Friedl, Franz R.

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Franz R. Friedl

Franz René Friedl (Lebensrune.png 30. Mai 1892 in Oberkappel; Todesrune.png 5. Dezember 1977 in Berlin) war ein deutscher Komponist und Dirigent.

Leben und Wirken

Franz R. Friedl

Der Sohn eines Küfers besuchte das Gymnasium und ließ sich anschließend bei Rosé, Carl Flesch und Hugo Kaun künstlerisch ausbilden. Anschließend wirkte Friedl als Konzertmeister in Dortmund und in Dresden. Von 1923 bis 1926 war Franz Friedl Solobratschist am Teatro Colón in Buenos Aires, seit 1927 arbeitete der Oberösterreicher, der mehrfach auch das Pseudonym „Jacques Renée“ benutzte, als freischaffender Komponist und komponierte Kammermusiken, Ouvertüren, Unterhaltungs- und seit 1933 auch Filmmusiken.

Schon in jungen Jahren zeichnete sich seine musikalische Begabung ab. Er erlernte das Violinspiel und entwickelte sich zu einem der besten Geigenvirtuosen seiner Zeit. Noch als Minderjähriger gab er bereits im Ausland Konzerte, jedoch litt er schon mit 16 Jahren an Sehnenentzündungen an den Händen. Diese Berufskrankheit verschlimmerte sich im Laufe der Jahre dermaßen, dass er seine Karriere als Violinspieler und Konzertmeister beenden musste. Er blieb aber weiterhin der Musik verbunden und wirkte als Komponist und als Dirigent beim Rundfunkorchester Berlin. In dieser Zeit begann seine zweite Karriere als Komponist der Filmmusik vieler Filme. Sein Musikstil imponierte schließlich Propagandaminister Goebbels derart, dass er 1942 zum „Sachbearbeiter für Musik“ für die Wochenschau-Produktionen bestellt wurde. Der typische Sound der Wochenschau – von Goebbels oft als „Stählerne Romantik“ bezeichnet – wurde von Friedl „erfunden“. Goebbels Wunsch, die Wochenschau als nationalsozialistisches Gesamtkunstwerk in Bild, Ton und Sprache einer Hochkultur zu positionieren, haben Friedls Kompositionen voll entsprochen. Aber auch nach dem Krieg wurden diese Werke noch viele Jahre lang weiterverwendet. In Friedl s Schaffenszeit von 1921 bis 1958 entstand auch die Musik zu über 30 Filmen.[1]

Im Dritten Reich war Friedl einer der bestbeschäftigten Kinokomponisten Deutschlands und stellte sich auch mehrfach bei propagandistischen Filmen, wie „Der ewige Jude“, zur Verfügung. Zwischen 1942 und 1945 sorgte Friedl überdies für die Untermalungen von propagandistischen Beiträgen der deutschen Wochenschau. Darüber hinaus verfaßte Friedl auch eine Reihe von Partituren zu Kultur- und Dokumentarfilmen.

Nachkriegszeit

In den Anfangsjahren der DEFA war Friedl auch für die kommunistische Staatsfirma tätig. 1951 beendete der Komponist weitgehend seine Arbeit für den Kinospielfilm.

Familie

Franz Friedl wurde am 30. Mai 1892 als Sohn des Binderehepaares Johann und Franziska Friedl, geborene Boxleitner, in Oberkappel geboren. Er war somit ein Vetter der Franziska Luger, geb. Friedl, Mesnerehegattin zu Oberkappel sowie ein Onkel des ehemaligen Bezirksschulinspektors OSR Reinhold Friedl. Seiner ersten Ehe entstammte eine Tochter. Die Ehe wurde aber geschieden und er heiratete noch einmal. Seinen Geburtsort Oberkappel besuchte er nur selten. Hermann Friedl ist sein Vetter und Björn Stenvers ist der Enkel seiner einzigen Tochter.

Mitgliedschaften

Filmographie

Musik
Musikalische Leitung
Musik-Bearbeitung

Literatur

Fußnoten

  1. Franz (René) Friedl, Musiker, in: „Oberkappler Zeitung – Regionalinformation rund um Oberkappel“, September 2013, S. 17–18