Mechlis, Lew
Lew Sacharowitsch Mechlis (russ.: Лев Захарович Мехлис), ( 13. Januar 1889 in Odessa, Russisches Kaiserreich; 13. Februar 1953 in Moskau) war ein jüdischer[1] Bolschewist und Massenmörder.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Mechlis wurde als Sohn eines jüdischen Arbeiters geboren. Er trat in die Jüdische Sozialdemokratische Arbeiterpartei „Poalei Tzion“ ein. Er stieß nach der Februarrevolution von 1917 zu den Bolschewiki, in deren Reihen er schon bald Karriere machte. Er legte sich besonders auf dem Praxis des Bürgerkrieges zu. Der zaristische Unteroffizier avancierte zum Politkommissar der Roten Armee. Als Leiter des persönlichen Büros Stalins erhielt Mechlis dabei eine Schlüsselstellung.
Nach einem Studium am Institut der Roten Professur wurde Mechlis 1930 zum Herausgeber der "Prawda", in deren Redaktion er vorher tätig war. Beim 17. Parteikongress 1934 Kandidat, ernannte man ihn 1939 zum Mitglied des Zentralkomitees der Partei, wo er seinen Ehrgeiz und Übereifer hinter bedingungsloser Unterwürfigkeit und Linientreue zu verbergen wußte.
1937 wurde er der oberste Politische Kommissar der Roten Armee, im Rang eines Armeegenerals, Befehlshaber der Politischen Hauptverwaltung (PURKKA) sowie Mitglied im Zentralkomitee und Volkskommissar für staatliche Kontrolle. Mechlis war somit Chef über alle Politoffiziere, deren Mitgliederzahl sich im Jahr 1942 auf mehr als 250.000 Mann summierte.
- „Ich habe 215 Politarbeiter entlassen, ein bedeutender Teil von ihnen ist inhaftiert. Aber die Säuberung ... habe ich noch nicht abgeschlossen“
war seine Meldung aus Wladiwostok: Es verschwanden durch seine „Reinigung“ drei von fünf Marschällen, 13 von 15 Armeekommandeuren, 57 von 85 Korpskommandeuren und 110 von 195 Divisionskommandeuren.
Zweiter Weltkrieg
In seiner Position unterzeichnete er weiterhin viele Tausende von Todesurteilen. Bis Ende 1942 wurden eine Million Soldaten der Roten Armee vor ein Feldgericht gestellt, bei etwa 157.000 Soldaten lautete das Urteil auf Tod durch Erschießen. Als der deutsche Angriff der Wehrmacht auf die Krim begann, marschierten 250.000 russische Soldaten ihrem Untergang entgegen. Mechlis fuhr selbst in einem Auto die Front entlang und trieb seine Armee gegen die deutschen Panzer. Nach zwölf Tagen hatte die Rote Armee 176.000 Soldaten, 350 Panzer und 400 Flugzeuge verloren. Mechlis konnte entkommen, wurde dann vor ein Kriegsgericht gestellt und zum Korpsgeneral degradiert, bald darauf jedoch von Stalin rehabilitiert. Den Rest des Krieges verbrachte Mechlis als 1. Mitglied des Kriegsrates in den Stäben verschiedener Fronten. Wegen ständiger Auseinandersetzungen wurde er an ständig wechselnde Fronten versetzt.
Seine persönliche Blutliste erweiterte sich noch um die rund 25.000 polnischen Offiziere, Polizisten und Beamte, die unter anderem bei Katyn vom sowjetischen Geheimdienst NKWD erschossen und später, wie unter alliierter Federführung zur Nachkriegszeit üblich, der SS angelastet wurden. Dem Beschluß dazu lag u. a. ein ideologisches Gutachten von Mechlis zugrunde, begründet mit den vielen Volksfeinden unter den Gefangenen.
1950 erlitt er einen Schlaganfall und gab seine Funktionen auf. 1952 ihn ließ ihn Stalin noch einmal am XIX. Parteitag der KPdSU teilnehmen.
Tod
Er starb am 13. Februar 1953 und erhielt ein pompöses Begräbnis. Seine Urne liegt auf dem sowjetischen Ehrenfriedhof an der Kreml-Mauer.
Sonstiges
Mechlis war verheiratet mit Jelisaweta Abramowna Mlynartschik (gest. 1973). Er hatte einen Sohn Leonid (geb. 1922). Marschälle und Generäle der Roten Armee zeigten in ihren Memoiren ihre absolut negative Meinung zu Mechlis, selbst Stalin nannte seinen Erfüllungsgehilfen eine „gefährliche Bestie".
Verweise
- Lew Mechlis - eine Massenmörder-Karriere, oding.org