Kund, Richard

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Offizier und Afrikaforscher Richard Kund

Richard Kund (Lebensrune.png 19. Juni 1852 in Zielenzig, Neumark; Todesrune.png 31. Juli 1904 in Sellin, Rügen) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee und Afrikaforscher.

Leben

Kund trat 1870 in das Kadettenkorps ein und nahm am letzten Teil des Deutsch-Französischen Kriegs als Fähnrich teil. Er war Offizier des Infanterie-Regimentes „Graf Barfuß“ (4. Westfälisches) Nr. 17 (1888 Hauptmann, 1899 Major).

1884/85 reiste er mit dem Afrikaforscher Hans Tappenbeck im Auftrag der „Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland“ im Kongobecken vom Stanley-Pool längs des 4° südlicher Breite nach Osten, wobei er schwer verwundet wurde. 1887 wurde er (ebenfalls mit Tappenbeck) an die Spitze einer Expedition gestellt, die von der Batangaküste in das Deutsch-Kameruner Hinterland eindringen sollte (Batanga- Expedition). Trotz großer Schwierigkeiten wurde das unbewohnte Küstenwaldgebiet durchquert und der Njong sowie der Sanaga überschritten, wo Kund wegen des heftigen Widerstandes der Bakoko nach mehrfacher Verwundung umkehren mußte. 1888 machte er einen weiteren Vorstoß und gründete 1889 die Jaundestation zwischen Njong und Sannaga.

Obwohl im Oktober 1889 krank nach Europa zurückgekehrt, wollte Kund dennoch nach dem Tode Tappenbecks dessen Stelle einnehmen, mußte aber bald krankheitsbedingt (als Folge seiner in Afrika erhaltenen Verwundungen) erneut nach Europa zurückkehren. Im März 1890 wurde er von seinem Kommando zum Auswärtigen Amt entbunden und zum Großen Generalstab versetzt, im Mai 1891 nahm er seinen Abschied und wurde von Kurt von Morgen ersetzt. Zur Wiederherstellung seiner Gesundheit unternahm er von 1891 bis 1893 eine Seereise nach Ostafrika und Ostindien und lebte dann als Major a. D. in Berlin.

Auszeichnungen (Auszug)

  • Kund war Träger der silbernen Karl-Ritter-Medaille der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin (1890)

Literatur

  • Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten. Band I-III (1888-90).