatten oder begehen wollten, und ihnen die Kinder daher einfach weggenommen wurden. In vielen Fällen erfuhren die Betroffenen hiervon erst nach der Wende. Zumindest konnten sie ab diesem Zeitpunkt erstmals nach ihren Wurzeln zu suchen. Diese Kinder, in manchen Fällen auch die Eltern, haben ein vitales Interesse daran, ihre Schicksale aufzuklären.

Identitätsklärung von Spätaussiedlern

Auch unter den Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion gibt es viele Fälle von ungeklärten Identitäten bei Kindern. Hierzu gehören die so bezeichneten „Wolfskinder“. Das sind zumeist aus Ostpreußen stammende Menschen, die durch die Kriegswirren elternlos wurden, danach allein und auf sich gestellt einsam durch das Land irrten und sich in den Wäldern versteckt hielten. Diese Kinder wussten in der Regel kaum etwas über ihre Ursprungsfamilien. Sie wurden häufig von baltischen Familien aufgenommen. Diese gaben ihnen dann z.B. litauische Namen und änderten oft, aus Unkenntnis heraus, die Geburtsdaten. Dies hat heute zur Folge, daß die Betroffenen zu ihren leiblichen Eltern und ihrer tatsächlichen Abstammung kaum Angaben machen können, wenn sie ihre wahre Identität - zum Zwecke der Ausreise in die BRD - wieder herstellen wollen. Auch wenn solche Schicksale nur sehr schwer zu klären sind, ist der DRK-Suchdienst extrem bemüht, den Ausreisebewerbern zu helfen.

Verweise

Fußnoten