Stinnes, Mathias

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Mathias Gustav Gotthold Leo Stinnes (Lebensrune.png 27. Juni 1910 in Mülheim an der Ruhr; Todesrune.png ?) war ein deutscher Angehöriger der SS, Mitarbeiter der Abwehr sowie des SD, Unternehmer und Sportler.

Leben

Mathias Stinnes, Sohn des wohlhabenden Kaufmannes Kommerzienrat Carl Gustav Stinnes (1863–1923) und dessen Gemahlin Désirée, geb. Scholz (1886–1936), studierte zwei Jahre an der Oxford University in England, aber auch in München und Berlin. Nach dem Tod der Eltern, insbesondere der Mutter, brach er sein Studium ab und arbeitete zwei Jahre für eine britische Firma in Berlin.

SS und Abwehr

Stinnes, Urenkel von Mathias Stinnes (1790–1845), der 1808 den Grundstein für das Familienunternehmen gelegt hatte (und die Redewendung „Reich wie Stinnes“ prägte), das erfolgreich im (Kohlen-)Handel und Bergbau tätig war (die spätere Stinnes AG) und Vetter des Großindustriellen Edmund Stinnes (Mitglied des Ehrenpräsidiums des Deutschen Herrenklubs), war seit 1934 Freiwilliger der SS (Kraftfahrsturm der Motor-SS in Berlin), arbeitete dann von 1935 bis 1938 für den SD in Garmisch-Partenkirchen (der SD stufte ihn als „Phantast“ ein, wenn auch gebildet und politisch zuverlässig), übernahm 1935 und 1936 Aufträge für die Abwehr in Moskau, bei den Olympischen Sommerspielen 1936, in den ehemaligen Schutzgebieten in Afrika und weitere. Er hatte 1939 eine kurze Ausbildung in der Abwehrkampfschule „Quenzgut“ erhalten.

Der Familienanteil der „Hugo Stinnes Corporation“ wurde 1941 als Feindvermögen von den Vereinigten Staaten beschlagnahmt,[1] dies war auch ein finanzieller Einschnitt für Mathias Stinnes, der bis dann große Summen an die Schutzstaffel gespendet hatte.

Kriegsende

Er wohnte mit Gattin „Tucki“ in der Gsteigstraße 40, wurde im April 1945 von den Amerikanern festgenommen, nach kurzer Zeit entlassen, versteckte auf Bitten von Lüder von Blücher Oberst Franz Wilhelm Pfeiffer, wurde im Oktober 1945 im Zusammenhang mit dem „Raubgold“ erneut verhaftet, im Mai 1946 entlastet und entlassen.

Argentinien

1947 siedelte er nach Argentinien über, wo sich Pfeiffer schon befand. Stinnes hatte hier einen guten namen, denn die „Hugo Stinnes Limitada“ in Buenos Aires vertrat den Konzern in ganz Südamerika. Der britische Offizier und Schriftsteller William Stanley Moss reiste nach Argentinien, um für sein 1956 erschienenes Buch Gold Is Where You Hide It; What Happened to the Reichsbank Treasure? zu recherchieren. Er wohnte neben Stinnes, den er auch oft befragte. Die beiden wurden Freunde.

Mathias Stinnes wurde Rennrodler (in Argentinien erhielt er den Spitznamen Matiás). Er war mit einem Alter von 53 Jahren und 217 Tagen der älteste Teilnehmer an den Olympischen Winterspielen 1964 in Innsbruck. Er konnte den erstmals ausgetragenen Wettbewerb im Einsitzer jedoch nicht beenden und schied aus dem Wettkampf aus. Stinnes war auch für den Einsitzer-Rennrodelwettbewerb bei den Olympischen Winterspielen 1968 in Grenoble qualifiziert und gemeldet, trat jedoch beim Wettkampf nicht an.

Familie

Ob Mathias Stinnes (Lebensrune.png 2. Juni 1941; Todesrune.png 14. Januar 2016 in Hamburg) der Sohn des Rennrodlers war, ließ sich nicht mit Sicherheit ermitteln, ist aber anzunehmen. Stinnes war Unternehmer (7. Generation Hugo Stinnes AG), lange Jahre Vorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung MIT im Nordosten und letzter aktiver Geschäftsmann der Familie Stinnes, die Anfang des 20. Jahrhunderts einen der größten Handels- und Industriekonzerne Deutschlands besaß. Er war zuletzt noch Geschäftsführer der Hugo Stinnes GmbH & Co KG mit Sitz auf Burg Schlitz, wo er nach 1990 ein Luxushotel gekauft hatte. In Mecklenburg-Vorpommern betrieb Stinnes nach 1990 mehrere Firmen, wie eine Spedition, ein Flugzeugwerk und eine private Eisenbahnfirma in Neubrandenburg, die inzwischen verkauft oder wieder geschlossen wurden. Stinnes hatte sich zudem beim Sportclub Neubrandenburg und bei einer Flugsportgruppe in Laage engagiert. Seine Urne wurde nach dem Willen seiner Familie in der Familiengruft in Mülheim an der Ruhr beigesetzt. Anfang Februar 2016 wurde eine öffentliche Trauerfeier auf einem Friedhof in Hamburg abgehalten.[2]

Fußnoten

  1. Spiegel.png  Umerziehungsliteratur: ArtikelDie Aktien vom Delaware, Der Spiegel, 24/1957,
  2. Unternehmer Mathias Stinnes gestorben, Die Welt, 20. Januar 2016