Kratzenberg, Damian
Damian Kratzenberg (* 5. November 1878 in Clerf; † 11. Oktober 1946 in Lützelburg) war ein deutscher Lehrer für Altgriechisch und Deutsch sowie der Vorsitzende der Volksdeutschen Bewegung (VdB) in Luxemburg.
Wirken
Kratzenberg studierte Philosophie in Lille, Paris und Berlin. 1907 trat er dem VdB bei, wo er von 1922 bis 1934 als Vorsitzender amtierte. Von 1930 bis 1938 gehörte er der linksgerichteten Liberalen Partei an. Kratzenberg nannte Luxemburg stets einen deutschen Staat.
Im Jahre 1934 wurde die Deutsche Gesellschaft für deutsche Literatur und Kunst (GEDELIT) gegründet, deren Vorsitzender er wurde. 1936 erhielt er die renommierte Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft wegen seiner außergewöhnlichen Verdienste um die deutsche Kultur. Ab 1938 bekannte er sich in seinem Blatt “Luxemburger Schau” offen zum Nationalsozialismus.
Im Jahre 1940 wurde die GEDELIT in die Volksdeutsche Bewegung umgewandelt. In seiner Funktion als Vorsitzender der VdB war Kratzenberg dem Chef der Zivilverwaltung, dem Gauleiter Gustav Simon unterstellt. Da die Luxemburger zwar Volksdeutsche sind, jedoch nicht Teil des Großdeutschen Reiches waren, sollte unter dem Schlagwort Heim ins Reich für eine Wiedervereinigung mit Großdeutschland geworben werden.
Vor der Besetzung Luxemburgs durch die alliierten Invasoren ging er nach Weißenberg. Nach der Besetzung Deutschlands wurde er von dort in das besetzte Luxemburg zurückverschleppt und nach einem Schauprozess am 1. August 1946 zum Tode verurteilt. Am 11. Oktober 1946 wurde er ermordet. Insgesamt wurden acht sogenannte „Todesurteile“ an Deutschen in Luxemburg vollzogen[1].