Mommsen, Hans

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Die Zwillinge Prof. Dr. phil. Hans Mommsen (links) und Prof. Dr. phil. Wolfgang Justin Mommsen

Hans Mommsen (Lebensrune.png 5. November 1930 in Marburg an der Lahn; Todesrune.png 5. November 2015 in Tutzing am Starnberger See)[1] war ein deutscher Historiker, der sich hauptsächlich mit der Geschichte Deutschlands zwischen 1918 und 1945 befaßte.

Werdegang

Traueranzeige

Hans Mommsen, ev., wurde am 5. November 1930 in Marburg als Sohn des Historikers Wilhelm Mommsen (1892–1966) geboren. Mommsen entstammte einer berühmten deutschen Gelehrtenfamilie. Er war ein Urenkel des berühmten Liberalen und Althistorikers Theodor Mommsen (1817–1903), dessen „Römische Geschichte“ 1902 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde. Mommsens Zwillingsbruder Wolfgang J. Mommsen (1930–2004) war ebenfalls als Historiker und Publizist bekannt geworden. Er lehrte von 1968 bis 1996 als Professor für Neuere Geschichte an der Universität Düsseldorf. Der 1976 verstorbene ältere Bruder Karl Mommsen lehrte in Basel Regionalgeschichte. Mommsens Vater Wilhelm arbeitete als Marburger Ordinarius über das 19. Jahrhundert, gehörte zu den wenigen Befürwortern der Weimarer Republik unter den Historikern.

Hans Mommsen war mit der Politikwissenschaftlerin Margareta, geb. Reindl verheiratet und lebte mit ihr in Feldafing.

Anläßlich der Veröffentlichung der Historikerstudie „Das Amt und die Vergangenheit“ Ende 2010 äußerte Mommsen massive Kritik an der deutschen Historikerzunft: Er sehe die Bundesrepublik auf dem Weg in eine „staatlich dirigierte Geschichtswissenschaft“. Die Besetzung der als unabhängig behaupteten Kommission, die die Studie erarbeitet hatte, kritisierte er mit den Worten:

[...] ich habe mir die Frage zu stellen erlaubt, was eigentlich unabhängig in diesem Zusammenhang ist. Eine von der Regierung eingesetzte Kommission ist deshalb nicht per Definition unabhängig, und dass die Deutschen sich angewöhnen, das für Unabhängigkeit zu halten, lässt tief blicken. Ich glaube, wir sind, wie ja auch parallele Dinge zeigen werden, auf dem eigentlichen Wege in eine autoritäre Gesellschaft.“[2]

Forschungsbereiche

  • Geschichte, Archäologie
  • Neuere Geschichte
  • Europäische Geschichte
  • Deutsch-Österreichische Geschichte
  • Zeitgeschichte

Ausgewählte Mitgliedschaften

  • British Academy
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften
    • Korrespondierendes Mitglied der philosophisch-historischen Klasse im Ausland seit 1995
  • Arbeitskreis für moderne Sozialgeschichte e. V.

Fußnoten