Mandelson, Peter

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Peter Mandelson (2007)
Peter Mandelson nach einem Gespräch mit Gordon Brown in Downing Street Nummer 10
The Jewish Chronicle vom 17. Januar 1896. Die wichtigsten Artikel über den Zionismus, geschrieben von Theodor Herzl

Peter Benjamin Mandelson (* 21. Oktober 1953 in London) ist ein jüdischer Politiker der Labour Party. Er war EU-Kommissar (2004-2008), sowie Wirtschaftsminister von Großbritannien (2008-2010).

Werdegang

Herkunft

Peter Benjamin Mandelson, jüdisch, wurde am 21. Oktober 1953 in London als Sohn des Werbemanagers George Mandelson und seiner Frau Mary, geb. Morrison, geboren und wuchs in einer politisch engagierten Familie mit Labour-Tradition auf. Seine Mutter arbeitete lange in der Partei mit, sein Großvater Herbert Morrison war unter Winston Churchill Sozialminister und unter Clement Attlee Vize-Premier, kurze Zeit auch Außenminister.

Ausbildung

Peter Mandelson besuchte die Hendon Senior High School und studierte 1973-1976 am St. Catherine's College in Oxford Politische Wissenschaften, Philosophie und Volkswirtschaft.

Wirken

Aus Protest gegen den Vietnamkrieg der Vereinigten Staaten und dessen Unterstützung durch die Labour Partei wechselte er 1971 von den Jungsozialisten zu den Jungkommunisten. Während des Studiums kehrte er jedoch zu Labour zurück und war bis 1980 Vorsitzender des British Youth Council. Erste Berufserfahrung sammelte Mandelson 1977-1978 im Wirtschaftsdepartment des Trade Union Congress (TUC). 1979-1982 gehörte er dem Rat des Londoner Stadtteils Lambeth an.[1]

Karriere im Vereinigten Königreich

Peter Mandelson gilt als einer der Hauptarchitekten beim Umbau der Labour Party zu "New Labour". Er war zweimal Minister und wurde zweimal zum Rücktritt gezwungen.

Im Jahre 1985 wurde er der Direktor der Kommunikation (Director of Communications) der Labour Party. Diese Position hatte er inne bis er 1990 als Kandidat für einen sicheren Labour-Parlamentssitz aufgestellt wurde. Diesen Sitz erhielt er dann auch bei den Parlamentswahlen von 1992.

Mandelson hatte großen Einfluss bei der Wahl Tony Blairs zum Parteivorsitzenden 1994 und wurde einer der Verbündeten Blairs. Er wurde Wahlkampfleiter der Labour Party bei den Parlamentswahlen von 1997, die für Labour zu einem erdrutschartigen Erfolg wurde. Danach wurde er Minister ohne Geschäftsbereich in der Regierung Blair, wo er die Verantwortung für den Millennium Dome hatte. Peter Mandelson wurde seither "Prinz der Dunkelheit" genannt, weil er angeblich mit trickreichen Machenschaften die Labour-Partei umgestaltete und so den Wahlsieg von 1997 ermöglichte,[2] sein politischer Spitzname ist auch «Mr. Super Spin».

1998 wurde er Minister für Handel und Industrie, musste aber wegen eines Skandals um einen geheimem Kredit zurücktreten.

Im Oktober 1999 kehrte er als Nachfolger für Mo Mowlam als Minister für Nordirland ins Kabinett zurück, musste jedoch im Jahre 2001 erneut wegen einer Affäre um die britische Staatsbürgerschaft eines Inders, dessen Familie bei der Finanzierung des Millennium Domes eine wichtige Rolle gespielt hatte, zurücktreten.

2004 wurde er von Tony Blair in die Europäische Kommission entsandt. José Manuel Durão Barroso, der Kommissionspräsident, ernannte ihn zum Handelskommissar, damit ist er für die Europäische Handelspolitik zuständig.

Der britische Premierminister Gordon Brown hatte im Oktober 2008 überraschend EU-Handelskommissar Peter Mandelson zu seinem neuen Wirtschaftsminister ernannt. Mandelson ist ein enger Gefolgsmann des früheren Premiers Tony Blair und gilt eigentlich als Gegner Browns. Die Berufung ist umso spektakulärer, weil Brown nach seiner Amtsübernahme im vergangenen Jahr einen dicken Strich unter die Ära Blair gezogen hat.[3]

Post-Privatisierung

Im Streit um die Privatisierung der britischen Post bekommt die Londoner Regierung kräftigen Widerstand zu spüren. Hunderte Beschäftigte demonstrierten gegen die Pläne: “Royal Mail Not For Sale!” – Für Gewerkschafter wie Dave Ward steht die Post nicht zum Verkauf: “Wirtschaftsminister Mandelson und Premier Brown drohen Postbeschäftigten im ganzen Land, daß sie ihre Pensionen verlieren, wenn sie die Privatisierung nicht unterstützen – und da geht es nicht nur um eine Teilprivatisierung!” Auch viele Abgeordnete der regierenden Labour-Partei sind dagegen. Mehr als ein Drittel von ihnen unterzeichnete eine entsprechende Petition. Doch Wirtschaftsminister Peter Mandelson ist fest entschlossen: “Die enzige Rettung des Pensionsfonds der Royal Mail ist, wenn die Regierung zahlt. Das wird sie aber nur tun, wenn es einen Minderheitseigner gibt, der uns hilft, das Unternehmen zu modernisieren.” Als Interessent gilt die niederländische TNT-Gruppe. Im Pensionsfonds klafft Loch von fast sieben Milliarden Euro. Gleichzeitig sinken wegen neuer Wettbewerber die Gewinne. Auch die Post-Führung hofft auf privates Kapital. Die will Regierung ein Gesetz zur Privatisierung ins Oberhaus einbringen. Die Gewerkschaften drohten mit Streiks. [4]

Mitgliedschaften

Mandelson ist Bilderberger.

Privates

Sein Vater war der Werbe-Unternehmer bei der Londoner jüdischen Zeitung The Jewish Chronicle. Gegründet im Jahre 1841, ist sie die älteste kontinuierlich erscheinende jüdische Zeitung der Welt.

Mandelson gehört nach einer Umfrage in Großbritannien zu den einflussreichsten homosexuellen Männern in Europa.[5]

Verweise

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 07/2009
  2. "Prinz der Dunkelheit" - Die trickreichen Machenschaften der Labour-Partei, 05.10.2008
  3. Brown holt «Mr. Super Spin» zurück, 03.10.2008
  4. Großbritannien - “Not For Sale”: Proteste gegen Post-Privatisierung, euronews.net, 25. Februar 2009
  5. Pinknews Ian McKellen ranked most influential gay man