Liebelei und Liebe

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Liebelei und Liebe
Liebelei und Liebe.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Liebelei und Liebe
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1938
Stab
Regie: Arthur Maria Rabenalt
Drehbuch: Otto Bielen, Werner P. Zibaso
Produktion: Deka-Film GmbH (Berlin); im Auftrag von: Terra-Filmkunst GmbH (Berlin)
Musik: Franz R. Friedl
Kamera: Edgar S. Ziesemer
Schnitt: Wolfgang Wehrum
Kostüm: Rolf Meyer
Besetzung
Darsteller Rollen
Paul Hörbiger Koch Alexander Settegast
Gisela Uhlen Vorführdame Elsbeth Schellenbach
Carla Rust Gina Termälen
Carl Raddatz Ingenieur Günther Windgassen
Maria Krahn Alexanders Schwester Helene
Marina von Ditmar Elsbeths Kollegin Gerti
Carl Günther Fabrikbesitzer Termälen
Maria Krahn Ingenieur Hellmuth
Paul Westermeier Restaurantinhaber Eberhard Möhnke
Horst Birr Kellner Fritz Sperling
Claire Reigbert Modesalonbesitzerin Timmermann
Franz Arzdorf Oberingenieur bei Termälen
Eduard Bornträger Antquitätenhändler
Fred Goebel Ingenieur bei Termälen
Irmgard Hoffmann Küchenhilfe bei Settegast
Ida Krill Küchenhilfe bei Settegast
Else Reval Frau Hinke
Georg Heinrich Schnell Direktor der Technischen Hochschule
Lotte Spira Mutter Windgassen
Fritz Staudte Bankdirektor Hansen
Karl Vogt Arzt in der Mütterberatungsstelle
Erich Walter Vater Windgassen
Borwin Walth Zahlober Franz

Liebelei und Liebe ist ein deutscher Spielfilm von 1938. Die Dreharbeiten wurden vom 20. Juni bis August 1938 beim Scharmützelsee gedreht. Die Uraufführung war am 128. Oktober 1938 in Berlin (U.T. Friedrichstraße).

Handlung

Quelle
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„Liebelei und Liebe” heißt dieser sehr sympathische und saubere Film, der einmal mit bemerkenswerter Konsequenz versucht, statt einer Illusion Leben zu schildern, und sich nicht in den rosafarbenen Gebilden der Filmwunschträume verliert. Man merkt die Absicht, und man ist — erfreut. Nicht nur vom Drehrbuch her, das Otto Bielen und Werner Zibaso schrieben, sondern vor allem von der Spielleitung Arthur Maria Rabenalts her, wird bewiesen, daß auch im Film die Menschen ruhig so gezeigt werden können, wie sie wirklich sind. Damit darf nun keineswegs ausgedrückt werden, daß es andere Filme nicht täten oder daß dieser Film womöglich gar als beispielhaft anzusehen sei. Es gibt große künstlerische Themen und Vorwürfe, die des Films beste schöpferische Kräfte in dichterischen Visionen zum Spiegel des Lebens in einem höheren Sinne geformt haben. Es ist also weniger das Leben als Darsein gemeint, denn als Existenzform. Der Alltag also, der Ablauf des Tages, das Leben in Arbeit und Beruf. Mehr will das Drehbuch nicht, mehr will die Regie nicht. Nur, wie hier die Geschichte eines Mädels erzählt wird, das für Liebe hält, was nur Liebelei war, wie hier ein seelischer Konflikt unpathetisch und anständig gelöst wird, wie hier Menschen wie du und ich zueinander halten, wenn’s nottut, und wie hier in einer großartigen und kameradschaftlichen Selbstverständlichkeit gute Menschen zueinander finden, das macht den Zuschauern soviel Freude, daß sie mehrfach in die Bilder hineinklatschen. Hier sieht man einen Generaldirektor in Hemdärmeln, an der Bar, als sorgenden und klugen Papa, privat und geschäftlich sozusagen ohne „spanische Illusionswand“, man sieht einen ehrgeizigen jungen Mann, der viel zu wenig Herz und viel zu viel Glück hat, was ja bekanntlich leider oft so ist. Man sieht ein Generaldirektorstöchterlein, das als echte und rechte Tochter ihres Vaters feste arbeiten muß, sieht ein liebliches, anständiges Mädel, das den oberflächlichen Jungen aufgibt und (liebende Herzen sind wunderbar) jedes Opfer für seine „Freiheit“ zu bringen bereit ist, und einen gereiften, klugen Mann, der weiß, daß seine Chance die stille, gütige, tägliche Bereitschaft ist, sich immer wieder für das junge Mädel, das er liebt, einzusetzen. Das Schönste aber ist und bleibt an diesem Film, daß er zeigt, wie sich anständige Menschen füreinander einsetzen, ohne daß sie irgend eine Gegenleistung dafür erwarten. Paul Hörbiger spielt einen seiner liebenswerten Menschen: unendlich gütig und doch nicht sentimental. Gisela Uhlen, das junge Mädel mit einem wundervoll beseelten Antlitz, echt und stark im Ausdruck des Glückes und des Schmerzes. Carl Raddatz ist der Mann, der zwischen Liebelei und Liebe noch nicht zu unterscheiden gelernt hat, Marina von Ditmar (auffallend begabt, witzig, reizend, frech und süß) die Freundin, Maria Krahn sympathisch, eine lebenstüchtige Frau, Karl Günther (immer wieder überraschend durch die sichere und klare Zeichnung seiner Charaktere) der Großindustrielle, Carla Rust das reiche Mädel: sportlich, fesch, kameradschaftlich. Die Zuschauer waren höchst erfreut über diesen hübschen Film, der in seinem Genre (dem des guten Unterhaltungsfilms) als vortrefflich bezeichnet werden muß.

Quelle: Filmwelt, Nummer 46, 11. November 1938