Wolfskind

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Wolfskinder II.jpg

Als Wolfskinder bezeichnet man ausgesetzte oder verwilderte Kinder, die nicht in der menschlichen Gesellschaft sozialisiert wurden. Oftmals wird auch behauptet, daß diese mit wilden Tieren (etwa Wölfen) aufgewachsen seien, was jedoch umstritten ist. Der Name Wolfskinder leitet sich von Geschichten dieser Art ab.

Geschichte

Ostpreußen im Jahre 1945, mit der Landeshauptstadt Königsberg

Ostdeutsche Wolfskinder 1945

Als Wolfskinder wurden auch die deutschen Kinder bezeichnet, deren Eltern im Zweiten Weltkrieg ermordet oder als Kriegsgefangene nach Osten verschleppt wurden und die bis weit nach Kriegsende vorrangig in Ostdeutschland durch die Wälder irrten und bettelten. Viele von ihnen gerieten nach der völkerrechtswidrigen Annexion Ostpreußens zwischen die Demarkationslinien des litauisch, sowjetisch und polnisch besetzten Gebietes von Ostpreußen. Schätzungen sprechen von bis zu 10.000 Kindern, denen es gelang, auf der Flucht vor den Polen und Sowjet-Bolschewisten nördlich des Memellandes nach Litauen zu gelangen[1]. Diese wurden dort Augenzeugenberichten zufolge zumeist gut aufgenommen und immerhin mit dem Notwendigsten versorgt. Litauern war es verboten, sogenannte „Faschistenkinder" aufzunehmen. Wenn sie dies dennoch taten, liefen sie Gefahr, bestraft zu werden. Deshalb verboten sie den Kindern, insofern diese sprechen konnten, Deutsch zu reden. Viele von ihnen blieben dort, während die Kinder aus dem polnisch und sowjetisch annektierten Gebiet – sofern sie überlebten – in die Sowjetische Besatzungszone deportiert wurden.

Zwangsübersetzung in das sowjetisch besetzte mittlere Ostpreußen

Wolfskind Die unglaubliche Lebensgeschichte des ostpreußischen Mädchens Liesabeth Otto.jpg

Deutsche Waisenkinder, die man 1947 und 1948 aus Rest-Deutschland vorrangig aus der englischen Besatzungszone zurück ins nun russisch annektierte Königsberger Gebiet gebracht hatte, bekamen russische Namen und wurden im Sowjetgeist erzogen. Mit der Zeit verlernten die Kinder ihre Muttersprache und vergaßen alles, was ihr früheres deutsches Leben betraf. Zur an den Kindern durchgeführten Umerziehung heißt es:

„Wir haben alle Methoden der sowjetischen Pädagogik zur Umerziehung der Kinder angewandt. Vieles haben wir in dieser Beziehung unserer sowjetischen Schule, dem Radio und dem Kino zu verdanken. So wurden die Kinder zum Beispiel vom Film ‚Soja‘ (Anm.: Der Film handelt von der ‚Heldentat‘ der sowjetischen Partisanin Soja Kosmodemjanskaja) so tief erschüttert, dass sie kein Wort deutsch mehr sprechen wollten. Aus solchen Erziehungskrüppeln haben wir lebensfrohe Pioniere gemacht, die deutsch nur während des Deutschunterrichts sprechen. Von den Kreuzen und Testamenten wollen sie nichts mehr wissen. Ihren deutschen ‚Tanten‘ haben sie mitgeteilt, dass sie ihnen keine Briefe mehr schreiben wollen.“[2]

Aus Gründen der Vertreibungsleugnung werden diese Kinder im Sinne der politischen Korrektheit von der BRD auch gerne als „litauische“ oder „osteuropäische“ Kinder bezeichnet. Selbst 2007 wurde von seiten des antideutschen BRD-Regimes jede Hilfe für die im litauisch annektierten Gebiet Ostpreußens verbliebenen Wolfskinder abgelehnt.[3]

Siehe auch

Literatur

  • Linde von Keyserlingk:
    • Sie nannten sie Wolfskinder, Verlag Herder, Freiburg 2008
    • Die Rettung der Wolfskinder, Verlag Herder, Freiburg 2010
  • Gertraud Gross: Wolfskind Traute – Ein Tatsachenbericht
  • Ingeborg Jacobs: Wolfskind. Die unglaubliche Lebensgeschichte des ostpreußischen Mädchens Liesabeth Otto,[4] List-Taschenbuchverlag, 2011, ISBN 978-3548610344
  • Franz W. Seidler: Das Schicksal der Wolfskinder aus Ostpreußen, in ders.: Deutsche Opfer: Kriegs- und Nachkriegsverbrechen alliierter Täter, Pour le Mérite Verlag, 2013, S. 181–185
  • Ruth Kibelka: Wolfskinder – Grenzgänger an der Memel, Basisdruck-Verlag, ISBN 978-3861630647
  • Ursula Dorn: Ich war ein Wolfskind aus Königsberg, Edition-Verlag Riedenburg, ISBN 978-3902647092 (Leseprobe (PDF-Datei)
  • Sonxa Winterberg: Wir sind die Wolfskinder: Verlassen in Ostpreußen, Piper-Verlag, ISBN 978-3492055154

Verweise

Fußnoten

  1. Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung
  2. Geraubte Kindheit, geraubte Heimat (Königsberger Express, Januar 2014)
  3. Spiegel.png  Umerziehungsliteratur: ArtikelKeine Hilfe für deutsche Wolfskinder, Der Spiegel, 7/2007, 2. Dezember 2007
  4. Verlagsbeschreibung: Ostpreußen 1945. Auf der Flucht vor der Roten Armee verliert die siebenjährige Liesabeth Otto Mutter und Geschwister. Allein irrt sie durch die Wälder und gerät auf der Suche nach Nahrung und Unterkunft ins benachbarte Baltikum. Unter unfassbaren Entbehrungen schlägt sie sich jahrelang durch, völlig auf sich gestellt, stets auf der Hut vor sowjetischen Häschern. Ein erschütterndes Schicksal, zugleich ein Panorama deutsch-sowjetischer Nachkriegsgeschichte. Tausende Kinder verlieren in den Nachkriegswirren in Ostpreußen ihre Eltern und bleiben allein zurück - die »Wolfskinder«. Auch die kleine Liesabeth übernachtet in Scheunen oder unter Brücken, gelegentlich findet sie bei Bauern Unterschlupf. Doch niemand will sich ihrer annehmen. Man hetzt die Hunde auf sie, von den einheimischen Kindern wird sie bei Hitler- Spielen gequält. Als sie mit fünfzehn beim Klauen erwischt wird, landet sie in den Straflagern des Gulag. Nach der Entlassung beginnt eine Odyssee durch die Sowjetunion. Doch die Hoffnung, eines Tages ihre Familie wiederzufinden, gibt sie nie auf. Liesabeth Otto hat ihre Lebensgeschichte der ZDF-Journalistin Ingeborg Jacobs erzählt, deren Dokumentarfilm über das einstige Wolfskind mit überwältigender Resonanz im ZDF und auf ARTE ausgestrahlt und mit dem World Television Award ausgezeichnet wurde. Nun folgt das Buch, die ergreifende Geschichte eines Kindes, das allen Schicksalsschlägen zum Trotz nie seinen Lebensmut verliert.