Ofen (Buda)

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Ofen (ung. Buda) war eine ungarische Stadt an der Donau, die seit 1873 mit dem am andern Donauufer liegenden Pest zu einer Stadt unter dem Namen Ofen-Pest (ung. Budapest), der Hauptstadt Ungarns, vereinigt ist.

Geschichte

Die Stadt Ofen entstand aus einer römischen Militärkolonie, Acincum, d. h. Wasserstadt. Der Name „Ofen“ ist die Verdeutschung des magyarischen Pest, dem ein veraltetes Wort, ein Lehnwort, entsprechend dem slawischen pec, zu Grunde liegt, das die sonnige Ortslage abspiegelt oder sich auf die dortigen ofenähnlich dampfenden heißen Bäder bezieht. Alt-Pest ist somit das seit Geisa II. (1142-1161) erweiterte, mit deutschen Kolonisten (Schwaben) besiedelte „Ofen“ im Munde der Deutschen, zum Unterschied von der jüngern Kolonie am rechten Donauufer, dem „neuen Pest“ oder Pest schlechthin, so genannt.

Bald wurde die Stadt groß und reich, so daß sie allgemein als die Hauptstadt des Königreichs Ungarn angesehen wurde. 1279 wurde hier ein vom päpstlichen Legaten Philipp versammeltes Konzil (budensisches Konzil) gehalten; aber erst Ludwig I. wählte 1526 das Schloß zu seinem ständigen Aufenthalt. Aus der Zeit Kaiser Sigismunds, des Luxemburgers, stammt die bedeutendste Rechtsquelle des deutschen Städtewesens Ungarns, das umfassende Ofener Rechtsbuch von 1413-1421[1], dessen Bestimmungen auch den Inhalt zahlreicher Rechtsbewidmungen andrer Städte abgaben. Matthias Corvinus sorgte für den glänzenden Ausbau, wollte hier auch eine Universität gründen, und seine hier aufgestellte berühmte Bibliothek wurde seit der türkischen Eroberung 1541 teils verschleppt, teils der Zerstörung preisgegeben.

Soliman übergab Ofen dem Johann Zápolya, Woiwoden von Siebenbürgen, den er zum tributpflichtigen König von Ungarn ernannt hatte. Ferdinand I., König von Ungarn, vertrieb zwar Zápolya 1527, aber Soliman eroberte Ofen 1541 wieder, und es blieb seitdem 145 Jahre lang (1541-1686) in den Händen der Türken, obgleich es 1541, 1551, 1598, 1599, 1602 und 1684 durch die Kaiserlichen belagert wurde. Endlich aber eroberten es dieselben unter dem Herzog Karl von Lothringen am 2. September 1686, wobei die Stadt geplündert und verbrannt wurde. Seitdem blieb Österreich im ungestörten Besitz derselben. Im ungarischen Revolutionskrieg erstürmte Görgei Ofen nach tapferer Verteidigung der Festung durch General Hentzi am 21. Mai 1849. Nach dem Abzug der Ungarn wurde am 11. Juli die Festung durch die Russen ohne Widerstand besetzt und dann den Österreichern übergeben.

Bekannte, in Ofen geborene Personen

Literatur

  • Nemedy: Die Belagerungen der Festung Ofen 1686 und 1849 (Pest 1853)
  • Häusler: Historische Skizzen von Ofen und Pest (Wien 1854)
  • Zieglauer: Die Befreiung Ofens von der Türkenherrschaft 1686 (Innsbruck 1887)

Fußnoten

  1. vgl. Michnay und Lichner: Das Ofener Stadtrecht von 1244-1421, Preßburg 1845