Merian, Matthäus (der Ältere)

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Matthäus Merian der Ältere.jpg

Matthäus [Matthaei] [Matthaeus] Merian der Ältere (Lebensrune.png 22. September 1593 in Basel; Todesrune.png 19. Juni 1650 in Langenschwalbach) war ein deutscher Kupferstecher und Verleger.

Leben

Er brachte ein gewaltiges Werk auf den Weg, die „Topographia Germaniae“, die seine Söhne nach seinem Tod auf 30 Bände anwachsen ließen. Das Wort „Merian“ steht heute für Reisebücher mit Lektüren über Städte und Regionen. Er wollte den Nachkommen vor Augen führen, das was nach dem Dreißigjährigen Krieg „noch stehet, zu erhalten, was gefallen, wider auffzurichten, und was verlohren, wider zu bringen“. Durch den Krieg sei manche „schöne Gestalt so häßlich zugerichtet worden, daß, wenn ein Durchreysender jetziges Teutschland betrachtet, er ohne Vergießung heisser Zähren solches nicht anschawen kann.“[1]


Zu seinem Wirken heißt es:[2]

„Einer der vorzüglichsten Künstler des 17. Jahrhunderts, namentlich als Zeichner und Radirer berühmt. Nach guter Vorbildung in der Schweiz und Frankreich entfaltete er seine Hauptwirksamkeit bei seinem Schwiegervater, dem Kupferstecher und Buchhändler de Bry zu Frankfurt a. M., in dessen Geiste er weiterarbeitete. Von ihm sind die Blätter zum Theatrum Europaeum, zu Gottfried’s ‚Vier Monarchien‘, zur Archontologie cosmica, vor allem aber die ‚Deutschen Topographien‘. Daneben lieferte er unzählige landschaftliche und historische Einzelblätter, so daß trotz seines staunenerregenden Fleißes Manches Gehilfen zugeschrieben werden muß. Seine Städteansichten sind von bleibendem geschichtlichen und künstlerischen Werthe. Sein Sohn, Matthias der Jüngere, trat als Maler mit Erfolg in die Fußtapfen des Vaters.“


Im Jahr 1630 erschien in Straßburg eine groß angelegte Bibel, in der zum ersten Mal die berühmten Kupferstiche von Matthäus Merian d. Ä. in den zweispaltig gesetzten Text eingefügt wurden. Merian hatte ab 1625 seine „Icones Biblicae“ als Separatausgabe im Querformat herausgebracht. In den folgenden Jahren wurde die Zahl der Bilder auf 157 Kupferstiche zum Alten und 77 Kupferstiche zum Neuen Testament erweitert. Hinzu kamen in diesem Druck von 1630 drei eigene gestochene Titelblätter (Kupfertitel). Deshalb wird diese Bibelausgabe auch „Merianbibel“ genannt.


Werke (Auswahl)

Theatrum Europaeum MERIAN 1666.JPG
  • Theatrum Europaeum (zur europäischen Topographie sowie zum politischen und militärischen Geschehen während des Dreißigjährigen Krieges)
  • Topographia Germaniae (zur deutschen Topographie)
  • Merian-Bibel
  • Verscheyden playsante lantschappen met sinnebeelden verciert (1650) (PDF-Datei)
  • Calendarium naturale magicum perpetuum profundissimam rerum secretissimarum contemplationem totiusque Philosophiæ cognitionem complectens [graphic] (1619) (PDF-Datei)
  • Musaeum hermeticum, reformatum et amplificatum : omnes sopho-spagyricae artis discipulos fidelissimè erudiens, quo pacto summa illa veraque lapidis philosophici medicina, qua res omnes qualemcunque defectum patientes, instaurantur, inveniri & haberi queat : continens tractatus chimicos XXI. praestantissimos .. (1678) (PDF-Datei)

Literatur

  • H. Eckardt: Matthaeus Merian – Eine kulturhistorische Studie, Kiel 1892 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!

Verweise

Fußnoten

  1. vgl. Rezension zu Lucas Heinrich Wüthrich: Matthaeus Merian d. Ä. – Eine Biographie, Zeit-online, 28. Februar 2008
  2. Ludwig Bechstein / Karl Theodor Gaedertz / Hugo Bürkner: Dreihundert Bildnisse und Lebensabrisse berühmter deutscher Männer, Leipzig am Sedantage 1890, 5. Auflage (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!