Heldengedenken
Unter Heldengedenken versteht man in nahezu allen Nationen der Welt den Brauch, die Gefallenen des eigenen Landes zu ehren. In Deutschland wurde hierzu der „Heldengedenktag“ eingeführt.
Inhaltsverzeichnis
Bundesrepublik Deutschland
In der Bundesrepublik Deutschland wurde der alljährliche Heldengedenktag auf den vorletzten Sonntag des Kirchenjahres gelegt und im Zuge der Umerziehung zum Volkstrauertag umbenannt.
Von der politischen Linken ausgehend ist in Deutschland der Widerstand gegen das Gedenken an die deutschen Kriegstoten (hier vor allem die der Wehrmacht) sehr groß. In den letzten zehn Jahren zeichnet sich mehrheitlich der politische Mißbrauch der Gedenkveranstaltungen ab, da immer mehr themenfremde und damit sinnentstellende Formen eingebracht werden, wie etwa Aufrufe zum „Kampf gegen Rassismus“ oder die verstärkte und offene Hetze gegen die NPD.
Die Schändung von Kriegerdenkmälern, aber auch die teilweise Forderung von SPD-Bürgermeistern bezüglich des Abrisses der Ehrenmale sind in der BRD inzwischen schon fast zu einer Normalität geworden. Eigenartigerweise wird nie über längere Zeiträume staatsanwaltlich gegen Denkmalsschändungen dieser Art ermittelt.
Aber auch seitens der politischen Rechten wird das Heldengedenken zunehmend instrumentalisiert und mit Werbung für Partei und politischen Zielen verknüpft.
Vereinigte Staaten von Amerika
Der „Memorial Day“ (Gedenktag) ist ein VS-amerikanischer Feiertag, der jedes Jahr am letzten Montag im Mai zu Ehren der im Krieg für das Vaterland Gefallenen begangen wird. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten geht man jüngst vermehrt dazu über, die in Afghanistan und im Irak gefallenen Soldaten zu zerstückeln[1] und auf Müllhalden zu entsorgen.[2]
Gedicht
- Alle großen Berge wurden klein.
- Nirgends ist ein Berg so schwer aus Stein,
- Als der Berg der Schmerzen und der Klagen,
- Den die Menschen in der Kriegsnot tragen.
- Nächte werden wilde Ewigkeit.
- Nie war je so krasse Winterszeit.
- Viel Verzweifelte ins Dunkel stieren,
- Viele tausend Tote machen frieren.
- Auch der Frieden brächt’ nicht Frieden her.
- Siege wecken Tote nimmermehr.
- Nur ein Tor spricht mir von frohen Siegen,
- Nur ein Narr kann froh bei Gräbern liegen.
- Grollend dacht’ ich’s, und der Regen fiel.
- Und der Krieg trieb fort sein wütend Spiel.
- Suchend mußt’ ich in die Wolken schauen,
- Wo der Himmel weinte wie die Frauen.
- Aber lebte nicht ein ewig Blau,
- Ewig Sonnenlicht dort hinterm Grau?
- Dieses kannte keine armen Toten,
- Helle Helden ihren Gruß mir boten.
- All’ die Tapfern sprachen auf mich ein:
- „Sollen wir umsonst verblutet sein?
- Deine Klagen wollen uns entwerten,
- Uns, die wir den Gott der Tat verehrten.
- Keiner stirbt, der für das Leben fällt,
- Keiner, der gekämpft für seine Welt,
- Und ihr sollt um uns nicht Klage tragen,
- Um Verklärte nicht aus größten Tagen.
- Größer als die Sorge ist die Kraft,
- Die aus totem Berge Leben schafft.“
- Darnach sah ich sie, die hingegangen,
- Höher als den Berg der Kriegsnot prangen.
Filmbeitrag
Heldengedenken in der Lausitz 2008:
Spreelichter: Nichts war umsonst! - Heldengedenken 2011:
Heldengedenken Bautzen | Volkstrauertag 2017 | In ewiger Dankbarkeit:
Siehe auch
- Held
- Heldenhain
- Deutsche Kriegshelden
- Heldengedenken München
- Gruß an die toten Kameraden
- Vor der Feldherrenhalle
Literatur
- V.A. Fray: Tapfere Trauer (Mit zip gepackte PDF-Datei)