Mader, Wilhelm

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Lichtbild Wilhelm Maders

Ernst Friedrich Wilhelm Mader (* 1. September 1866 in Nizza; † 30. März 1945 in Bönnigheim) war ein deutscher Schriftsteller von Zukunfts- und Abenteuerromanen.

Leben

Wilhelm Mader wurde 1866 als viertes Kind der aus Stuttgart stammenden Eheleute Philipp Friedrich Mader (geb. am 24. April 1832) und Mathilde Moser in Nizza geboren, wo der Vater als Pfarrer die deutsch-evangelische Gemeinde betreute. Mit zehn Jahren kam er ins dortige Lyzeum. Auf dem Gymnasium in Heilbronn, wohin ihn dann sein Vater schickte, konnte er dann nach einem Jahr Oberprima die Reifeprüfung ablegen. Anschließend studierte er in Tübingen Theologie. Schon als Student dichtete und verfaßte er dann Beiträge vor allem für die Zeitschrift „Über Land und Meer“. Der Versuch, beim Verlag Cotta ein Gedichtbändchen herauszubringen, schlug allerdings fehl. In Tübingen wurde er dann Mitarbeiter der „Fliegenden Blätter“ und der „Meggendorfer Blätter“. 1893 heiratete er die Tochter des Pfarrers Fischer in Eberstadt bei Weinsberg. Der Geburt der ersten Tochter 1895 folgte 1897 der Ruf an die Pfarrei Eschelbach im Waldenburger Patronat, wo Mader zwanzig Jahre als Seelsorger tätig war und eine rege schriftstellerische Tätigkeit entfaltete, die zunächst in mehreren Dramen und einigen Schwänken in schwäbischer Mundart ihren Niederschlag fand. Dann folgten kleinere Erzählungen für das „Neue Universum“, aus denen später einige seiner Jugendbücher entstanden.

Ab 1920 erschienen dann seine Bücher beim Union-Verlag, auch die schon früher veröffentlichten in neuen Ausgaben. Ähnlichkeiten zu den Abenteuererzählungen Karl Mays und dessen Erzähltechnik sind in fast allen Bänden von Wilhelm Mader zu erkennen. Zudem schuf er eine neue Mischung aus Abenteuerbuch und technisch-utopischer Erzählung in Anlehnung an die früheren Werke von Jules Verne. Eine besondere Note erhalten Maders Erzählungen auch durch die Einflechtung von Mythen und Sagen, die um 1900 im Rahmen einer einsetzenden populärwissenschaftlichen Bildungsliteratur vor allem durch die verstärkten Forschungen zur Vorgeschichte neues Interesse fanden. So entdecken zwei deutsche Jungen im Urwald Südamerikas das Wunderland El Dorado (1903), in dem sich die Reste der indianischen Ureinwohner in einem zurückgezogenen Inkastaat von der übrigen Welt isoliert haben. Im Buch „Der letzte Atlantide“ (1923) wird von den Abenteuerreisenden eine vergangene Kultur entdeckt und in der geheimnisvollen Messingstadt werden Erfindungen vorgestellt, die zur Zeit der Entstehung der Bücher Wilhelm Maders noch am Anfang ihrer Entwicklung standen oder noch in weiter Ferne lagen, aber als Errungenschaften der haushoch über der bekannten Zivilisation stehenden Kultur der Atlantiden ausgegeben werden.

Viele seiner Werke erreichten bis 1945 hohe Auflagen, erlebten jedoch danach keine Neuauflagen mehr oder wurden stark verkürzt und verstümmelt herausgegeben, um das kollektive Gedächtnis des deutschen Volkes nachhaltig zu zerstören. Nachdem 1943 sein Stuttgarter Haus bei einem anglo-amerikanischen Luftangriff zerstört wurde, zog er mit seiner Frau nach Bönnigheim zu einer seiner Töchter, wo er wenige Monate nach seiner Frau verstarb.

Werke (Auswahl)

Abenteuerliteratur

Romane mit Schauplatz Afrika

  • Im Lande der Zwerge
  • Nach den Mondbergen, späterer Titel „Ins dunkle Afrika“
  • Oranjehof
  • Flucht aus dem Sudan
  • Die Helden von Ostafrika (bestehend aus 3 Bänden: „Am Kilimandjaro“, „Vom Pangani zum Rowuma“ und „In unbekannte Fernen“)
  • Im Kampf um Recht und Freiheit - Erlebnisse des schwäbischen Dichters Michael Mäusle und der Familie Rijn im Burenkriege 1899/1902
  • Die Fremdenlegionäre
  • Die Messingstadt, späterer Titel „Das Geheimnis der Sahara“
  • Ophir, späterer Titel „Der Schatz des Halim Pascha“
  • Die Schlacht bei Tanga. Erzählung aus dem Weltkrieg, 1938

Romane mit Schauplatz Südamerika

  • El Dorado, späterer Titel „Auf den Spuren der Inkas“

Romane mit Schauplatz Australien, Ozeanien und Südpol

  • Der König der Unnahbaren Berge
  • Im Weltmeer verirrt - seltsame Abenteuer in der Südsee
  • Im Eis des Südpols

Märchen

  • Kronenmärchen (1924 im Aue-Verlag erschienen)
  • Es stand ein Schloß am blauen Meer: 6 Märchengeschichten, 1933

Lieder (Auswahl)

  • Lieder aus dem Schwabenland (1932 im Eigenverlag erschienen)

Zukunftsromane

Mader - Der letzte Atlantide.jpg

Mit dem Buch „Wunderwelten“ (1911) wandte er sich der Zukunftsliteratur zu und schrieb zudem noch zwei weitere Romane, die eine zusammenhängende Geschichte bilden und beide am Südpol spielen. Diese Romane heißen „Die tote Stadt“ (Teil 1, 1923) und „Der letzte Atlantide“ (Teil 2, 1923).

  • Wunderwelten. Erzählung für Deutschlands Söhne und Töchter (1911) (PDF-Datei)
  • Die tote Stadt (1923)
  • Der letzte Atlantide (1923)

Weiteres

  • Führer durch Nizza und Umgebung, 1892
  • 16 deutsche Kriegslieder, 1914

Verweise

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Mader - Leben und Werke. Gedenkblatt zum 60. Geburtstag mit Stimmen und Urteilen aus der Presse und aus den Leserkreisen, Union Dt. Verlag-Ges. 1926