Klamt, Jutta

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Jutta Klamt.jpg

Jutta Klamt (Lebensrune.png 23. Februar 1890 in Striegau, Niederschlesien; Todesrune.png 26. Mai 1970 in Aarau, Kanton Aargau, Schweiz), auch Jutta Vischer-Klamt, war eine deutsche Tänzerin, Choreographin und Tanzpädagogin.

Wirken

Jutta Klamt stammte aus Striegau in Schlesien, besuchte zunächst kurze Zeit eine Berliner Gymnastikschule, um dann in Leipzig die eigentliche Ausbildung zu erhalten. In der Reichshauptstadt begann sie mit der Unterrichtspraxis, die sich schließlich 1920 zu der bekannten Juta-Klam-Schule und Tanz entwickelte.

Am 14. November 1923 trat in der Berliner Philharmonie die junge Tänzerin Jutta Klamt mit den Mitgliedern ihrer Tanzgruppe - auch Leni Riefenstahl war darunter - mit der dramatischen Tanzfolge „Der Aufschrei“ zum ersten mal vor die Öffentlichkeit. Ihre Tanzform, die vom klassischen Stil abwich, indem sie den Tanz aus nur technisch oder nur ausdrucksgemäßer Bedingtheit befreite, gab damals Anlaß zu lebhaften Diskussionen, aber die jenige, die diesen Meinungsstreit hervorgerufen hatte, konnte sehr bald feststellen, daß der Weg, den sie beschritten hatte, zu einem Ziel führte. Das tänzerische Element muß sich angesichts einer solchen offenkundigen Begabung schon frühzeitig geregt haben -- so wird man unwillkürlich annehmen, doch Jutta Klamt verneinte 1938 lächelnd[1]:

„Sicherlich ist eine tänzerische Veranlagung vorhanden gewesen, aber zum Durchbruch ist sie erst viel später gekommen. Als Kind beherrschte mich die Freude am Spiel, in dem ich eine nahezu unerschöpfliche Phantasie bewies, derart, daß ich darüber oftmals das Essen vergaß. Ich entwickelte mich auch zu einer leidenschaftlichen Tennisspielerin und errang bei Turnieren verschiedentlich Preise. Stark ausgeprägt war auch bei mir das musikalische Gefühl. Alle diese Eigenschaften bildeten wohl das Fundament, auf dem ich späterhin aufbauen sollte.
Als mein Vater, der in Striegau eine Möbelfabrik besaß, infolge der wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges in inanzielle Schwierigkeiten geriet, beschloß ich, den Kampf mit dem Dasein selbst aufzunehmen. ich ging nach Berlin, ließ mich als Krankenschwester ausbilden und übte längere Zeit diesen Beruf aus.
Und während dieser fürsorgerischen, betreuenden Tätigkeit kamen mir Erkenntnisse, die jene Wendung herbeiführten. Die Gymnastik, so sagte ich mir, bietet Mittel und Wege, den Menschen dem großen rhythmischen Fließen der Natur wieder einzuordnen, die Gymnastik kann und muß also ein hervorragendes Erziehungsmittel für die Jugend bedeuten, so entschloß ich mich also, Gymnastiklehrerin zu werden.
Schon als ich mich als Krankenschwester ausbilden ließ, mußte ich mir die Mittel durch Nebenarbeit verdienen, nicht anders ist es mir nachher ergangen, als ich in Berlin und Leipzig Gymnastikkurse belegte, in Berlin besuchte ich nur eine einzige Unterrichtsstunde, da erkannte ich bereits, daß das, was man dort trieb, nicht mit dem in Einklang zu bringen war, was mir vorschwebte.
Die Kallmeyer-Schule in Leipzig bot mir bessere Möglichkeiten, Nach acht Monaten Ausbildung legte ich das Examen als Gymnastiklehrerin ab und begann in Berlin mit der Unterrichtspraxis. Mit einem bescheidenen Leerzimmer und einer einzigen Schülerin fing ich an.
So arbeitete ich an einer eigenen Tanzform, spät abends, nachdem bereits neun oder zehn Unterrichtsstunden hinter mir lagen. Oft kam es vor, daß ich vor Erschöpfung ohnmächtig wurde - das konnte mich aber nicht abhalten, den Weg weiterzugehen. Mein solistisches Schaffen; es waren damals meist Tänze religiösen und lyrischen Inhalts -, das Neue, vom klassischen Stil abweichende, lebendig Geformte in meinem Tanz führte mir allmählich einen großen Freundeskreis zu, und aus der Gemeinschaft, die sich um mich sammelte, entstand schließlich die Schule, der sich die Tanzgruppe angliederte.
Von der Fasanenstraße, wo ich in dem gleichen Atelier übte, in dem einst Sant M'Ahesa ihre Tänze einstudiert hatte, siedelte ich dann nach dem Grunewald über. Ich unterrichte auch an den Deutschen Meisterstätten für Tanz, wo der Tänzer heute seine letzte künstlerische Reife erhält.“

Jutta Klamt stellte einen nach dem Zweiten Weltkrieg einen Antrag auf Zulassung freier Berufsausübung. Der Antrag wurde 1947 abgelehnt. Das Urteil stützt sich darauf, daß Jutta 1933 freiwillig in die NSDAP eintrat und daß sie Parteidienststellen zu Hilfeleistungen beanspruchen konnte. In ihrem Buch „Vom Erleben zum Gestatten“ von 1936 hatte sie nationalsozialistische Anschauungen entwickelt, die sie auch nach dem Krieg noch vertrete, ebenso wie ihre jungen Schülerinnen, die sie als Zeugen benannt hatte. Der Reichsminister Josef Goebbels hatte seine Kinder in ihre Gymnastikschule geschickt.[2] Jutta Klamt konnte aber ungefähr 1950 ihre Schule wieder öffnen. Nachweislich existierte die Schule bis 1969.

Fußnoten

  1. Der Silberspiegel, Nr. 14, 5. Juli 1938
  2. Der Spiegel, 23. Mai 1947