Konrad I. (Ostfrankenreich)
Konrad I. ( um 881; gefallen 23. Dezember 918 in Weilburg; beerdigt in Fulda) war seit 906 Herzog von Franken und regierte von 911 bis 918 als deutscher König. Es handelt sich bei ihm um den ersten Herrscher, der nicht nur als ostfränkischer, sondern als deutscher König betrachtet wird. Die Regierungszeit Konrads gehört zu den quellenärmsten der Zeit. Die Geschichtswerke der ottonischen Zeit werten Konrads Regierung durchgängig positiv.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Wahl
Nach dem Tode Ludwigs (IV.) wählten die ostfränkischen Edlen am 10. November 911 in Forchheim bei Bamberg Konrad aus dem Hause der Konradiner, des mächtigsten fränkischen Geschlechtes aus dem Gebiet des heutigen (bayerischen) Frankens, zum ersten König. An der Wahl waren Sachsen, Alemannen und Bayern beteiligt. Man kann also mit einem gewissen Recht bereits von einer deutschen Königswahl reden.
Mit der Entscheidung für Forchheim stellten sich die Großen und der neue König in die ostfränkische Reichstradition. Der wohl wichtigste Fürsprecher dieser Wahl war Erzbischof Hatto von Mainz, der bedeutendste geistliche Amtsträger im ostfränkischen Reich. Auch Salomo von Konstanz, der die Schwäche des Kindkönigs Ludwig beklagt hatte, dürfte zu Konrads Förderern gehört haben. Nicht beteiligt waren jedoch die Lothringer, die den westfränkischen König Karl den Einfältigen als ihren Herrn anerkannten.
Herrschaft
Konrad versuchte, sich der anbahnenden Auflösung des fränkischen Reichsverbandes entgegenzustellen und wieder die Herrschaft im ganzen Reich auszuüben. Seine siebenjährige Regierungszeit ist hauptsächlich durch die Konflikte mit den (weiteren) ostfränkischen Herzögen (duces) der einzelnen Teilreiche und durch die Ungarneinfälle geprägt.
Tod
Konrad fiel im Kampfe bei Weilburg. Trotz harter Kämpfe mit den Sachsen bestimmte er den sächsischen Herzog Heinrich zu seinem Nachfolger und sicherte so Fundament und Einheit des ostfränkisch-deutschen Imperiums.
Familie
Verheiratet war er mit Kunigunde von Schwaben, der Witwe des bayerischen Markgrafen Liutpold. Die Ehe zwischen Konrad und Kunigunde blieb kinderlos.
Siehe auch
Literatur
- Heinrich Friedrich Theodor Kohlrausch, Heinrich Schneider: Bildnisse der deutschen Könige und Kaiser. Von Karl dem Großen bis Franz II. nach Siegeln, Münzen, Grabmälern, Denkmälern und Original-Bildnissen gezeichnet; nebst charakteristischen Lebensbeschreibungen derselben, Erste Abtheilung in 8 Heften von Karl dem Großen bis Maximilian I., 1844 (PDF-Datei)
- Robert Holtzmann: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit (900–1024), 6. Auflage, München 1979, ISBN 3-7667-0478-8
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Ludwig das Kind | Ostfränkischer König 911-918 |
Heinrich I. |
Konrad I. • Heinrich I. • Otto I. der Große • Otto II. • Otto III. • Heinrich II. • Konrad II. • Heinrich III. • Heinrich IV. • Heinrich V. • Lothar von Süpplingenburg • Friedrich I. Barbarossa • Heinrich VI. • Philipp von Schwaben • Otto IV. von Braunschweig • Friedrich II. Roger • Heinrich VII. (Stauferkönig) • Konrad IV. • Konradin • Heinrich Raspe • Wilhelm von Holland • Alfons der Weise • Richard von Cornwall • Rudolf von Habsburg • Adolf von Nassau • Albrecht I. • Heinrich VII. • Friedrich der Schöne • Ludwig IV. der Bayer • Karl IV. • Wenzel • Ruprecht • Sigismund • Albrecht II. • Friedrich III. von der Steiermark • Maximilian I. • Karl V. • Ferdinand I. • Maximilian II. • Rudolf II. • Matthias • Ferdinand II. • Ferdinand III. • Leopold I. • Joseph I. • Karl VI. • Karl VII. Albrecht • Franz I. Stephan • Joseph II. • Leopold II. • Franz II.