Kriegsgräberstätte Berlin-Blankenfelde
Die Kriegsgräberstätte Berlin-Blankenfelde (offiziell: Friedhof Pankow VIII) befand sich bis 2007 in Berlin-Blankenfelde an der Bahnhofstraße 16. Der Friedhof diente dem Gedenken der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges. Nach der Entwidmung 2007 befanden sich am alten und neuen Ort Hinweistafeln, welche auf der Kriegsgräberstätte und dessen Umstand hinwiesen. Die Tafel auf dem Friedhof Pankow III existierte 2016 nicht mehr.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Friedhof lag im Pankower Ortsteil Blankenfelde vom Ortskern abgelegenen Gelände an der Bahnhofstraße 16 in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Bahnhof der Heidekrautbahn Blankenfelde, an der Bezirksgrenze zum Reinickendorfer Ortsteil Lübars.
Anlage
Der Ehrenhain war umzäunt und inmitten dessen befand sich ein Betonsockel mit Bronzeplatte auf welcher sich namentlich 23 bekannte und 26 unbekannte deutsche Opfer des Zweiten Weltkrieges befanden. Im Umfeld befanden sich auch einige kleine zivile Gräber, welche 2016 noch erhalten waren.
Die Inschrift der Platte lautet:
IN EINEM GEMEINSAMEN GRABE RUHEN
- ANGERHAUS, Heinrich (01.02.1896–02./03.05.1945)
- BAUER, Siegfried (14.11.1927–02.05.1945)
- BECKER, Franz (18.01.1920–02.05.1945)
- BRUNKE Otto (20.07.1894–21.04.1945)
- BUCHMANN, Hugo (10.04.1889–23.04.1945)
- CLAASEN, Henning (01.03.1923–02.05.1945)
- DOMER, Richard (18.11.1922–02.05.1945)
- HILLE, Walter (02.05.1945)
- HOLY, Josef (13.07.1914–02.05.1945)
- KÖHLE, Hubert (04.11.1928–02.05.1945)
- KRON, Richard (27.02.1875–05.1945)
- KÜHN, Otto (18.10.1905–02.05.1945)
- LABAHN, Paul (30.04.1887–02.05.1945)
- MAHN, Gerhard (26.08.1914–02.05.1945)
- MAHNKE, Gerhard (26.04.1927–02.05.1945)
- NIEMEIER, August (16.12.1923–02.05.1945)
- REINHARD, Hans, Dr. (08.04.1909–02.05.1945)
- RÖSSLER, Klaus (22.06.1927–02.05.1945)
- SCHOTT, Kurt (16.06.1929–02.05.1945)
- STEPHAN, Ernst (20.09.1914–02.05.1945)
- ZAMZOW, Wilhelm (26.07.1903–05.1945)
- ZEUNERT, Kurt (02.04.1915–02.05.1945)
- ZIMMERMANN, Walter (29.12.1927–02.05.1945)
26 BLIEBEN UNBEKANNT † 1945
Entwidmung
Mögliche Ursachen
Die Kriegsgräberstätte, auf welchem auch Heldengedenken stattfanden, wurde wegen angeblichen „Vandalismus“ auf dem vom Ortskern Blankenfelde abgelegenen Gelände in den Ehrenhain auf Friedhof Pankow III eingegliedert. Dabei wurden die Überreste aus den Grabstellen in Gebeinkisten in diesem Ehrenhain beigesetzt. Regionale Nationalisten (Freie Kameradschaften und die NPD Pankow) protestierten dagegen und klärten die Anwohner im Zuge einer Kampagne darüber auf. Weiterhin wurden im Gedenken an der ehemaligen Grabtelle Birkenkreuze errichtet, welche von volksfeindlichen Elementen entfernt wurden.
Hinweistafeln nach der Entwidmung
Auf dem ehemaligen im Jahr 2007 entwidmeten, landeseigenen Friedhof Pankow VIII an der Bahnhofstraße steht eine Hinweistafel, die auf den Verbleib der hier ehemals bestatteten 49 Kriegsopfer des Zweiten Weltkrieges erinnert.
Inschrift der Hinweistafel:
Auf dem ehemaligen Friedhof VIII Bahnhofstraße in Blankenfelde wurden im Jahr 1945 Opfer des Zweiten Weltkrieges beerdigt. In der Zeit von 1961 und 1989 lag dieser Friedhof im Grenzgebiet der Berliner Mauer und war für die Besucher nicht zugänglich. Auf Beschluss des Magistrats von Berlin wurde er am 1. August 1974 geschlossen. Durch die Aufhebung des Grenzbereiches wurde die Fläche des geschlossenen Friedhofes wieder dem Bezirksamt zugeordnet. 1995 wurden die Opfer auf einer Bronzenamenplatte genannt. 2007 erfolgte die Verlegung auf den Friedhof III „Am Bürgerpark“, um dem mahnenden Totengedenken wieder einen würdigen Rahmen zu geben. Auf der Bronzetafel befinden sich namentlich 23 bekannte und 26 unbekannte Opfer. 2007 wurde der Friedhof entwidmet. (Amt für Umwelt und Natur)
Die umgesetzte Gedenktafel auf dem Friedhof Pankow III mit Hinweisschild.
Die Hinweistafel an der ehemaligen Kriegsgräberstätte.
Sonstiges
Die NPD Pankow führte die auf der Bronzetafel aufgeführten Daten auf ihrer ehemaligen Weltnetzseite auf, wodurch ein Sohn seinen Vater bei Recherchen im Weltnetz wiederfand.
Verweise
- Samlowsky: Berlin-Blankenfelde, denkmalprojekt.org, 2005