Hamburger Lektionen
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Hamburger Lektionen |
Produktionsland: | BRD |
Erscheinungsjahr: | 2006 |
Sprache: | Deutsch |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Romuald Karmakar |
Drehbuch: | Romuald Karmakar |
Produzent: | Romuald Karmakar |
Kamera: | Fred Schuler |
Schnitt: | Romuald Karmakar |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Manfred Zapatka | Mohammed Fazazi |
Hamburger Lektionen ist ein Dokumentarfilm über die Haßpredigten des marokkanischen Imams Mohammed Fazazi in der Hamburger Al-Quds-Moschee im Jahr 2000. Zu den regelmäßigen Zuhörern Fazazis gehörten drei der vier späteren angeblichen Selbstmordpiloten der Anschläge vom 11. September 2001 gegen Ziele in den VSA.[1] Die Predigten wurden als „Lektionen“ von Anhängern des Imams auf Video aufgenommen und als propagandistisches Material in und außerhalb der Moschee vertrieben.[1] Anstelle des Originalmaterials trägt in der Dokumentation ein Schauspieler die aus dem Arabischen übersetzten „Lektionen“ vor.[2] Der Film wurde 2006 auf der Berlinale uraufgeführt, fand aber aus Gründen der politischen Korrektheit beinahe zwei Jahre lang keinen Verleih.[3]
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Hamburger Lektionen gewährt Einblicke in die hermetische Denk- und Lebenswelt fanatisierter Mohammedaner. Der Film gewinnt laut Kritik seine besondere Eindrücklichkeit dadurch, daß Fazazis Haßpredigt nicht der gängigen Vorstellung einer ungereimten Abfolge emotionalisierter Hetz- und Wutparolen entspricht. Fazazi trägt seine Aufrufe zum Dschihad gegen den Westen vielmehr ruhig und nüchtern vor und ist bemüht, sie aus der vorgeblich geschlossenen und gottgegebenen „Logik“ des Korans heraus zu begründen.[3][4][2] Sein methodischer Duktus steht dabei im krassen Kontrast zum menschenverachtenden Extremismus seiner Lehre, derzufolge jede Gewalt von Mohammedanern gegen Abendländer religiös gerechtfertigt sei. Die Zeit faßt die Kernaussage seiner Hamburger Predigten folgendermaßen zusammen:[3]
- „Für die Ungläubigen im Westen [...] gebe es keinen [...] Schutz. Ihre Ehre, ihr Hab und Gut, ihre Frauen und Kinder seien halal, sagt [Fazazi], ‚antastbar‘. Gerade weil sie in Demokratien leben, sind sie alle legitime Ziele des Dschihad. Weil in der Demokratie die Gewalt vom Volke ausgehe, und weil die westlichen Länder ein Weltsystem aufgebaut haben, das überall die Muslime bekriege, entrechte und beraube, seien alle Westler als Kombattanten zu betrachten und dürfen getötet werden, Kinder ebenso wie Soldaten. Den Muslimen Demokratie und Menschenrechte bringen zu wollen, ziele darauf, den Islam zu vernichten: Im Islam gibt es, so Fazazi, statt Volkssouveränität nur die Souveränität Gottes, und alle Rechte des Menschen leiten sich aus den Geboten Gottes.“
Siehe auch
Verweise
- Die Zeit: Alles in seinem Namen
- Filmportal.de: Hamburger Lektionen