Kommissarische Reichsregierung

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Der Überbegriff Kommissarische Reichsregierung (KRR) bezeichnet Phantasieprojekte, die von verschiedenen Einzelgängern und deren etwa vorhandener Gefolgschaft ausgehen. Sie behaupten, durch sie habe das Deutsche Reich seine nach der Verhaftung der Regierung Dönitz am 23. Mai 1945 verlorene Handlungsfähigkeit wiedererlangt. Man sei (kommissarisch) beauftragt bzw. handele in Geschäftsführung mit oder ohne Auftrag. Die BRD erkennt man nicht als legitim an wie auch früher nicht die DDR.

Geschichte

Ursprünglich, seit dem Jahr 1985, gab es nur eine, die Kommissarische Regierung des Deutschen Reiches, ein aufwendiges Hobby des Berliners Wolfgang Ebel (1939–2014). Ebel war bis zum „Reichsbahnerstreik“ 1980 bei der Reichsbahn als Fahrdienstleiter in Berlin-Halensee angestellt gewesen. Diese „Gründung“ erfolgte angeblich im Auftrag eines sogenannten Alliierten Oberkommandos; Ebel bezeichnete sich selbst als Reichskanzler des Staates Deutsches Reich. Im Laufe der Zeit zerstritten sich einzelne Gefolgsleute mit dieser angeblichen Regierung und gründeten eigene KRRs. Die Anzahl dieser „Reichsregierungen“ läßt sich zwischenzeitlich nicht mehr näher feststellen, da nicht alle Gruppen, die als solche zu fungieren vorgeben, sich auch so bezeichnen. So gab es eine Exilregierung, eine Deutsches Reich AG im Bundesstaat Nevada, USA, einen Zentralrat und diverse Einzelkämpfer.

Eine der diversen „Reichsregierungen“ ist die Exilregierung Deutsches Reich bzw. in Schreibung auf deren Netzpräsenz: Exil Regierung Deutsches Reich, angeblich gleich Deutsches Kaiserreich, Gründungsdatum 8. Mai 2004. Als „Reichskanzler“ setzt sich ein Norbert Schittke in Szene, der Bilder von sich in einem Kostümornat ins Weltnetz gestellt hat und historische deutsche Fahnen für seinen Mummenschanz mißbraucht.[1]

Am 4. April 2016 rief jemand die Gründung eines föderaler Bundesstaat Deutschland aus.

Aktivität

Eine Haupttätigkeit der KRRs besteht darin, „offizielle“ Papiere gegen Gebühr auszugeben, wie etwa Reichsführerscheine, Reichsbaugenehmigungen oder Reichsgewerbescheine, vor allem aber Reichspersonalausweise (zum Teil auch als Reichspässe bezeichnet).

Funktion

Auftritte und „Bestrebungen“ in der Art „kommissarischer Reichsregierungen“ erfüllen objektiv die Funktion, positive Bezüge zum Deutschen Reich, sei es als Kaiserreich, sei es in seiner letzten historischen Daseinsform, sei es als Zukunftsvorhaben, irreal, lächerlich oder surreal erscheinen zu lassen. In diesem Sinn liegt die Assoziation Kontrollierte Opposition nicht fern, d. h. Abstützung der heute herrschenden Kräfte.

Siehe auch

Fußnoten