Lebus (Land)

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Die Region des Landes Lebus

Lebus ist ein altdeutsches Land links und rechts der Oder nördlich von Frankfurt/Oder. Die Region Lebus wird ungefähr begrenzt im Norden von der Märkischen Schweiz, dem Oderbruch und Mittelpommern, im Osten von Großpolen bzw. der Provinz Posen, im Süden von Schlesien und dem Land Beeskow und im Westen von der Mittelmark.

Bistum Lebus

Boleslaw III. Schiefmund gründete 1125 das Bistum Lebus, das ein Suffragan des Erzbistums Gnesen war. Sitz des Bistums wurde Lebus, das eine Kathedralkirche erhielt. Sie war dem Heiligen Adalbert von Prag geweiht und lag vermutlich auf dem Burgberg. Der heilige Adalbert stand für die Heidenmission des Daglingerreichs, für die das Bistum offensichtlich bestimmt war.

Als 1241 oder 1242 Miseko, der Sohn Heinrichs II. „des Frommen“ starb, wurde er nicht in der Grabkirche der Dynastie im Kloster Leubus, sondern in der Peterskirche unterhalb der Burg beigesetzt, wohin im 14. Jahrhundert dann auch die Kathedralkirche verlegt wurde.

Seit 1249/50 war Lebus Kondominium des Erzbischofs von Magdeburg und der Askanier, die seit 1287 die alleinigen Herren der Burg wie auch des Landes Lebus waren. Der Bischofssitz war 1276 nach Göritz,[1] 1373 nach Fürstenwalde/Spree verlegt worden, wenn auch das Bistum den Namen Lebus bis zur rechtswidrigen Säkularisierung beibehielt. Zum Niedergang von Lebus mag auch dessen Plünderung durch eine vermutlich ca. 1.000 bis 1.500 Mann starke Abteilung von Hussiten im April 1432 beigetragen haben. Die Plünderung geschah nach der Schlacht bei Müllrose am 14. April 1432.

Geschichte

Um 1250 kam Lebus zur Markgrafschaft Brandenburg und damit zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Nach der Säkularisierung wurde das Land in die Mark Brandenburg eingegliedert

Landkreis Lebus

Der Landkreis Lebus bestand als Kreis der Provinz Brandenburg von 1816 bis 1950. Der Kreis umfaßte die Städte Buckow, Fürstenwalde (Spree), Lebus, Müllrose, Müncheberg und Seelow sowie 115 weitere Gemeinden und vier Gutsbezirke bzw. Forsten. 1950 wurde der Kreis in Kreis Seelow umbenannt. Der Kreis Seelow kam 1952 nach Abschaffung der Länder in der DDR zum Bezirk Frankfurt (Oder). 1990 wurde der Kreis wieder Teil des neu konstituierten Landes Brandenburg.

Im Jahre 1993 wurden die Brandenburger Landkreise neu gebildet. Dabei fiel auch der Kreis Lebus fort, der im Kreis Märkisch Oderland aufging. Somit ist die polnische Woiwodschaft Lebus (poln.: Województwo lubuskie) im besetzten Ostbrandenburg die einzige politische Gliederung, die noch den Namen Lebus trägt.

Fußnoten

  1. Göritz liegt 10 km südlich von Küstrin rechts der Oder, gegenüber von Reitwein.