Luckenwalde
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Mark Brandenburg |
Landkreis: | Teltow-Fläming |
Provinz: | Brandenburg |
Einwohner (2009): | 20.637 |
Bevölkerungsdichte: | 441 Ew. p. km² |
Fläche: | 46,75 km² |
Höhe: | 48 m ü. NN |
Postleitzahl: | 14943 |
Telefon-Vorwahl: | 03371 |
Kfz-Kennzeichen: | TF (auslaufend LUK) |
Koordinaten: | 52° 5′ N, 13° 10′ O |
Luckenwalde befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Brandenburg |
Bürgermeister: | Elisabeth Herzog-von der Heide (SPD) |
Luckenwalde ist eine deutsche Kreisstadt im Kreis Teltow-Fläming in Brandenburg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Luckenwalde liegt etwa 50 Kilometer südlich der Berliner Stadtgrenzen in einer Bucht des Baruther Urstromtals, welches hier weit nach Süden ausgreift und mit einer unscharfen Grenze bei Kloster Zinna in den weiter südlich gelegenen Fläming übergeht. Luckenwalde lag am Kreuzungspunkt zweier wichtiger Straßen. Der Salztransport aus Halle in Richtung Berlin lief über Luckenwalde.
Durch Luckenwalde fließt die Nuthe. Diese führte oft zu Hochwasser im Luckenwalder Stadtgebiet oder der Umgebung, die letzte große Überflutung in der Stadt war 1941. Daher wurden Wehre und Kanäle angelegt und der Flußlauf begradigt. Einige Kanäle sind der Königsgraben, der Röthegraben durch den Park und der Dämmchengraben. Im Mittelalter war die Nuthe mit Kähnen von Luckenwalde bis zur Mündung in die Havel schiffbar. Der Fluß war damals bis zu 40 Meter breit. Heute ist die Nuthe im Luckenwalder Stadtgebiet durch die meliorativen Maßnahmen auf einen zwei Meter breiten und einen halben bis 1 Meter tiefen Fluß kanalisiert.
Gliederung
Zu Luckenwalde gehören die zwei Ortsteile Frankenfelde und Kolzenburg.
Hinzu kommen die Wohnplätze Elsthal, Lindenberg, Neu Frankenfelde, Vor dem Baruther Tor und Vor dem Trebbiner Tor.[1]
Geschichte
Ältere Zeit
Die Anwesenheit von Menschen in dieser Gegend ist durch archäologische Funde in der Umgebung seit der mittleren Steinzeit (Mesolithikum) belegbar. In der Römischen Kaiserzeit (etwa ab Christi Geburt) war die Gegend von Luckenwalde Siedlungsgebiet der germanischen Semnonen. Burgunden durchzogen das Gebiet auf ihren Streifzügen. Das vergleichsweise dünn besetzte Gebiet um Plane, Nieplitz und Nuthe gehörte wahrscheinlich zum Siedlungsgebiet der Heveller.
Die Burganlage wurde am 28. Dezember 1216 erstmals urkundlich erwähnt. Sie bildete das Zentrum eines Burgwardbezirks. Der noch heute existente Marktturm war ein Teil jener Burganlage. 1285 kaufte das Zisterzienserkloster Zinna den Ort und die Burg. Bis dahin waren diese im Besitz der magdeburgischen Ministerialen von Richow gewesen.
Der Erzbischof Gunther von Magdeburg bestätigte jedoch am 9. Januar 1430 das Brau- und das Handelsrecht. Damit erhielt Luckenwalde erste Stadtrechte. 1471 wird erstmals ein Bürgermeister erwähnt. 1540 erhält Luckenwalde sein erstes Stadtwappen. Luckenwalde erhält das Privileg eines zweiten Marktes 1562.
Jüngere Zeit
Seit 1680 gehörte die Stadt zum brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg und bildete als eine Exklave einen eigenen Kreis. 1772/73 kam es zu einem innerpreußischen Gebietstausch, wodurch Luckenwalde aus dem Herzogtum Magdeburg ausschied und dafür der Ziesarsche Kreis zu Magdeburg kam.
Nach dem großen Stadtbrand in Gera zogen 1780 und 1781 24 Tuchmacherfamilien nach Luckenwalde. Es entstand eine 'Große Fabrik', aus der später der Betrieb Volltuch hervorging. 1808 erhält Luckenwalde durch die Städtereform des Freiherrn vom Stein endlich komplette Stadtrechte. 1875 stellten sich einige Tuchfabrikanten auf die Hutproduktion um und wurden zur Konkurrenz für die Hutstadt Guben.
Nachdem sie 1841 an die Bahnlinie Berlin-Halle, die Anhalter Bahn, angeschlossen wird, wuchs die Stadt weiter. Mitte des 19. Jahrhunderts war Luckenwalde ein Industriezentrum, man zählte 1858 15 öffentliche Gebäude, 736 Wohnhäuser und 1169 Wirtschaftsgebäude.
Sonstiges
Theodor Fontane besuchte die Stadt und widmete ihr in den Wanderungen durch die Mark Brandenburg das eigene Kapitel Luch im Wald. Es gibt eine Gedenktafel auf dem Marktplatz, die an Fontane erinnert. Außerdem veranstaltet der Heimatverein Fontane-Lesungen.
Bekannte, in Luckenwalde geborene Personen
- Albert Boenicke (1882–?), Präsident des Landesfinanzamtes in Berlin
- Otto von Hentig (1852–1934), Jurist und Politiker