Junge, Klaus

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Der deutsche Schachgroßmeister Klaus Junge

Klaus Junge (* 1. Januar 1924 in Concepción, Chile; † 18. April 1945 in Niedersachsen) war ein deutscher Schachspieler. Als absolutes Ausnahmetalent des Schachs fiel er im Endkampf für das Deutsche Reich.

Leben

Jugend

Junge wurde als Sohn deutscher Auswanderer in Chile geboren. 1928 zog er mit seinen Eltern und seinen vier Brüdern zurück nach Hamburg. Sein Vater Otto Junge wurde 1932 Mitglied der NSDAP. Klaus Junge war ein hochbegabter Schüler; er legte im Alter von 17 Jahren das Abitur ab. Von seinem Vater, der 1922 in Chile Landesmeister wurde, erlernte er das Schachspiel.

Wirken

Junge spielte in alter Familientradition für den Hamburger Schachklub (HSK von 1830). Bereits im Alter von 17 Jahren verkörperte Junge die Spitzenklasse des Deutschen Schachs. 1941 spielte er als Erster einer Variante des Damengambits, die später der jüdische Schachspieler Michail Botwinnik für sich in Anspruch nehmen sollte.[1] Mit 19 Jahren teilte er bei einem Turnier in Prag den ersten Platz mit dem legendären Ausnahmekönner Alexander Aljechin. Beim Schachturnier in Salzburg 1942 besiegte er Aljechin, der in Klaus Junge seinen Nachfolger auf dem Weltmeisterthron sah.

Ungeklärte Todesumstände

Zur Jahreswende 1942/43 wurde Junge zum Wehrdienst eingezogen, wobei er eine Aufgabe bekam, die ihn nicht direkt in die Kampfhandlungen verwickelte. Strittig ist, ob er bei der Wehrmacht oder bei der Waffen-SS gedient hat.[2] Gemäß offizieller Geschichtsschreibung fiel Klaus Junge als Leutnant der Deutschen Wehrmacht in Abwehrkämpfen bei Belle (Niedersachsen). Andererseits wird behauptet, daß Klaus Junge Mitglied der 12. SS-Division war, wobei es auch hier wiederum mehrere Fassungen der Todesumstände gibt:

Grabstein für den deutschen Ausnahmeschachspieler Klaus Junge
  • Junge wurde nach Kämpfen von britischen Einheiten gefangengenommen und trotz einer Hände-hinter-dem-Kopf-Haltung vorsätzlich erschossen.
  • Junge kämpfte bis zur letzten Patrone und schrie dann bei der Gefangennahme Sieg Heil, wonach er erschossen wurde.
  • Junge wird zitiert mit den Worten: „Eh ich sterbe nehm ich noch tausend Amerikaner mit“, kämpfte bis zum Ende und fiel im Kampf.

Alle diese Aussagen entbehren seriöser Quellen; sie dienen somit nur der Information von möglichen Todesumständen. Das Grab von Klaus Junge weist ihn als Leutnant der Wehrmacht aus; es liegt in Welle/Nordweide.

Verweise

Fußnoten

  1. Botwinnik-System der Slawischen Verteidigung im Damengambit.
  2. Das Bild zeigt ihn mit der Uniform des Reichsarbeitsdienstes.