Langleist, Walter Adolf
Walter Adolf Langleist ( 5. August 1893 Dresden; 28. Mai 1946 Landsberg am Lech) war ein deutscher SS-Hauptsturmführer und Lagerkommandant des KL Mühldorf.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Werdegang
Walter Adolf Langleist wurde am 5. August 1893 in Dresden geboren. 1930 wurde er Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 352.801), 1931 erfolgte der Beitritt zur SS (ab 1939 als SS-Oberführer und 1944 Sturmbannführer der Reserve der Waffen-SS). 1938 – 1940 hatte Langleist das Amt des SS-Führers des Abschnitts XIII / Stettin.
Werdegang in der SS
Von Juni 1941 bis April 1942 leistete Langleist Wachdienst im KL Buchenwald. Ab April 1943 befehligte er das Wachbattallion im Lager Lublin (Majdanek). Im August dieses Jahres erfolgte seine Versetzung zum KL Dachau, wo Langleist dieselbe Funktion ausübte. Im Mai 1944 avancierte Langleist zum Kommandant des Dachauer Nebenlagers Kaufering IV. Aufgrund seiner Beschwerden über Lagermissstände in Kaufering IV gegenüber seinen Vorgesetzten wurde Langleist schließlich abgelöst und Ende 1944 Kommandant des KL Mühldorf. Als Kommandant von Mühldorf war Langleist bemüht, die Produktivität des Arbeitseinsatzes der Häftlinge durch eine Verbesserung der Verhältnisse innerhalb des Lagers zu erhöhen.
Nachkriegszeit
Am 15. November 1945 wurde Langleist mit neununddreißig weiteren Angeklagten des Lagerpersonals des KL Dachau vor einem VS-amerikanischen Militärgericht der Kriegsverbrechen angeklagt (siehe Dachauer Prozesse). Langleist wurde durch die Klageführung angelastet, als Kommandant für die Zustände in den Nebenlagern Kaufering IV und Mühldorf verantwortlich gewesen zu sein. Als Zeuge in eigener Sache vernommen, hob Langleist zu seiner Verteidigung Langleist hervor, persönlich niemals Häftlinge misshandelt und sich im Gegenteil um die Verbesserung der Lagerzustände bemüht zu haben, wobei er hinsichtlich der Versorgung der Lagerinsassen des KZ Mühldorf geltend machen konnte, dass dies in den Zuständigkeitsbereich der Organisation Todt fiel. Am 13. 12. 1945 wurde Walter Adolf Langleist durch das Dachauer Tribunal für schuldig befunden und mit sechsunddreißig Mitangeklagten zum Tode verurteilt. Das VS-Gericht kam zu dem simplen Schluß: „It is clear in view of the functions of his office and his individual acts of mistreatments, that Langleist assisted in the carring out of the Dachau plan. .“ (Es ist klar, daß in Hinblick der Funktionen seines Amtes und seiner individuellen Mißhandlungen, daß Langleist sich an der Ausführung des Dachauer Vorhabens beteiligt hat.)
Nach der Ablehnung des Gnadengesuches ist Langleist in der Haftanstalt Landsberg am 28. Mai 1946 widerrechtlich hingerichtet worden.
Literatur
- Holger Lessing: Der Erste Dachauer Prozess (1945/46), Baden-Baden 1993