Koldewey, Carl

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Carl Koldewey.jpg

Carl Christian Koldewey (Lebensrune.png 26. Oktober 1837 in Bücken bei Hoya; Todesrune.png 17. Mai 1908 in Hamburg) war ein deutscher Polarforscher und Begründer der deutschen Arktisforschung.

Leben

Bereits 1853 begann er zur See zu fahren. In den folgenden Jahren beendete er seine Ausbildung zum Kapitän und begann 1866 ein Studium in Hannover als Navigationslehrer. An der Universität Göttingen setzte er dieses Studium mit den Fächern Mathematik, Physik und Astronomie fort. Im Jahre 1868 wurde ihm von August Petermann die Leitung der ersten deutschen Nordpolarexpedition mit dem Schiff „Grönland“ angetragen um zu belegen, daß der Nordpol kein Kontinent wie die Antarktis ist. Mit nur 12 Mann Besatzung fand diese Forschungsreise statt. Vor der Küste Grönlands aber wurde das Schiff vom Eis eingeschlossen und driftete nach Süden ab. Da zudem der Winter drohte, segelte Koldewey mit dem unversehrten Schiff nach Bremerhaven zurück.

Dieser ersten Expedition folgte 1869/70 die zweite deutsche Nordpolarreise auf dem Schraubendampfer „Germania“ und dem Begleitsegler „Hansa“. Der ursprüngliche Plan, in die arktische Zentralregion und möglichst bis in die Beringstraße vorzudringen, scheiterte jedoch auf Höhe des grönländischen Festlandes. Die „Hansa“ wurde vom Eis eingeschlossen und zerdrückt, die Besatzung konnte sich jedoch auf eine Eisscholle retten. Nach mehreren Anläufen mußte dann auch Koldewey bei 75,5° wegen undurchdringlichen Eises umkehren.

Er ließ auf der Reise die Shannon-Insel vermessen und war anschließend wegen der einbrechenden Polarnacht gezwungen, mehrere Monate zu überwintern, nutzte jedoch die Zeit für weitere geographische Studien. Bei Anbruch des arktischen Frühlings im Juli 1870 drang er dann mit seinem Trupp 22 Tagesreisen mit Schlitten weit nach Norden vor, weiter als jeder andere Mensch zuvor. Während dessen schlug sich die Besatzung der „Hansa“ auf Booten bis zur Missionsstation Friedrichstal in Grönland durch. Anfang September 1870 kamen sie in Hamburg an, eine Woche später traf dann auch Koldewey mit der „Germania“ nach 15 Monaten wieder in Bremerhaven ein.


Koldewey - Hansa.jpg Koldewey - Germania.jpg
Koldewey - Friedrichsthal.jpg


Von 1871 an arbeitete er an der Deutschen Seewarte in Hamburg, in der er im Jahre 1875 die Leitung der Abteilung „Nautische Instrumente“ übernahm und sich vor allem der Kompaßtheorie widmete. Nach ihm ist die Koldewey-Station auf Spitzbergen benannt.

Werke (Auswahl)

  • Jacht „Grönland“ im Eismeer. Bericht d. ersten dt. Polarexpedition 1868, Nachdruck im Stalling-Verlag 1984, ISBN 978-3797919021
  • Die erste deutsche Nordpolar-Expedition im Jahre 1868. Mit zwei Originalkarten und einer Chromolithographie, 1871 (PDF-Datei)
  • Ueber die Veränderungen des Magnetismus in eisernen Schiffen nach Deviations-Beobachtungen auf deutschen Kauffahrteischiffen, 1880 (Bestellmöglichkeit der PDF-Datei und des Ausdrucks)

Literatur

Verweise