Bremerhaven

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Bremerhaven

Wappen von Bremerhaven
Staat: Deutsches Reich
Gau: Hannover-Ost
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Einwohner (2018): 113.464
Bevölkerungsdichte: 1.209 Ew. p. km²
Fläche: 93,82 km²
Höhe: 2 m ü. NN
Postleitzahl: 27501–27580
Telefon-Vorwahl: 0471
Kfz-Kennzeichen: HB
Koordinaten: 53°32' nördl. Breite 08°34' östl. Länge
Bremerhaven befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Bremen

Bremerhaven (niederdeutsch Bremerhoben) ist eine kreisfreie Stadt rechten Ufer der Weser, am Übergang der Unterweser zur Außenweser. Die Stadt ist ein Oberzentrum im nördlichen Elbe-Weser-Dreieck und die einzige Großstadt innerhalb Deutschlands, welche direkt an der Nordsee liegt. Zusammen mit der ca. 53 Kilometer südlich liegenden Stadt Bremen bildet sie heute das gleichnamige Bundesland des bundesdeutschen Besatzungskonstruktes.

Verwaltung/Politik

Bremerhaven wurde seit seiner Gründung im Jahre 1827 zunächst von einem Amtmann verwaltet, welcher auf direkte Weisung Bremens handelte. Erst 1837 erhielt die Hafensiedlung eine vorläufige Gemeindeordnung, was an der weiteren Abhängigkeit von Bremen nichts änderte. Mit Wirkung vom 18. Oktober 1851 erhielt Bremerhaven Stadtrechte, was zur Einrichtung eines aus acht Personen bestehenden Gemeinderates nebst Vorsitzendem führte. Die hauptsächlichen Verwaltungskompetenzen lagen allerdings weiterhin beim Bremer Amtmann. Erst 1880 erfolgte die Einsetzung eines hauptamtlichen Stadtdirektors, der erstmals mit weitergehenden Selbstverwaltungsrechten ausgestattet wurde. Im Jahre 1923 wurden die Stadtdirektoren Oberbürgermeister genannt. Seitdem war Bremerhavens Status mit demjenigen anderer deutscher kreisfreier Städte vergleichbar. Eine ähnliche Entwicklung ergab sich in den Nachbargemeinden Lehe und Geestemünde. Während in Geestemünde zunächst ein Gemeindevorsteher und ab 1889 ein Bürgermeister amtierte, gab es in Lehe bereits ab 1880 einen Bürgermeister. Beide Städte wurden 1919 bzw. 1920 kreisfrei, weshalb die jeweiligen Stadtoberhäupter sodann als Oberbürgermeister benannt wurden. Nach der Vereinigung Lehes und Geestemündes im Jahre 1924 zur ebenfalls kreisfreien Stadt Wesermünde gab es dann auch nur noch einen gemeinsamen Oberbürgermeister. Die beiden Städte Bremerhaven und Wesermünde wurden 1939 zu Wesermünde zusammengeschlossen. Diese Stadt wird seitdem von einem einzigen Oberbürgermeister verwaltet.

Geschichte

Mittelalterliche Geschichte

Das rechte Weserufer an der Einmündung der Geeste in die Weser gehörte im Mittelalter zu dem seit 787 n. d. Z. bestehenden Bistum Bremen und erregte bis 1827 kein nennenswertes Aufsehen; im Wesentlichen handelte es sich um ein landwirtschaftlich geprägtes Gebiet.

Nachdem Karl der Große die Sachsen unterworfen hatte, wurde Willehad 787 zum Bischof geweiht. Sodann wurde ihm das Land am rechten Ufer der Wesermündung als Diözese unterstellt und die Stadt Bremen wurde römisch-katholische Residenz. Zunächst war Köln das zuständige Erzbistum.

Die südlich der Geeste gelegenen Orte Geestendorf und Wulsdorf wurden 1139 und der nördlich der Geeste befindliche Ort Lehe 1275 erstmals urkundlich erwähnt.

Das Bistum Bremen wurde im Jahr 1648 infolge des Westfälischen Friedens säkularisiert und zum Herzogtum umgewandelt. Zusammen mit dem gleichfalls säkularisierten Bistum Verden geriet es von 1648 bis 1654 unter schwedische Herrschaft. Der von Schweden ab 1672 beabsichtigte und begonnene Bau einer militärischen Feststungssiedlung namens Carlsburg, auch Carlstadt genannt, nördlich der Geestemündung wurde nicht vollendet und im Jahr 1700 aufgegeben.

Nach zwischenzeitlicher, nur kurz währender dänischer Besatzung erhielt das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg 1719 die hoheitlichen Rechte über das Land. Letzteres wurde dann 1814 zum Königreich Hannover. Als dieses im Deutschen Krieg von 1866 an der Seite Österreichs gegen Preußen verlor, wurde das Königreich preußische Provinz.

Geschichte ab 1827

Infolge der zunehmenden Versandung der Weser konnten die Frachtschiffe im 19. Jahrhundert selbst den Hafen des, von Bremen aus flußabwärts gelegenen Ortes Vegesack nicht mehr erreichen. Dem Verhandlungsgeschick des Bremer Bürgermeisters Dr. Johann Smidt war es zu verdanken, daß die Stadt Bremen einen Landstrich nördlich der Geeste direkt an der Wesermündung vom Königreich Hannover per Kaufvertrag vom 11. Januar 1827 erwerben konnte. Auf den Gebietserwerb folgte der Bau des „Bremer-Hafen“, welcher 1830 fertiggestellt wurde. Wenig später schuf das Königreich Hannover um 1845 südlich des Geesteflusses einen Konkurrenzhafenort namens Geestemünde. Allmählich wuchsen die Hafenorte Bremerhaven und Geestemünde mit den umliegenden Orten Lehe (urkundlich erstmals erwähnt seit dem 13. Jahrhundert) und „Geestendorf“ (urkundlich erwähnt seit dem 12. Jahrhundert) zusammen. Die Hafenanlagen wurden fortwährend erweitert. Geestemünde war seit 1850 Landgemeinde und ab 1919 kreisfreie Stadt. Lehe hatte eine stadtrechtsähnliche Verfassung seit 1880 und war seit 1920 ebenfalls kreisfreie Stadt.

Im Jahre 1847 wurde die erste Dampfschiffahrtslinie zwischen Bremerhaven und Neu York (VSA) eingerichtet. Es war die erste Schiffsverbindung zwischen dem europäischen und dem nordamerikanischen Kontinent. Die in Neu York von VS-amerikanische und deutschen Financiers begründete Reederei trug den Namen Ocean Steam Navigation Company, Abk. OSNC (zu deutsch „Ozean Dampfschiffahrtsgesellschaft“) und betrieb mit ihrem Raddampfer Washington einen regelmmäßigen Postdampferdienst zwischen Bremerhaven und Neu York. Diese auch Bremen Line genannte, 1857 aufgelöste Schiffahrtsgesellschaft gilt als Vorläufer des Norddeutschen Lloyd (Abk. NDL).

Der im Jahre 1925 in die, nach zwischenzeitlichem Verbot wieder neugegründete, NSDAP erneut eingetretene Kurt Thiele gründete im selben Jahr eine NSDAP-Ortsgruppe in Bremerhaven-Wesermünde. 1931 zogen erstmals neun nationalsozialistischen Abgeordnete in die Stadtverordnetenversammlung ein. Nach der Machtübertragung im Jahre 1933 wurde Julius Lorenzen Nachfolger des seit 1923 amtierenden Oberbürgermeisters Waldemar Becké.

1929 stellte der deutsche NDL-Turbinendampfer Bremen (51.656 BRT) bereits bei der Jungfernfahrt unter dem Kommando von Kommodore Leopold Ziegenbein am 22. Juli 1929[1] einen neuen Weltrekord bei der schnellsten Transatlantikroute Bremerhaven nach Neu York auf und holte damit das Blaue Band wieder nach Deutschland. Die Überfahrt mit einer Geschwindigkeit von ca. 27,83 Knoten hatte lediglich 4 Tage, 17 Stunden und 42 Minuten gedauert. Das Blaue Band erwarb sich in 1930 auch ihr Schwesterschiff, die Europa (49.746 BRT).

Von 1848 bis 1852 war Bremerhaven Stützpunkt der ersten gesamtdeutschen Reichsflotte unter der Führung von Admiral Brommy. Die Seestreitflotte, welche am 14. Juni 1848 von der Frankfurter Nationalversammlung ins Leben gerufen wurde, kann als Keim der Deutschen Marine angesehen werden. Sie war zum Gefecht im Schleswig-Holsteinischen Krieg bestimmt; während des Seegefechts bei Helgoland am 4. Juni 1849 stritt die Reichsflotte ihren ersten und einzigen Kampf. Dabei ging es um eine Störung der dänischen Blockade. Das Gefecht wurde von der Dampffregatte SMS Barbarossa angeführt. Es mußte vorzeitig beendet werden, als die Barbarossa bei der Verfolgung dänischer Flottenverbände vor dem damals in englischem Besitz befindlichen Helgoland in englische Hoheitsgewässer geriet. Die Engländer erkannten die deutsche Flagge Schwarz-Rot-Gold nicht an und boten den Dänen Schutz.

1888 wurde das wesentlich ältere, traditionell landwirtschaftlich ausgerichtete Geestendorf dem Hafenort Geestemünde angegliedert.

1924 entstand aus dem Zusammenschluß der Orte Lehe und Geestemünde die Stadt Wesermünde. Oberbürgermeister dieser neuen Stadt wurde Dr. Walter Delius. Er setzte sich in der Folgezeit für weitere Eingemeindungen ein.

Im Jahr 1931 wurden zum ersten Mal NSDAP-Abgeordnete in die Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung gewählt. Während Delius ab 1933 weiterhin Oberbürgermeister von Wesermünde blieb, setzte der Bremer Bürgermeister Richard Markert (NSDAP) im März 1933 Julius Lorenzen als kommissarischen Oberbürgermeister von Bremerhaven anstelle von Waldemar Becké (SPD) ein. Im Mai desselben Jahres wurde Lorenzen von der Stadtverordnetenversammlung mit den Stimmen der NSDAP und der Deutschnationale Volkspartei im Oberbürgermeisteramt bestätigt.

Anläßlich des 50jährigen Jubiläums der deutschen Hochseefischerei sowie des Bestehens des Wesermünder Fischereihafens sprach der preußische Ministerpräsident Hermann Göring bei der Grundsteinlegung für das nie vollendete Hochseefischer-Ehrenmal an der Geestemole am 25. Oktober 1935. Während seines Besuchs in der Unterweserstadt verlieh ihm der Wesermünder Oberbürgermeister Dr. Walter Delius die Ehrenbürgerwürde der Stadt.

Als jüngster Ortsteil Wesermündes wurde im Dezember 1937 die Arbeitersiedlung namens Otto-Telschow-Stadt gegründet, benannt nach dem damaligen Gauleiter Otto Telschow. Die ersten Siedler waren Arbeiter aus dem Fischereihafen und von der Seebeck-Werft sowie Seeleute. Die neuen Siedler schlossen sich zu Siedlergemeinschaften zusammen, welche großenteils bis heute bestehen. Nach der sogenannten Befreiung infolge der Kapitulation der Wehrmacht 1945 wurde der Ortsteil in Surheide umbenannt.

Einerseits wurde, dem Wunsch Bremens entsprechend, am 1. April 1938 das Hafengebiet im Nordwesten Bremerhavens der Stadt Bremen angegliedert; das Areal trägt seitdem die Bezeichnung Stadtbremisches Überseehafengebiet und gehörte somit nicht mehr zur Stadt Bremerhaven. Andererseits wurde der kreisfreien Stadt Wesermünde, welche der preußischen Provinz Hannover zugehörte, 1939 gemäß Vierter Verordnung über die Neuordnung des Reichs vom 28. September 1939[2] das bis dahin zur Stadt Bremen gehörige Bremerhaven angegliedert. Ihr Oberbürgermeister wurde Dr. Walter Delius. Dieser hatte sich in Berlin bei Hermann Göring erfolgreich für diese Fusion eingesetzt. Wesermünde gehörte zum Reichsgau Ost-Hannover.

Am 18. September 1944 wurde Wesermünde bei einem schweren britischen Bombenangriff erheblich beschädigt. Ziele waren weniger die Hafenanlagen als die zivilen Wohngebiete der Stadtmitte, in denen sehr viele Bewohner infolge des Bombenterrors auf grausame Weise ums Leben kamen.

„Hunnenrede“

Am 27. Juli 1900 hielt Kaiser Wilhelm II. anläßlich der Entsendung des deutschen Ostasiatischen Expeditionskorps zur Bekämpfung des Boxeraufstandes in China eine Rede in Bremerhaven. Diese wurde von der englischsprachigen Presse als „Hunnenrede“ verunglimpft.

Fahrt des Schiffes Tel Aviv

Zu Beginn des Jahres 1935 unternahm das Passagierschiff Tel Aviv eine Reise von Bremerhaven nach Haifa unter der Führung von Kapitän Leidig (NSDAP-Mitglied). Das Schiff war bereits mit der, erst am 15. September desselben Jahres zur Nationalflagge erhobenen Hakenkreuzflagge beflaggt und zeigte am Heck den Schiffsnamen Tel Aviv in hebräischen Buchstaben. Das Schiff gehörte ursprünglich der Hamburg-Amerika Linie und war von dieser 1904 unter dem Namen Polynesia in Dienst gestellt worden. Während des Ersten Weltkrieges lag das Schiff in Montevideo auf. 1917 beschlagnahmte es die Regierung Uruguays und benannte das Schiff in Colonia um. 1927 erwarb der jüdische Reeder Arnold Bernstein das Passagierschiff und betrieb es unter dem Namen Hohenstein. 1935 wurde das Schiff auf die von Zionisten gegründete Schiffahrtsgesellschaft namens Palestine Shipping Company übertragen und noch im selben Jahr in Tel Aviv umbenannt. Im Zusammenhang mit dem, zwischen den Zionisten und dem Deutschen Reich vereinbarten Ha'avara-Abkommen ging es insbesondere darum, die von den Zionisten erwünschte Auswanderung von Juden aus dem deutschen Reichsgebiet über die Palestine Shipping Company zu realisieren.

Geschichte ab 1945

Seit Ende des Zweiten Weltkrieges dient das 1947 in Bremerhaven umbenannte Wesermünde den US-amerikanischen Besatzern als wichtiger militärischer Nachschubhafen. Den Landgang von Elvis Presley in Bremerhaven vermarktete die US-amerikanische Kultur-Propaganda im Interesse einer ganzheitlichen Umerziehung des deutschen Volkes (siehe auch Hollywood).

Im Zuge der gegen eine angebliche russische Aggression gerichteten „Operation Atlantic Resolve“ ist der US-amerikanische Militärumschlag in Bremerhaven seit 2014 massiv gesteigert worden.[3]

Zeittafel der Eingemeindungen

Jahr Bremerhaven Lehe Geestemünde
1827 Gründung von Bremer-Hafen
1845 Gründung von Geestemünde
1889 Eingemeindung von Geestendorf
1913 Geestemünde wird kreisfreie Stadt
1920 Lehe wird kreisfreie Stadt Eingemeindung von Wulsdorf
1924 Zusammenschluß von Lehe und Geestemünde
zur kreisfreien Stadt Wesermünde
1927 Eingemeindung von Weddewarden, Schiffdorferdamm, Lehe und Speckenbüttel
1937 Gründung der Otto-Telschow-Stadt (heute Surheide)
1938 Ausgliederung des
Stadtbremischen Überseehafengebietes
in die Stadt Bremen
Wesermünde
1939 Vereinigung zur Stadt Wesermünde ohne bremisches Überseehafengebiet
1947 Eingemeindung in das BRD-Bundesland Bremen und Umbenennung in Bremerhaven
2010 Eingemeindung der Luneplate

Kommunale Oberhäupter der Wesermündungsorte

Geestendorf bis 1888

Lehe bis 1924

Geestemünde bis 1924

Wesermünde 1924 bis 1947

Bremerhaven 1880-1939 sowie ab 1947

Verwaltungsoberhäupter

Stadtverordnetenvorsteher seit 1948

Bekannte, in Bremerhaven geborene Personen

In Bremerhaven geborene Nichtdeutsche

Ehrenbürger der Stadt Bremerhaven

Ehrenbürger bis 1945

Ehrenbürger unter BRD-Regime

Fremdenverkehr

Die Seestadt Bremerhaven ist wegen der günstigen Lage am Eingang zur Nordsee für Badeurlauber, Wassersportler und Städtetouristen gleichermaßen interessant. Bremerhaven verfügt als einzige Großstadt an der Nordseeküste über einen Sandstrand direkt in der Innenstadt. Die von Investoren ins Leben gerufenen, sogenannten „Havenwelten“ liegen nördlich der Geestemündung in unmittelbarer Nachbarschaft zur Bremerhavener Innenstadt mit Fußgängerzone. Dieses künstlich errichtete Tourismus-Ressort ist letztendlich ein Renditeobjekt und lockt die Besucher deutschlandweit über ausgedehnte Werbemaßnahmen an. An historische Akzente des alten Bremerhavens knüpfen die Havenwelten kaum an.

Bildergalerie

Verweise

Fußnoten