Monroe-Doktrin

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Mit der Monroedoktrin begann in den Vereinigten Staaten von Amerika 1823 eine neue Ära der Außenpolitik. Weder wollten sich die USA in die Belange anderer Länder einmischen noch eine solche Einmischung bei sich dulden. Benannt wurde sie nach dem 5. Präsidenten der USA, James Monroe, der die Doktrin am 2. Dezember 1823 in einer Rede zur Lage der Nation verkündete. Die Doktrin dient als Rechtfertigung des US-amerikanischen Imperialismus und erfährt über die Jahrhunderte stetige Erneuerung.

Inhalt und Ziele

Die Vereinigten Staaten von Amerika verzichten auf jegliche politische und militärische Einmischung in Europa. Sollte aber ein anderer Staat Kolonialansprüche haben, die auf Gebiete der westlichen Hemisphäre abzielen, würden die Vereinigten Staaten dies als feindliche Handlung verstehen. Als westliche Hemisphäre werden der Doppelkontinent Amerika und die umliegenden Inseln bezeichnet. Mit der Monroe-Doktrin wollten die USA unmißverständlich klar machen, daß sie auf dem Doppelkontinent Amerika keinerlei Einmischung aus anderen Ländern dulden würden. Außerdem würden die VSA selbst auch nicht in die Politik Europas eingreifen. Der Handel sollte das verbindende Element mit dem Rest der Welt sein. Gern verwendeten Politiker die Monroe-Doktrin, um gegen vermeintliche oder tatsächliche Einflußnahmen in Lateinamerika vorzugehen. Sobald die nationale Sicherheit gefährdet schien, ermöglichte die Monroe-Doktrin das militärische Eingreifen durch die USA.

Ausbau der Monroe-Doktrin als Garant des US-amerikanischen Imperialismus

Mit dem Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg 1917 wurde die Monroe-Doktrin scheinbar mißachtet und in der Folge immer weiter aufgegeben. Allerdings wurde die Monroe-Doktrin von Theodore Roosevelt durch den „Roosevelt-Zusatz“ dem 20. Jahrhundert angepaßt und erlaubte weltweite Raubkriege im Einklang mit dem US-amerikanischen Staatsverständnis. Am 6. Dezember 1904 verankerte Roosevelt den als „Roosevelt Corollary“ in die Geschichte eingegangenen Zusatz in seiner Jahresbotschaft an den Kongreß. Roosevelt erklärte:

„Fortgesetztes Unrecht kann in Amerika oder anderswo schließlich das Eingreifen einer zivilisierten (!) Nation erfordern, und in der westlichen Hemisphäre werden die Vereinigten Staaten, da sie auf dem Boden der Monroe-Doktrin stehen, dazu gezwungen sein, in Fällen, in denen eine Regierung solches offensichtliche Unrecht begeht oder nicht imstande ist, es abzustellen, die Rolle einer internationalen Polizei – wenn auch noch so widerstrebend – zu spielen.“[1]

Ihr folgte 2002 (nach den Ereignissen des 11. September 2001 und stets traditionell zu Beginn eines Jahrhunderts) die Bush-Wolfowitz-Doktrin für das 21. Jahrhundert.

Reichskanzler Adolf Hitler bezog sich häufig auf die ursprüngliche Monroe-Doktrin und verbat sich Einmischungen aus Übersee in europäische Probleme (→ Rede vom 28. April 1939). Er appellierte unzählige Male an die Staatsmänner Europas, die Einmischung raumfremder Mächte in Europa zu verhindern. Die Briten bezahlten ihre Mißachtung dieser Warnung mit dem Untergang des britischen Weltreiches, welches Adolf Hitler nicht nur nicht anzutasten, sondern sogar mitzuschützen bereit war.

Nahezu der gesamte europäische Kontinent steht seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges unter US-amerikanischer Fremdherrschaft. Ebenso wurden zahlreiche andere Länder von den USA angegriffen.

Siehe auch

Verweise

Fußnoten