Kommandant in Auschwitz

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Kommandant in Auschwitz ist der deutsche Titel eines Buches, das erstmals 1956 in polnischer[1], 1958 dann auszugsweise in deutscher[2] und 1959 in englischer[3] Sprache veröffentlicht wurde. Dabei soll es sich um die Autobiographie des Kommandanten des Konzentrationslagers Auschwitz, Rudolf Höß, handeln, die dieser ein Jahrzehnt zuvor, nachdem er am 25. Mai 1946 an Polen ausgeliefert worden war, in alliierter Haft auf Anregung der Sowjets geschrieben habe, bevor er am 16. April 1947 von ihnen ermordet wurde.

Opferzahlen

In dem Buch wird behauptet, Höß wisse die Anzahl der in Auschwitz Getöteten nicht und habe auch keine Möglichkeit, Berechnungen diesbezüglich anzustellen. Die zuvor genannte Zahl von 2,5 Millionen erschiene ihm aber viel zu hoch, denn auch Auschwitz habe Grenzen seiner Kapazität der Zerstörung besessen. Allerdings konnte der Autor sich noch an die Zahlen der „größeren Aktionen“ erinnern, die Adolf Eichmann ihm genannt habe. Danach wurden mindestens 1,13 Millionen Menschen in Auschwitz ermordet.[3] Dazu ist anzumerken, daß die Opferzahlen, die Höß angeblich von Eichmann erfahren haben will und die ein Minimum darstellen, oberhalb der von der Geschichtsschreibung behaupteten Zugangszahlen aus den einzelnen Ländern liegen, also nicht stimmen können.

Die angeblich von Höß genannten Opferzahlen und die offiziell genannten Zugangszahlen für Auschwitz
Herkunftsort 1946[4] 1953[3] 1961[5] Zahl der Deportierten
Oberschlesien und polnisches Gebiet unter deutscher Kontrolle 250.000 250.000 250.000 300.000
Deutschland und Theresienstadt 100.000 100.000 100.000 [6]85.000
Holland 90.000 95.000 90.000 [7]60.000
Belgien 20.000 20.000 20.000 [8][7]25.000
Frankreich 110.000 110.000 110.000 [9][7]69.000
Griechenland 65.000 65.000 65.000 [10]55.000
Ungarn 400.000 400.000 400.000 [11]0–438.000
Slowakei 90.000 90.000 90.000 27.000
Gesamt 1.125.000 1.130.000 1.125.000 621.000–1.059.000

In der Anklageschrift seines dortigen Prozesses heißt es nichtsdestoweniger, Höß habe ungefähr 4,3 Millionen Menschen, hauptsächlich Juden, in Auschwitz getötet. Im Urteil waren es dann noch mindestens 2.500.000 Opfer, die meisten davon ebenfalls Juden.[12]

Zitat

  • „Die Unzuverlässigkeit Hößscher Millionenzahlen ist so gravierend, daß Martin Broszat sie bei Herausgabe der Höß-Papiere an anderer Stelle einfach fortgelassen hat.“Fritjof Meyer[13]

Fußnoten

  1. Wspomnienia Rudolfa Hoessa, Komendanta Obozu Oświęcimskiego, Warschau 1956
  2. Martin Broszat (Hg.): Kommandant in Auschwitz. Autobiografische Aufzeichnungen, Deutsche Verlags-Anstalt, 1958
  3. 3,0 3,1 3,2 96-book.png Scribd Google-BücherCommandant of Auschwitz: The Autobiography of Rudolph Hoess, The World Publishing Company, Cleveland und Neuyork, 1. Auflage 1959, S. 217 f.:

    „I myself never knew the total number and I have nothing to help me make an estimate of it.
    [Hier folgt die tabelarische Aufführung der aus den einzelnen Gebieten stammenden Opferzahlen der „größeren Aktionen“]
    I can no longer remember the figures for the smaller actions, but they were insignificant in comparison with the numbers givenabove.
    I regard a total of two and a half million as far too high. Even Auschwitz had limits to its destructive possibilities.“

  4. Die Zahlen stammen aus „Beweisdokument“ NO-1210, dem Ergebnis der [[Höß-Geständnisse# Das erste „Geständnis“ vom 14./15. März 1946|ersten „Vernehmung“]] von Rudolf Höß am 14. März 1946.
  5. Die Zahlen stammen aus der 1661 beim Eichmann-Prozeß in Jerusalem gemachten Aussage des Gerichtspsychologen Gustave Gilbert.
  6. Das Gedenkbuch des Bundesarchives in Koblenz verzeichnet 128.091 Namen von insgesamt aus Deutschland deportierten Juden, von denen bei 38.574 Auschwitz als letzter Deportationsort genannt ist. (Siehe Serge Klarsfeld / Maxime Steinberg: Memorial de la deportation des Juifs Belgique, Brüssel 1982). Man geht davon aus, daß sämtliche Deportationen von Juden aus dem Protektorat Böhmen und Mähren über Theresienstadt durchgeführt wurden; insgesamt sollen aus Theresienstadt rund 46.000 Juden nach Auschwitz deportiert worden sein.
  7. 7,0 7,1 7,2 33-cabinet.png Abgerufen am 27. Juni 2012. Archiviert bei WebCite®.Deportations to Killing CentersUnited States Holocaust Memorial Museum, 11. Mai 2012
  8. Serge Klarsfeld / Maxime Steinberg: Memorial de la deportation des Juifs Belgique, Brüssel 1982
  9. Serge Klarsfeld: Memorial to the Jews deported from France 1942–1944, New York, 1983
  10. Danuta Czech: Deportation und Vernichtung der griechischen Juden im KL Auschwitz. Hefte von Auschwitz 11, 1970
  11. Aus Telegrammen mit der Gesamtzahl der deportierten Juden, die vom deutschen Botschafter in Ungarn, Edmund Veesenmayer, regelmäßig an das Auswärtige Amt gesendet wurden, geht hervor, daß im Zeitraum von April bis Oktober 1944 438.000 Juden aus Ungarn nach Auschwitz deportiert wurden, was gleichzeitig die Gesamtzahl aller aus Ungarn nach Auschwitz deportierten Juden darstellt. Je nach dem nun, ob Eichmann im März oder April 1944 („Geständnis“ vom 2. April 1946) oder im April 1945 „Geständnis“ vom 14. oder 15. März 1946) Höß, der selber nur bis November 1943 in Auschwitz tätig war, die Zahl der angeblich „Vergasten“ genannt hat, liegt die Menge der in Auschwitz vorhandenen Juden aus Ungarn bei 0 oder 438.000.
  12. Law-Reports of Trials of War Ciminals, The United Nations War Crimes Commission, Volume VII, London, HMSO, 1948, p. 11. (University of the West of England)
  13. Fritjof Meyer: 500.000 Opfer in Auschwitz