Oghams

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Das Alphabet der Oghams

Oghams (Singular: Ogham, altirisch: Ogams, auch Ogam-Schrift) ist der Name für die Zeichen einer Geheimschrift der alten Iren und anderer keltischer Völkerstämme, welche auf der irischen Insel und einigen westlichen Teilen Britanniens bzw. Schottlands (Schottisch-Gälisch Oghum) vom 4. bis 6. Jahrhundert verwendet wurde.

Die Ogham-Schrift in Irland ist das letzte verbliebene Relikt einer Schrift, die bereits in der Bronzezeit verwendet wurde. Funde davon gibt es auf der ganzen Welt. Wesentliche Forschungsarbeiten wurde dazu von dem Amerikaner Barry Fell in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts geleistet, der auch noch viele andere Schriften weltweit erforscht hat.

Ein weiterer Forscher ist Dietrich Knauer, der viele Schriftdenkmäler in den Alpen, aber auch in Mittel- und Nordeuropa entziffert hat. Er las Texte in Tifinagh, Ogham, Etruskisch und anderen italischen Alphabeten.

Das Wort wird für ein Kompositum gehalten, aus ogh („heilig“) und uamh oder uaimh („Laut“, „Lautzeichen“) gebildet, und würde danach soviel wie „heilige Lautzeichen“ bedeuten. Das Alphabet dieses Schriftsystems heißt Bethluisnuin, nach den beiden ersten Buchstaben b = beithe („Birke“) und l = luis („Eberesche“). Man kennt gegen 80 verschiedene Formen desselben.

Die Oghaminschriften beginnen von unten und werden aufwärts gelesen von der Linken zur Rechten bis zur Spitze, dann wenden sie sich nach einer andern Seite und gehen wieder nach unten. Die in Irland gefundenen Oghams stehen in Büchern, auf Steinen oder sind in Metall eingegraben. Oghams auf Stein sind vorwiegend im Süden von Irland angetroffen worden, u.a. in Cork und Waterford; die betreffenden Steine tragen meist den Charakter von Grabsteinen an sich und enthalten sehr oft nur einen Eigennamen. Auch in einer alten Handschrift des Priscian, die dem Kloster zu St. Gallen gehörte, haben sich Oghams gefunden.

Es ist sehr schwer, Inschriften dieser Art zu enträtseln, da man ihnen nicht sofort ansieht, welche von verschiedenen Arten, sie zu lesen, im gegebenen Fall die richtige ist. Auch gehen die Buchstaben ohne Unterbrechung fort, ohne Abgrenzung der einzelnen Wörter, und oft sind die keltischen Namen latinisiert und zwar so, daß die Urform nicht leicht erkennbar ist. Forschungen haben ergeben, daß diese Schriftart nicht vor Einführung des Christentums in Brauch gewesen ist; die Mehrzahl der Oghamsteine trägt Zeichen christlichen Ursprungs an sich und steht oft in christlichen Kirchhöfen. Die Oghams haben übrigens einige Ähnlichkeit mit den nordischen Runen, und eine alte irische Handschrift sagt sogar:

Hither was brought, in the sword sheath of Lochlan's king,
The Ogham, across the sea. It was his own hand, that cut it.

Literatur

  • Ferguson: Ogham-inscriptions in Ireland, Wales and Scotland (Edinb. 1887)