Langer, Bernd

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Bernd Langer (geb. 1960 in Bad Lauterberg) ist ein linksextremer Schriftsteller, „Künstler“ und ehemaliger Angehöriger der sogenannten „autonomen“ Szene in Niedersachsen.

Werdegang

Langer ist seit 1977 eng mit der „autonomen“ Szene verbunden. Er war an militanten Aktionen und der Organisierung der „autonomen“ Antifa-Szene in Bad Lauterberg, dem Westharz, Eichsfeld, Göttingen und Umgebung beteiligt.

Mit anderen initiierte er Mitte der 1980er Jahre „Kunst und Kampf“ (KuK), eine Initiative, die „einen neuen Kunstbegriff“ propagierte und in deren Rahmen überwiegend Plakate, aber auch Ölgemälde entstehen.

Ende der 1980er Jahre setzte sich Langer für die Entwicklung einer noch weitergehenden Komplizenschaft von „Autonomen“ mit etablierten politischen Organisationen (Gewerkschaften, Die Grünen usw.) ein. Bundesweit hat er von 1981 bis 1989 in der Norddeutschen Antifa-Koordination mitgewirkt, aus der die erste bundesweite Antifa-Struktur entstand. In den 1990er Jahren war er bekanntes Mitglied der „Autonomen Antifa (M)“ in Göttingen, die ein Teil der „Antifaschistischen Aktion/Bundesweite Organisation“ (AA/BO) war. 1995 war er einer von 17 Angeklagten in einem Verfahren gegen die „Autonome Antifa (M)“ wegen Bildung von bzw. Werbung für eine kriminelle oder terroristische Vereinigung (§129 bzw. §129a StGB). Das Verfahren war das damals größte, das in der BRD gegen die linke Szene geführt wurde. Das Verfahren wurde 1996 nach einem Vergleich mit der Staatsanwaltschaft eingestellt.

Seit 2001 lebt Langer in Berlin. Einen Schwerpunkt seiner Agitationen bilden in den letzten Jahren die Auseinandersetzungen mit der Geschichte der antifaschistischen Gruppen. Künstlerisch betätigt er sich ebenfalls weiter, so trat er unter anderem 2007 bei der Initiative „48 Stunden Neukölln“ mit einer Ausstellung seiner Ölgemälde in Erscheinung. Weitere Ausstellungen fanden 2009 in der Ladengalerie der „Jungen Welt“ und im besetzten „Tacheles“ in Berlin statt.

1997 veröffentlichte Langer das Buch Kunst als Widerstand, in dem die Arbeiten von KuK und ihre Verfolgung dokumentiert sind. 2004 folgte Bernd Langers autobiographischer Roman Operation 1653 - Stay rude, stay rebel. Im September 2009 kam der Katalog zur Ausstellung Die Kunst geht weiter im Tacheles heraus. Im März 2010 erschien sein Buch Revolution und bewaffnete Aufstände in Deutschland 1918 - 1923.

Langer wurde 2015 Amtsgericht Berlin zu einer Geldstrafe von 480 Euro (60 Tagessätze zu acht Euro) verurteilt. Grund dafür war ein am 1. November 2014 im „Neuen Deutschland“ (nd) erschienenes Gespräch zwischen dem nd, Bernd Langer und Roger Ottenheimer[1] vertreten wurde Langer durch den linken Rechtsanwalt Sven Richwin[2] aus Berlin-Kreuzberg.

Veröffentlichungen

  • Kunst als Widerstand. Plakate, Ölbilder, Aktionen, Texte der Initiative Kunst und Kampf. Pahl-Rugenstein, Bonn 1997, (englische Übersetzung unter dem Titel Art as Resistance [...]) Aktiv-Druck und Verlag, Göttingen 1998
  • Operation 1653. Stay rude - stay rebel. Plättners, Berlin 2004
  • Kampf. Zeugnisse aus dem autonomen Widerstand. Hörbuch „Operation 1653“, Bilder-Galerie und Video. Aktiv-Druck und Verlag, Göttingen 2005, (Elektronische Ressource, bestehend aus einer Audio-CD/CD-ROM und einer Video-CD)
  • Die Kunst geht weiter: Der Blick zurück nach vorn. Plakate, Gemälde, Aktionen. Verlag Tacheles, Berlin 2009
  • Revolution und bewaffnete Aufstände in Deutschland 1918-1923, Aktiv-Druck und Verlag, Göttingen 2009
  • 80 Jahre Antifaschistische Aktion, Verein zur Förderung antifaschistischer Kultur e.V., Göttingen 2012

Verweise

Fußnoten

  1. Neues Deutschland, 1. November 2014: »Wir hatten das militante Antifa-Monopol«
  2. Neues Deutschland, 23. September 2015, Peter Kirschey: Politischer Prozess mit politischem Urteil