Leipziger Universitätskirche
Die Klosterkirche St. Pauli des Leipziger Dominikanerklosters (volkstümliche Bezeichnung „Unikirche“, manchmal auch „Paulinerkirche“ nach den „Pauliner“ genannten Dominikanermönchen), nach Auflösung des Klosters Universitätskirche St. Pauli, war eine Kirche in der Innenstadt von Leipzig.
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Sprengung: Kulturbarbarei der SED-Diktatur
Am 30. Mai 1968 wurde die Leipziger Universitätskirche St. Pauli gesprengt – aus Haß der SED gegen Christentum und bürgerliche Kultur. 1240 geweiht, war diese gotische Kirche, die in der Reformation der Universität geschenkt worden war und die den Zweiten Weltkrieg unversehrt überstanden hatte, das älteste erhaltene Gebäude der Leipziger Universität.
Kein Wiederaufbau, sondern Neubau
Aus Anlaß des bevorstehenden 600-jährigen Bestehens der Universität Leipzig im Jahr 2009 wurden Ende der 1990er Jahre Vorschläge zur Neugestaltung des Geländes erarbeitet. Die Universitätsleitung regte dabei den Neubau einer Aula an Stelle der früheren Kirche an. Befürworter eines originalgetreuen Wiederaufbaus schlossen sich daraufhin in einer Bürgerinitiative zusammen. Insbesondere der Paulinerverein verfolgte dieses Interesse. Ein nach mehrjähriger Diskussion von der BRD-Landesregierung in Sachsen vorgeschlagener Kompromiß, nach dem der Bauplatz vorerst freigelassen und die Universität durch ein Ersatzgelände entschädigt werden soll, führte 2003 zum Rücktritt des Rektors der Universität, Volker Bigl, und aller Prorektoren. 2004 gewann im 2. Ausschreiben ein Bauentwurf des Rotterdamer Architekten Erick van Egeraat, der einen architektonisch modernen und an die Paulinerkirche erinnernden universitären Neubau vorsieht.