Ludwig der Jüngere
Ludwig III. der Jüngere ( um 835 20. Januar 882 in Frankfurt am Main) war der zweite Sohn von Ludwig dem Deutschen und Hemma.
Wirken
Ihm wurde bei der Reichsteilung seines Vaters 865 das größte ostfränkische Teilreich zugewiesen, das aus der ostfränkischen Francia (= Franken), Sachsen und Thüringen bestand; 870 kam mit dem Vertrag von Meersen auch das östliche Lotharingien hinzu. In all diesen Gebieten übernahm er nach dem Tod seines Vaters 876 die Herrschaft.
In der Schlacht bei Andernach am 8. Oktober 876 schlug er den westfränkischen König Karl den Kahlen und beendete dessen Expansionsversuche nach Lothringen.
Mit den Enkeln Karls des Kahlen, Ludwig III. und Karlmann, kam es 880 zum Vertrag von Ribemont, durch den Ludwig auch die Herrschaft über das westliche Lotharingien erhielt.
Nach dem Tode seines Bruders Karlmann 880 bekam Ludwig außerdem die Herrschaft über das ostfränkische Teilkönigreich Bayern.
Ludwig der Jüngere starb ohne überlebende männliche Nachkommen; daher fiel sein Herrschaftsgebiet bei seinem Tode an seinen Bruder Karl III. den Dicken (ostfränkischer Teilkönig in Alemannien, italienischer König und Kaiser). Er wurde im Kloster Lorsch begraben.
Ludwigs Verlöbnis mit der Tochter des Seneschalls Adalhard wurde 865 auf Druck seines Vaters wieder aufgelöst. Er heiratete vor dem 29. November 874 Liutgard von Sachsen († 17. oder 30. November 885), eine Tochter des Grafen Liudolf aus dem Haus der Liudolfinger; sie wurde in Aschaffenburg beerdigt.
Nachkommen
Ludwig und Liutgard hatten zwei Kinder:
Darüber hinaus hatte er einen unehelichen Sohn, Hugo ( wohl 855/860; Februar 880).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Karlmann | Ostfränkischer König | Karl III. der Dicke |