Nacken, Jakob

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Obergefreiter Nacken ergibt sich dem 21jährigen kanadischen Unteroffizier bzw. Corporal Bob Roberts nach der Invasion in der Normandie, bei Calais im September 1944; der 87jährige Roberts, der eine Engländerin heiratete und zuletzt wohnhaft in Bournemouth in der Grafschaft Dorset war, erfuhr erst 2010, was aus Nacken geworden war, nachdem der Historiker Rob Smith die Geschichte aufgedeckt und große englische Zeitungen diese publiziert hatten.[1]

Jakob Nacken (Lebensrune.png 15. Februar 1906 in Düsseldorf; Todesrune.png Juni 1987 in der BRD) war ein deutscher Varieté-Künstler, Kuriositätendarsteller, Werbeträger und mit mindestens 2,33 m der größte Soldat der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.[2]

Leben

Nacken begann seine Karriere im Schaugeschäft in einem reisenden Kuriositätenkabinett als „Uranus“ oder der „Riese aus dem Rheinland“. So gelangte er zum Zirkus und wurde unverhofft auch international bekannt. Diese Bekanntheit brachte ihm durch Vermittlung eines deutschamerikanischen Kulturvereines ein gutbezahltes Engagement bei der US-amerikanischen Weltausstellung „New York World’s Fair“ (NYWF), die 1939 vom 30. April bis 31. Oktober und 1940 vom 11. Mai bis 27. Oktober in Neuyork stattfand. Die Ausstellung verzeichnete 44.932.978 Besucher, und der deutsche Riese gehörte unangefochten zu deren „Stars“.

Zweiter Weltkrieg

Nach seiner Rückkehr aus den USA wurde er beim Heer zum Kriegsdienst eingezogen und wurde Ende September 1944 (zwischen dem 26. und 29.) als Soldat einer Küsten-Batterie bei Calais,[3] an der Invasionsfront gefangengenommen. Das Bild des alliierten Davids und des teutonischen Goliaths ging um die Welt. Die Briten und die Deutschen lachten, nur Minuten vorher war die Stimmung sehr aufgeheizt, als ein deutscher Offizier, der sich nicht ergeben wollte, von Roberts in den Kopf geschossen wurde. Calais kapitulierte am 1. Oktober 1944 vor der 1. kanadischen Armee.[4]

Mit Nacken gingen ungefähr 250 Mann, die sich vier Tage lang der alliierten Übermacht entgegengestemmt hatten, in Gefangenschaft. Nacken sprach fließend Englisch, auch deshalb galt er als Ansprechpartner für die Invasoren. Die beschwerliche Reise führte alle erst nach Großbritannien, wo sie den Rest des Krieges in Lagern verbringen sollten.

Berühmtheit in Nordamerika

1949 brach Nacken erneut in die Vereinigten Staaten auf, in dem ausgebombten Nachkriegsdeutschland kam er, wie so viele, nicht zurecht. Durch die Verbreitung der Bilder, aber auch durch einen weitverbreitenden Nachrichtenfilm (Pathe newsreel film), war er den Bewohnern dort bekannt, und er erhielt in Neuyork ein Engagement als „Größter Weihnachtsmann der Welt“. Anschließend arbeitete er in dem von Robert Ripley gegründeten und berühmten „Ripley’s Odditorium“ (Kuriositätenkabinett, später bekannt als „Ripley’s Believe It Or Not!“) in dem renommierten Theaterviertel „Broadway“, wo er noch 1959 auftrat und auf der Ripley-Ehrentafel steht. Es ist noch bekannt, daß Nacken in den USA heiratete und die Staatsbürgerschaft erhielt, dennoch zog es ihn zurück in die deutsche Heimat, wo er 1987 81jährig verstarb.

Bildergalerie

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. David vs. Goliath: Moment a tiny Tommy disarmed a German giant during the Battle of Normandy
  2. Später gab es Berichte, er sei entweder 222,3 cm (7 feet 3.5 inches) oder 234.7 cm (7 feet 7 inches), sein Soldbuch soll jedoch mindestens 2,33 m bestätigt haben, allerdings werden Menschen mit zunehmenden Alter kleiner.
  3. Nordflanke: Kanalenge Calais – Dover; Marine-Küsten-Artillerie: 1. Batterie „Oldenburg“ 2 x 24 cm, 2. Batterie „Prinz Heinrich“ (West) 2 x 28 cm, 3. Batterie „Großer Kürfürst“ 4 x 28 cm, 4. Batterie „Siegfried“ 4 x 38 cm (später Batterie „Todt“) und 5. Batterie „Friedrich-August“ 3 x 30,5 cm; 1943 wurde die Marine-Artillerie-Abteilung 244 in Calais durch die Heeres-Küsten-Batterien 217, 227 und 334 verstärkt. Es ist zu vermuten, daß Obergefreiter Nacken einer dieser Batterien angehörte, ggf. auch der Heeres-Artillerie-Abteilung 1144.
  4. Standort Calais
  5. Von 1934 bis 1937 traten Schäfers Liliputaner im Wiener Prater in Österreich auf. Von November bis Dezember 1941 waren sie eine der Attraktionen in der Manege des Zirkus Carl Hagenbeck im Renz-Gebäude in Wien. 1950 war man auf dem Charlottenplatz in Ulm/Baden-Württemberg und 1956 sowie 1961 auf dem Nürnberger Volksfest in Bayern zu sehen. Schon 1913 hatte auf dem Volksfest eine Liliputstadt gastiert. Vom 2. bis 5. Juni 1961 war man in Pirmasens/Rheinland-Pfalz zu Gast.