Krugman, Paul

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Paul Krugman (2007)

Paul Robin Krugman (* 28. Februar 1953 in Albany, New York) ist ein jüdischer Ökonom, Autor und Träger des Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften 2008. Er ist Begründer der Neuen Ökonomischen Geographie. In den Vereinigten Staaten ist er besonders durch seine wöchentlichen Kolumnen in der New York Times über Fachkreise hinaus bekannt geworden.

Werdegang

Herkunft

Paul Robin Krugman wurde am 28. Februar 1953 in Albany, Neu York, als Sohn eines Versicherungskaufmannes geboren und wuchs als Einzelkind auf Long Island auf. Der jüdische Großvater war aus Weißruthenien eingewandert.

Ausbildung

Krugman studierte Wirtschaftswissenschaften an der Yale University in New Haven/Connecticut, wo er 1974 den Bachelor-Grad (B.S.) mit einer Arbeit über Wechselkurse erwarb. 1977 promovierte er am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge bei Prof. Rüdiger Dornbusch zum Ph.D. In der Dissertation führte er den mathematischen Nachweis, dass ein Industriezweig durch einzelne staatliche Eingriffe — etwa durch kurzfristigen Protektionismus — durchaus Vorteile im internationalen Wettbewerb erlangen kann.

Wirken

Seine akademische Laufbahn führte Krugman 1977 als Assistenzprofessor an die Yale University und 1979 in gleicher Position wieder an das MIT, wo er 1980 zum Associated Professor aufstieg. Ernüchterung bezüglich seiner Rolle als Wissenschaftler in der politischen Praxis brachte 1982/1983 das Intermezzo im Council of Economic Advisers (Wirtschaftsberater in der Regierung) von Präsident Ronald Reagan.[1] Rückblickend betonte er, dass seine kritischen Argumente gegenüber den politischen Entscheidungen während dieser Zeit nur wenig Gehör fanden.

Für seine Forschungen und Arbeiten wurde er 1991 mit der John-Bates-Clarke-Medaille als bester Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet. Ein Jahr später ließ sich Bill Clinton in seiner Zeit als Präsidentschaftskandidat von Krugman beraten. Seine Hoffnungen, nach dem Wahlsieg gemeinsam mit Clinton ins Weiße Haus einzuziehen, wurden enttäuscht. So verlegte er sich auf eine freiberufliche Tätigkeit als Sachbuchautor und Kolumnist von Fachzeitschriften. Neben regelmäßigen Artikeln für Nachrichtenmagazine wie Fortune, Foreign Affairs und Slate schrieb er einige Bücher für ein breiteres Publikum, in denen er besonders die Arbeit der Wirtschaftsexperten im Clinton-Kabinett kritisierte.

Im Jahre 1998 verlieh ihm die Freie Universität Berlin die Ehrendoktorwürde. Zwei Jahre später wurde ihm in Nürnberg der Horst-Recktenwald-Preis für Nationalökonomie zuerkannt. Nach Lehrauftragsstationen an der Yale University (als Assistant Professor), am MIT und an der Stanford University (jeweils als Professor) lehrt er derzeit an der Princeton University. In seinen aktuellen wöchentlichen Kolumnen in der New York Times kritisiert er massiv die Politik der Regierung Bush.

Krugman hatte bei der Krise der New Economy im Jahr 2001 dafür plädiert, die Herrschaft der Finanzmärkte einzuschränken. Seine Kritik am Neoliberalismus sei angesichts der globalen Bedrohung zukunftweisend.

Er ist mit der Princeton-Professorin Robin Wells verheiratet. Zusammen mit seiner Frau erarbeitete Krugman ein Lehrbuch über Mikro- und Makroökonomie, das im Dezember 2005 unter dem Titel Economics erschien.

Am 13. Oktober 2008 wurde die Entscheidung des Nobelpreiskomitees bekanntgegeben, Krugman mit dem Wirtschaftsnobelpreis 2008 insbesondere für seine „Analyse von Handelsstrukturen und Standorten ökonomischer Aktivität“ auszuzeichnen.[2] Der Wirtschafts-Nobelpreis ist mit rund einer Million Euro dotiert und wurde am 10. Dezember 2008 in Stockholm verliehen.[3]

Finanzkrise ab 2007

Nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers, hatte die Bundesregierung 2008/2009 zur Stützung der US-Finanzkrise zwei Konjunkturpakete verabschiedet und nahm konjunkturbedingte Mehrausgaben und Mindereinnahmen hin. Paul Krugmann kritisierte, die Bundesrepublik beteilige sich zu wenig an internationalen Konjunkturprogrammen.[4]

Zitate

  • „Deutschland ist ein Schmarotzer“ ... „Deutschland hat viel zu der hohen Arbeitslosigkeit Spaniens beigetragen“ — November 2013[5]

Auszeichnungen

John Bates Clark Medal (1991), Preis des Center of Economic Studies, Universität München (1997), Ehrendoktor der FU Berlin (1998), Horst-Recktenwald-Preis, Nürnberg (2000), Prinz-von-Asturien-Preis (2004), Wirtschaftsnobelpreis (2008), Weltwirtschaftlicher Preis des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (2010).

Mitgliedschaften

Council on Foreign Relations

Werke (Auswahl)

  • Nach Bush: das Ende der Neokonservativen und die Stunde der Demokraten. Frankfurt a.M.: Campus-Verlag 2008, ISBN 978-3-593-38565-5
  • Microeconomics (2005), (Lehrbuch, mit Robin Wells), ISBN 0-7167-5229-8
  • Der große Ausverkauf (2004) - ISBN 3-593-37437-4
  • Internationale Wirtschaft - Theorie und Politik der Außenwirtschaft - (Lehrbuch, mit Maurice Obstfeld), Pearson Studium, 6. Auflage 2004 - ISBN 3-8273-7081-7
  • Die Große Rezession. Was zu tun ist, damit die Weltwirtschaft nicht kippt. Frankfurt a.M.: Campus-Verlag 2001, ISBN 3-548-70054-3 (The return of depression economics)
  • Schmalspur-Ökonomie. Die 27 populärsten Irrtümer über Wirtschaft (2000) - ISBN 3-593-36287-2 (The accidental theorist and other dispatches from the dismal science)
  • Der Mythos vom globalen Wirtschaftskrieg. Frankfurt a.M.: Campus-Verlag 1999, ISBN 3-593-36147-7 (Pop internationalism)
  • Pop Internationalism. Cambridge, Mass.: MIT-Press 1997, ISBN 978-0262611336 (Eine Sammlung von Essays über die internationale Wirtschaft)
  • Geography and Trade (1991). Leuven, Cambridge, London

Verweise

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 46/2008
  2. http://nobelprize.org/nobel_prizes/economics/laureates/2008/, 13. Oktober 2008
  3. Deutschlandradio Kultur - US-Ökonom Paul Krugman erhält Wirtschafts-Nobelpreis, 13. Oktober 2008
  4. ddp Deutscher Depeschendienst GmbH: Franz fordert Rettung für Hypo Real Estate, vom 16. März 2009
  5. Krugmans Kolumne für die „New York Times“: Deutschland sei ein Schmarotzer, der auf Kosten seiner Nachbarn Exportüberschüsse erziele, während diese noch immer unter den Folgen der Finanzkrise litten. Und obwohl die Exportnation zusätzlich noch vom schwachen Euro profitiere, weigere sie sich, endlich die Staatsausgaben zu erhöhen und ihren Beitrag zur Gesundung Europas zu leisten.