Dröge, Markus

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Markus Dröge (* 16. Oktober 1954 in Washington D.C.) ist ein deutscher evangelischer Theologe; Bischof der Ev. Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Werdegang

Markus Dröge wurde am 16. Oktober 1954 in Washington D.C. (U.S.A.) geboren. Als Diplomatensohn wuchs er in Washington, Bonn, Paris und Brüssel auf. Dort besuchte er auch die Schulen, bevor er nach dem Zivildienst ein „Freiwilliges Missionarisches Jahr“ beim Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) in einer therapeutischen Wohngemeinschaft für Drogenabhängige absolvierte. Anschließend studierte Dröge Evangelische Theologie in Bonn, München und Tübingen. 1994-1999 verfasste er neben dem Pfarramt seine Dissertation über evangelisches Kirchenverständnis in Heidelberg. 2002-2004 absolvierte Dröge eine Ausbildung als Systemischer Berater beim Institut für Familientherapie in Weinheim.

Wirken

Ab 1983 war Markus Dröge Vikar in der Gemeinde Koblenz-Mitte, ab 1985 Pfarrer in der Gemeinde Koblenz-Karthause. 1994 kehrte er als Pfarrer wieder in die Gemeinde Koblenz-Mitte zurück. Daneben übernahm er kreis- und landeskirchliche Leitungsfunktionen. Nach seiner Dissertation 1999 übernahm er einen Lehrauftrag für Systematische Theologie an der Universität Koblenz-Landau. Seit November 2004 stand er als Superintendent an der Spitze des Evangelischen Kirchenkreises Koblenz, eines der flächengrößten Kirchenkreise der rheinischen Kirche.

Am 15. Mai 2009 wurde Dröge als Nachfolger von Wolfgang Huber zum Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz mit Sitz in Berlin gewählt und am 14. November 2009 in sein neues Amt eingeführt.

Im März 2012 forderte Dröge ein stärkeres Verantwortungsgefühl in der Integrationsdebatte von Moslems, Juden und Ausländern, auch die Fehler nach den Taten des sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrunds“ dürften sich nicht wiederholen.[1]

Im Oktober 2012 beklagte er, daß Osteuropabanden mit zwölf Leichen beladenen Transporter gestohlen hatten. Dröge hatte die ausländischen Täter über die Medien dazu aufgerufen, den Bestattungswagen zurückzugeben, damit die Angehörigen die Verstorbenen bestatten können.[2] (→Ausländerkriminalität)

Ende Oktober 2012 erklärte er, Berlin verdankt seinen Charakter der Zuwanderung — Vielfalt an Traditionen, Kulturen und Religionen schenken der Stadt „Vitalität und Dynamik“. Des Weiteren forderte Dröge für das Leben in einer pluralistischen Gesellschaft mehr „Mut zur Toleranz“.[3]

Markus Dröge bot im November 2012 verstorbenen Moslems evangelische Friedhofsflächen in Berlin und Brandenburg an.[4] Nach der Masseneinwanderung von Fremden beklagte Dröge im Mai 2013 die „Wohnungsnot“ in Berlin.[5] Im Oktober 2013 forderte er mehr ausländische „Flüchtlinge“ in die BRD zu holen.[6]

„Gegen Rechts“

Dröge forderte im November 2012 eine noch allumfassendere Agitation der evangelischen Kirche „gegen Rechts“.[7] 2013 bezeichnete er die evangelische Kirche im Nationalsozialismus als „Täter“.[8]

Mitgliedschaften

Familie

Dröge ist verheiratet und hat drei Kinder.

Verweise

Fußnoten

  1. rbb, 18. März 2012: Dröge fordert Aufklärung über rechte Drohbriefe. Unbekannte hatten insgesamt fünf Schreiben an verschiedene Gemeinden in Berlin geschickt. Darin werden Moslems, Juden und Ausländer unter Androhung von Gewalt aufgefordert, Deutschland zu verlassen.
  2. Diebstahl eines mit zwölf Leichen beladenen Transporters in Hoppegarten (Märkisch-Oderland) hat die polnische Polizei die Täter in Posen ermittelt. Zwei Männer (Dawid J., Radosław B.) wurden festgenommen. Sie sollen in drei Autodiebstähle in Deutschland verwickelt sein, darunter in den Diebstahl des Leichentransporters in Hoppegarten. Nach zwei weiteren Männern (Tomasz Sporny, Maks Skibicki) werde gefahndet. Die Toten sollten in ein Krematorium nach Meißen (Sachsen) gebracht worden. Doch in der Nacht ... schlichen sich die Autodiebe auf den Parkplatz eines Gewerbegebietes in Hoppegarten (bei Berlin), knackten die Autos. Der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge hatte die Diebe zuletzt aufgerufen, den Bestattungswagen zurückzugeben, damit die Angehörigen die Verstorbenen bestatten können.
  3. welt.de, 28. Oktober 2012: Die Stadt Berlin wäre nach Einschätzung des evangelischen Landesbischofs Markus Dröge ohne immer neue Zuwandererbewegungen nicht das, was sie heute ist. Zugleich stehe der Geschichte des Zusammenlebens aber auch eine abgründige Geschichte der Ausgrenzung, Verfolgung, Verschleppung und Vertreibung gegenüber, erinnerte Dröge und forderte für das Leben in einer pluralistischen Gesellschaft „Mut zur Toleranz“.
  4. abendblatt.de, 20. November 2012: Evangelische Kirche bereit zu Grabflächen für Muslime.
  5. rbb, 20. Mai 2013: Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge hat die Wohnungssituation in der Hauptstadt angeprangert. In seiner Pfingstpredigt mahnte er besonders der „Verdrängungsdruck“ an. „Es ist ein Menschenrecht“ — Berlin braucht rund 10.000 neue Wohnungen im Jahr. Geplant sein ein Volumen von 750 Millionen Euro.
  6. tagesspiegel.de: Dröge hatte am 17. Oktober 2013 mit den hungerstreikenden „Protestflüchtlingen“ am Brandenburger Tor gesprochen. Dröge forderte eine „humanere Flüchtlingspolitik“ und will zwischen den Flüchtlingen und der Politik vermitteln — Zitat: „Die Menschen sind verzweifelt, und wir müssen ihren Hilferuf ernst nehmen. Wir machen uns große Sorgen um ihre Gesundheit und um ihr Leben. Es ist höchste Zeit, eine humane Einwanderungspolitik zu entwickeln“.
  7. rbb, 14. November 2012: Die Kirche müsse „eindeutig Flagge zeigen“, verkündete Dröge auf der Herbstsynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am 14. November 2012 in Berlin. Als Teil der Zivilgesellschaft dürfe es die Kirche nicht zulassen, daß „rechtextreme Propaganda“ Raum bekomme. Auf der Herbstsynode 2012 ist der Umgang der Kirche mit sogenannten „rechtsextremistischen“ (d. h. prodeutschen) Einstellungen in den eigenen Reihen einer der Schwerpunkte. Die Landessynode ist das höchste Leitungsgremium der EKBO. Die 122 Mitglieder vertreten rund 1,1 Millionen Protestanten in der Hauptstadtregion.
  8. Die Kirche sei in der Zeit des Nationalsozialismus „in vielen Fällen selbst zum Täter geworden“, sagte Dröge am 2. Februar 2013 dem rbb. Am 3. Februar 1933 hatte in der Marienkirche in Berlin-Mitte der erste große Dankgottesdienst der evangelischen Deutschen Christen zur Ernennung von Hitler zum Reichskanzler stattgefunden.
  9. Der evangelische Bischof Markus Dröge kam mit dem Regierenden Bürgermeister Wowereit zu einem Spitzentreffen zusammen. Danach traten beide vor die Presse. Klaus Wowereit klopfte sich auf die Schulter und erklärte, das neue Fach „Ethik“ habe den Religionsunterricht nicht verdrängt, wie es von der Kirche befürchtet worden war. Bischof Dröge verteidigte sich auffällig schwach. Er ging nicht zum Gegenangriff über.