Koch, Marianne
Marianne Elisabeth Koch ( 19. August 1931 in München) ist eine halbdeutsche Ärztin, Moderatorin, Buchautorin und ehemalige Schauspielerin.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Marianne Koch wurde am 19. August 1931 in München unehelich geboren. Ihr Vater war der Jude Rudolf Schindler,[1] ihre Mutter Marie Aumüller, die später einen Mann namens Rudolf Koch heiratete. Kochs Interesse für die Bühne erwachte schon sehr früh; mit 10 Jahren spielte sie bereits Theater und hospitierte in der Opernschule. Nachdem sie 1949 das Abitur abgelegt hatte, war sie drei Monate im Kopierwerk Geiselgasteig tätig. Dann begann sie zum Anfang der 1950er Jahre ein Medizinstudium, brach dieses jedoch wegen ihrer aufkommenden Filmkarriere bereits nach dem Physikum ab. Erst nach Scheidung ihrer Ehe (1973) nahm sie das Studium wieder auf und schloß es 1976 mit dem Staatsexamen ab. 1977 erhielt sie die Approbation und promovierte zum Dr. med. Nach weiterer fachärztlicher Ausbildung folgte 1985 die Anerkennung als Internistin.
Wirken
Koch, die 1949 nur während der Semesterferien im Filmatelier kleinere Statistenrollen übernommen hatte, erhielt ihre große Möglichkeit, als Victor von Tourjanski 1950 für „Der Mann, der zweimal leben wollte“ einen bestimmten Mädchentyp suchte und ihn in Marianne Koch auch letztendlich fand. Auf Anhieb bekam sie nach diesem ersten Erfolg, ohne jeglichen Schauspielunterricht, weitere Rollen.
Bis 1970 spielte sie in etwa 70 Filmen und Fernsehproduktionen. Sie hatte auch einige Rollen in internationalen Produktionen. So war sie bereits 1954 die Filmpartnerin von Gregory Peck im dem Spionagefilm „Das unsichtbare Netz“. Für ihre Darstellung der Diddo Geiß in Helmut Käutners Film „Des Teufels General“ wurde sie 1955 als beste Nebendarstellerin mit dem Filmband in Silber ausgezeichnet. Auch war sie 1964 in einer Rolle an der Seite von Clint Eastwood in dem Italo-Western „Für eine Handvoll Dollar“, zu sehen. Im Jahre 1963 verkörperte sie im deutschen sechsteiligen Fernsehkrimi „Tim Frazer“ vom britichen Autor Francis Durbridge die weibliche Hauptrolle. Erfolg hatte sie vor allem als verläßlicher Kumpeltyp im deutschen Heimatfilm-Genre, etwa als patente Landärztin (1958) oder auch als „Die Journalistin“ in der gleichnamigen Fernsehserie aus dem Jahre 1970. Ferner gehörte sie zur Stammbesatzung des legendären Fernsehratespiels des Bayerischen Rundfunks „Was bin ich?“ mit Robert Lembke (Jude). Die gesamte Ratemannschaft wurde 1967 mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Nachhaltig war auch während der 1970er und 1980er Jahre ihre Präsenz im Werbefernsehen für ADO Gardinen („die mit der Goldkante“).
Im Alter von 40 Jahren nahm sie 1971 ihr Medizinstudium wieder auf, promovierte 1978 und arbeitete bis 1997 als Internistin in ihrer eigenen Praxis in München. Zeitgleich moderierte sie Fernsehgesprächsrunden und bis heute Gesundheitsmagazine im Radio. Zusammen mit dem Medizinjournalisten Werner Buchberger gestaltete sie im Radioprogramm Bayern 2 die wöchentliche Sendung „Das Gesundheitsgespräch“ zu medizinischen Schwerpunktthemen mit der Möglichkeit telefonischer Hörerbeteiligung.
Sie gehört zu den Anfangsmoderatoren der ersten deutschen Talkshow „3 nach 9“, für die sie 1976 den Grimme-Preis erhielt. Sie ist seit 1997 Präsidentin der Deutschen Schmerzliga. Zudem ist sie seit 1995 die Schirmherrin der Deutschen Hochdruckliga.
Sie veröffentlichte „Mein Gesundheitsbuch“, einige medizinische Ratgeber wie „Körperintelligenz“ und 2007 den Titel „Die Gesundheit unserer Kinder“. Im Jahre 2000 wurde Marianne Koch von der bayerischen Landeshauptstadt mit der Medaille „München leuchtet“ geehrt. 2002 verlieh man ihr das Bundesverdienstkreuz.
Privates
Marianne Koch heiratete 1953 den Arzt Gerhard Freund, mit dem sie zwei Söhne hat. Diese Ehe wurde im Jahre 1973 geschieden, weil ihr Mann mit der damaligen BR-Moderatorin und einzigen ehemaligen deutschen „Miss World“ Petra Schürmann eine Liebschaft begonnen hatte, aus der 1967 eine gemeinsame Tochter entstammte. Ab Mitte der 1980er Jahre war dann der Publizist Peter Hamm Marianne Kochs Lebenspartner, der sie nach knapp 30 Jahren im Jahre 2004 verließ. Marianne Koch lebt in Tutzing.
Auszeichnungen
- 1955: Bundesfilmpreis Filmband in Silber
- 1965: 1966 und 1971 Bronzener Bravo Otto der Jugendzeitschrift BRAVO
- 1967: Goldene Kamera
- 1976: Grimme-Preis
- 2000 wurde Marianne Koch von der bayerischen Landeshauptstadt mit der Medaille „München leuchtet“ geehrt.
- 2002 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz.
Filmographie
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